Kapitel 22

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Langsam verschwindet die leichte Übelkeit, die mich immer überkommt nach dem Apparieren.

Frustriert fahre ich mit meinen Händen über mein Gesicht, versuche irgendwie einen klaren Kopf zu behalten. Erst jetzt realisiere ich was passiert ist, erst jetzt schlagen alle Gefühle die ich versucht habe im Riddle Manor zu verdrängen, über mich ein.

Die Welle von den vielen Gefühlen überschüttet mich, zum einen bin ich sauer auf Mattheo, wie er überhaupt daran gedacht haben könnte in meine Gedanken einzudringen. Aber vorallem möchte ich einfach in mein Bett und so lange weinen bis meine Augen brennen und ich ich keine Kraft mehr habe an irgendetwas zu denken was heute passiert ist.

Es schmerzt so unendlich, das Gefühl von jemanden hintergangen zu werden, der mir so viel bedeutet. Es frisst mich von innen auf, so sehr das es mich wieder wütend macht und ich ihn genau so verletzen möchte, dass er das spürt was ich gerade spüre.

Ich drehe mich zur Tür, meide seinen Blick. Das letzte was ich möchte ist, dass er sieht wie sehr er mich gebrochen hat. Stumme tränen laufen mir über die Wangen.

Er bricht die Stille im Raum, indem er sich räuspert. 

Seine warme Hand legt sich tröstend um meine Schulter. Schnell wische ich mir über die Wangen und unterdrücke die weiteren Tränen. Mit verspannten Körper drehe ich mich langsam zu ihm, bringe so seine Hand von mir.

Mit gesenktem Blick warte ich bis er etwas sagt. Er bleibt immer noch still, nach einer Weile probiert er seine Hand erneut nach mir auszustrecken. Ohne zu zögern schlage ich sie grob von meinem Gesicht weg.

"Wag es nicht mich anzufassen."

Ich vertraue mir selbst nicht, wahrscheinlich würde ich wieder auf seine Charmanten Tricks reinfallen. So wie ich es immer tue, wie konnte ich nur so blind sein. Immer wieder hat er mich um den Finger gewickelt.

Was für eine Ironie, dass das das einzige ist was ich in diesem Augenblick bräuchte. Der einzige der mich aufmuntern könnte, der einzige den ich gerade brauche, ist der wegen dem ich mich so elend fühle.

"Rose, bitte lass uns das vergessen. Wir können so tun als wäre das nie passiert. Bitte."

Unwillkürlich schaue ich ihn an. Er sieht verändert aus, man könnte schon fast sagen er sieht traurig aus. Aber ich falle nicht wieder auf ihn rein. Ich dachte ich würde ihn kennen, dass aus uns etwas werden könnte, aber ich habe mich getäuscht.

"Vergessen? Du bist verrückt wenn du denkst ich könnte dir jemals wieder verzeihen. Niemals."

"Bitte, du verstehst nicht-"

Meine Wut auf ihn wächst mit jedem Wort, das aus seinem Mund kommt. Ich kann mich nicht mehr zurück halten, ihn verzweifelt anzuschreien.

"Was gibt es da nicht zu verstehen! Du hast mich die ganze Zeit angelogen, mir vorgespielt mich zu mögen. Du bist der schlimmste Mensch den ich je kennen gelernt habe. Ich wünschte ich hätte dich nie kennen gelernt."

Mattheos Trauer verblasst, stattdessen steigt die Wut auf mich. Bedrohlich läuft er zu mir, mit kleinen Schritten weiche ich ihm nach hinten aus, bis ich die Wand hinter mir spüre.

Ich weiß wie sehr er es hasst, wenn man ihn anschreit.

Mit einem festen Griff umschließt er mein Kin, zwingt mich ihn anzuschauen. Es ist als wäre er ausgewechselt worden, der Slytherin vor mir ist nicht der den ich dachte gekannt zu haben.

"Dachtest du wirklich ich habe am Anfang Interesse an dir gezeigt, weil mir dein Charakter so gut gefallen hat. Das einzige was ich an dir mochte ist, dass du so wunderschön bist. Nichts weiter."

Die Tränen strömen mir jetzt über meine Wangen, vor Dummheit, dass ich erst jetzt sein wahres Gesicht sehe. 

Noch bevor meine Hände seinen Griff von mir befreien können, greift er nach ihnen und hält sie mit einem festen Händegriff hinter meinen Rücken. Sein Körper presst sich immer weiter an meinen, während ich immer noch versuche mich zu befreien. 

"Mattheo-"

"Wie könnte dich je jemand mögen, das einzige was du bist, ist ein kleines gebrochenes Mädchen, die nichts auf die Reihe bekommt. Denkst du wirklich die anderen sind nett zu dir, weil sie dich mögen. Wie armselig muss man sein. Selbst deine Gryffindor Freunde haben hinter deinem Rücken über dich geredet. Das einzige was ich für dich empfinde ist Mitleid."

Ein breites Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus, als er mein Verletztes Gesicht betrachtet.

Sein Gesicht kommt immer näher zu meinem, doch als ich denke er würde mich küssen, bleibt er einfach kurz vorher stehen.

"Ich hasse dich."

Meine Lippen streifen seine, als die flüsternden Worte meinen Mund verlassen.

Mit einer groben Bewegung zieht er seinen Hand weg von meinem Kin und lässt meine Hände, hinter meinem Rücken los. Seine Augen schauen mich noch ein letztes mal von oben bis unten an, bevor er aus dem Zimmer geht.

Ich brauche einen Moment, bis ich mich zusammenreiße und mir klar wird, was ich zu tun habe.

Ich stürme aus dem Zimmer und renne so schnell ich kann. Es ist bereits dunkel geworden, weshalb sich niemand mehr auf den Gängen aufhält.

Meine Schritte gehen durch die verschiedenen Korridore, bis zur fetten Dame, der ich das Passwort zurufe.

Mit einem mürrischen Grummeln macht sie mir Platz. So schnell ich kann springe ich die Treppe hoch und hämmere an seine Tür.

Mit einem Gähnen und verschlafenen Augen öffnet Ron die Tür. Ohne ihn zu beachten, schreite ich in das Zimmer.

Ich laufe direkt auf Harrys Bett zu, wo er schläft. Grob packe ich seine Schultern, wecke ihn so aus seinem tiefen schlaf.

"Hey, was wird das?" Ich ignoriere weiter hin Ron, der nun neben uns steht.

"Harry, steh auf. Sie wissen bescheid."

Mit müden Augen setzt er sich auf und schaut mich verwirrt an. "Rose?"

Ich setzte mich auf sein Bett und erkläre was passiert ist. Als Harry endlich versteht was ich sage, springt er vom Bett auf und zieht sich an.

"Wir müssen sofort los. Ron hol Hermine. Sirius befindet sich dort, wir müssen ihm helfen."



Obsessed with her - Mattheo Riddle FanfictionWhere stories live. Discover now