Teil 6

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Es sind fast 2 Monate vergangen, Matt wurde immer ungeduldiger und seine Laune wurde immer beschissener. Man konnte kaum mit Matt reden und wirklich mitgearbeitet hat er auch nicht. Als ich vor zwei Wochen bei Matt angekommen bin, hatte ich schlechte Laune und wollte erst gar nicht mit ihm reden. Ich hatte wirklich keine Kraft mehr um mir Matt's schlechte Laune noch weiter anzutun. Bei ihm bin ich wirklich bis an meine Grenzen gegangen, aber ich wollte nicht aufgeben. Als ich mit Matt in dem Behandlungsraum angekommen bin, setzt Matt sich auf den Behandlungstisch. Ich wollte gerade anfangen, aber Matt hielt mich zurück und zeigte auf seine Füße. Ganz langsam bewegte Matt seine Füße, er hatte ein breites grinsen im Gesicht und freute sich riesig. Ich freute mich natürlich auch, aber ich zeigte es Matt nicht. Ich zog eine Augenbraue hoch und sagte:,, Das ist toll, ich hab's dir doch gesagt."
Ich wollte mit den Übungen anfangen, aber Matt ließ meine Hand nicht los und sagte:,, Du hattest recht und das habe ich nur dir zu verdanken. Ich habe mich dir gegenüber wie ein riesen Arsch Verhalten, das tut mir wirklich sehr leid. Du bist die einzige die an mich geglaubt hat, dafür werde ich dir immer dankbar sein."
Matt hatte ein echt süßes lächeln im Gesicht, da verflog meine schlechte Laune und ich sagte mit einem lächeln:,, Das ist mein Job und ich wollte dich nicht aufgeben, aber ich muss zugeben deine Launen haben mir sehr zugesetzt. Du bist bis jetzt mein schwierigster Patient, manchmal hätte ich dich am liebsten an den Schultern gepackt und dich kräftig durchgeschüttelt, damit du endlich wach wirst."
Matt:,, Ja ich weiß, ich war mehr als nur schwierig. Das tut mir wirklich leid."
Seit dem Tag ist Matt ganz anders, man bemerkt sofort das sich etwas verändert hat. Auch die Schwestern fragten, was ich mit ihm gemacht hätte. Ich sagte nur das ich sehr viel Geduld mit Matt hatte, sie waren mir sehr dankbar. Heute wird Matt das erste mal Laufen, um genau zu sein, wird Matt zwischen zwei Stangen - auf die er sich abstützen kann - entlang Laufen. Matt weiß noch nichts davon, ich habe ihm davon nichts gesagt. Als ich sein Zimmer betrete, sitzt Matt schon im Rollstuhl und wartet auf mich.
Er lächelt und sagt:,, Wo bleibst du denn?"
Eine Schwester die gerade auch im Zimmer ist, schüttelt amüsiert den Kopf und sagt:,, Er ist den ganzen Morgen schon so ungeduldig, aber in der letzten halben Stunde hat er bestimmt 30 mal nach dir gefragt."
Madison:,, Du musst dich wirklich in Geduld üben."
Matt zuckt mit seinen Schultern und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. Ich mustere Matt für einen kurzen Augenblick und ich muss sagen, das er echt heiß ist, wenn er das macht. Schnell schiebe ich den Gedanken bei Seite und gehe mit Matt in den gleichen Raum wie immer. Aber diesmal schiebe ich den Rollstuhl vor zwei parallel laufenden Stangen. Während ich die Bremsen vom Rollstuhl feststelle, sieht Matt mich fragend an.
Ich lächel etwas und sage:,, Heute wirst du deine ersten Schritte machen."
Matt bekommt große Augen und sagt:,, Wirklich... Heute...? Ich bin mir nicht sicher, ob ich das hinbekomme."
Ich stelle mich vor Matt und sage:,, Wenn ich mir nicht sicher wäre das du das schaffst, dann wären wir jetzt nicht hier."
Matt nickt nur und sagt nichts, ich helfe Matt beim Aufstehen und erkläre ihm alles ganz genau. Matt hält sich fest und atmet mehrmals tief ein und aus, er nickt mir zu und setzt einen Fuß vor den anderen. Ich stehe vor Matt und bewege mich in seinem Tempo rückwärts. Falls er das Gleichgewicht verliert, kann ich Matt auffangen und auch helfen. Am Ende angekommen, hat Matt ein breites grinsen im Gesicht. Langsam dreht Matt sich um und läuft wieder zurück. Als er fast am Ende ist, verliert Matt das Gleichgewicht und fällt nach vorne. Ich fange ihn auf und stütze Matt, unsere Gesichter sind nur wenige cm voneinander entfernt. Wir sehen uns tief in die Augen, die Zeit scheint still zu stehen und um uns herum verschwimmt alles. Jetzt gerade existieren nur Matt und ich, wir sind gerade in unserer eigenen kleinen Welt. Wie in Zeitlupe nähern wir uns, als die Tür geöffnet wird, zieht Matt sich schnell zurück. Ich fühle mich als wenn ich ohne Fallschirm aus einem Flugzeug gesprungen wäre, erst schwebe ich und jetzt bin ich mit voller Kraft auf den Boden aufgeschlagen. Daryl kommt langsam auf uns zu und sagt:,, Na sieh einer an wer da wieder läuft."
Matt verdreht die Augen und sagt:,, Das war der erste Versuch, bis ich richtig Laufen kann, dauert es noch etwas."
Ich helfe Matt wieder in den Rollstuhl und bringe ihn zurück in sein Zimmer. Nachdem ich das Krankenhaus verlassen habe, muss ich erst mal durchatmen. Wir waren kurz davor uns zu küssen, warum musste Daryl gerade in diesem Moment auftauchen? Oh Shit... Bin ich etwa... Nein das kann nicht sein, Matt ist nur mein Patient und alles andere wäre nicht gut. Ich meine, man sollte nie etwas mit seinem Patienten anfangen.

Is it Love Matt - Liebe auf den zweiten Blick Where stories live. Discover now