Teil 5

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Am nächsten Morgen werde ich vor meinem Wecker wach, ich starre an die Decke und denke über gestern Abend nach. Für einen Moment sah es so aus, als wenn Daryl mich küssen wollte. Aber das hat er nicht gemacht, stattdessen hat er mir ganz sanft ein Kuss auf meinen Handrücken gegeben. Im ersten Moment wusste ich nicht wie ich reagieren soll, ich habe einfach meine Hand weg gezogen und mich bei Daryl bedankt das er mich nach Hause gefahren hat. Er hat nur abgewinkt und gesagt das er sich bei mir bedanken muss, weil ich Matt nicht aufgebe und seinem Bruder helfen will. Ich sagte Daryl dass das mein Job ist und das ich meinen Job liebe. In Daryl's Augen konnte ich für einen kurzen Augenblick, Dankbarkeit, Erleichterung und Bewunderung sehen. Auf mich kommt es auch nicht an, sondern auf Matt und ob er mitarbeitet. Wenn Matt nur halbherzig mit macht, dann wird das alles nicht viel bringen. Ich bin wirklich gespannt wie es läuft, ich hoffe wirklich das Matt sich meine Worte zu Herzen genommen hat. Nach einiger Zeit stehe ich auf und gehe Duschen, nachdem ich angezogen bin, trinke ich noch einen Kaffee. Bevor ich zu Matt ins Krankenhaus fahre, muss ich zuerst in die Praxis, weil wir wie jeden Morgen eine Besprechung haben. Eigentlich wird nur gesagt wer welchen Patienten hat und welche Fortschritte bis jetzt gemacht wurden. Nachdem die Besprechung zu Ende ist, mache ich mich auf den Weg ins Krankenhaus. Dort angekommen, organisiere ich einen Rollstuhl und betrete Matt's Zimmer. Natürlich ist Daryl auch schon da und lächelt mich an, Matt verdreht genervt die Augen. Ich lächel und sage:,, Guten Morgen, bist du bereit dir dein Leben wieder zu holen?"
Matt seufzt genervt und sagt:,, Nein... Aber ihr zwei gebt ja sonst keine Ruhe, also bringen wir es hinter uns."
Ich schiebe den Rollstuhl neben das Bett und ziehe die Bettdecke von Matt's Beinen weg. Als ich ihm helfen will, schiebt Matt mich weg und sieht mich finster an.
Matt:,, Ich brauche deine hilfe nicht, ich kann das alleine."
Das fängt ja gut an, ich glaube nicht das Matt mitarbeiten wird. Ich gehe ein paar Schritte zurück und sehe Matt zu, wie er sich etwas ungeschickt in den Rollstuhl setzt. Ich öffne die Zimmertür und Matt sieht mich fragend an.
Madison:,, Wenn du das alleine kannst, dann kannst du auch den Rollstuhl selber fahren."
Matt fährt mit dem Rollstuhl an mir vorbei und sieht mich wütend an, Daryl folgt ihm und hat ein breites grinsen im Gesicht. Wir laufen den Flur entlang bis zu einem Aufzug, wir fahren mit dem Aufzug zwei Etagen höher. Dort ist ein Raum, da kann ich mit Matt in Ruhe arbeiten. Ich dirigiere Matt zu einem Tisch, ich helfe ihm sich auf den Behandlungstisch zu legen. Ich mache einige übungen für die Muskeln, für die Beine und ich massiere auch den Bereich bei den Lendenwirbeln bzw. ich stimuliere gewisse Punkte bei den Lendenwirbeln durch leichten druck. Nach ca. 1 Stunde bin ich fertig, ich helfe Matt wieder in den Rollstuhl und wir verlassen den Raum. Wieder in Matt's Zimmer, legt er sich wieder ins Bett und sagt:,, Was hat mir das jetzt gebracht?"
Ich verstehe das Matt sehr ungeduldig ist, aber wenn er sich weiter wie ein totales Arschloch benimmt, dann kann ich mich nicht mehr lange zurückhalten. Ich hole tief Luft und sage:,, Das war heute das erste mal, so schnell geht das nicht und du musst dich gedulden."
Matt:,, Das bringt doch sowieso nichts."
Daryl seufzt genervt und sagt:,, Du solltest abwarten, in ein paar Wochen sieht das anders aus."
Ich stimme Daryl zu, aber Matt will davon nichts hören. Ich schüttel nur meinen Kopf und verabschiede mich, auch wenn er sich jetzt noch gegen die Therapie wehrt, ich werde Matt zeigen das er wieder laufen wird. Matt kann sich auch ruhig weiterhin wie ein riesen Baby verhalten, ich weiß ganz genau was in ihm vorgeht. Ich habe mich damals genauso verhalten, mein Therapeut und meine Freunde haben mir daraus geholfen. Ich denke sobald Matt Fortschritte macht, wird sich seine Laune sehr schnell verbessern. Als ich abends nach Hause komme, lasse ich mich müde auf meine Couch fallen. Ich weiß nicht warum, aber ich würde Matt gerne noch irgendwie anders helfen. Den ganzen Tag habe ich an Matt gedacht, vielleicht weil seine Situation, mich an meine eigene erinnert. Ich werde abwarten wie es mit Matt weiter geht und ich werde ihn aus seinem Loch raus holen, wenn es das letzte ist was ich mache.   

Is it Love Matt - Liebe auf den zweiten Blick Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt