XV-Sie haben den jungen Malfoy gern

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Tut mir unfassbar leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Die Zeit des bloßen Erzählens ist vorbei und demnächst kommt Leben in die Bude.

„Können sie uns etwas über Mr. Potters Verbleiben erzählen, Miss Granger?"

Als Professor Paffel ihr diese Frage stellte, verfluchte Hermine seine Offenheit und die Neigung zum Tratsch. Er liebte das Reden und es verging keine Stunde in der er keine seiner Geschichten erzählte. Selbstverständlich waren diese Geschichte vollkommen von Gefahren oder gefährlichen Wesen befreit.

Sie räusperte sich laut und erzählte dieselbe Geschichte, wie sie diese unzählige Male auf den Schulfluren erzählt hatte.

Paffel nickte schneller, als Hermine sprechen konnte und in seinen Augen glitzerte der Hunger nach aufregenden Geschichten. Leider musste Hermine ihn enttäuschen und die Enttäuschung sah man dem Professor auch an.

„Sicher, dass es so ist, Miss Granger? Man hört wilde Spekulationen hier. Potter soll mit seiner Geliebten-wie heißt die nochmal?-durchgebrannt sein.", verkündete er begeistert.

„Ginny. Ginny Weasley. Die Schwester von Ron Weasley.", erklärte sie, „Der übrigens auch mit von der Partie ist."

„Ah, der Mr.Weasley?", Paffel zwinkerte Hermine zu.

Hermine wusste nicht, wie sie auf diese Andeutung reagieren sollte. Plötzlich schaffte sie es nicht mehr einfach zu entgegnen, dass es genau der Mr.Weasley seie.

„Ich dachte, sie sollen wenigstens versuchen uns was beizubringen und nicht die privaten Angelegenheiten von Schülern aufwühlen?"

Alle Anwesenden in der Klasse drehten ihre Köpfe zu Draco Malfoy um. Dieser schaute selbstsicher in die Runde und als Hermine sich auch zu ihm umdrehte, zog sich sein einer Mundwinkel nach oben und deutete ein spöttisches Grinsen an. Während die anderen Schüler sich bereits wieder abgewendet hattten und sich ihren eigenen leisen Gesprächen widmeten, starrte Hermine Draco immernoch an. Sie fragte sich, wieso er sich eingemischt hatte. Sie war ihm zwar dankbar, aber sie konnte seine Beweggründe nicht verstehen. Er war das miese Frettchen, der Junge, der ihr und ihren Freunden stets das Leben schwer gemacht hatte. Dracos Mundwinkel wanderte noch weiter nach oben und plötzlich zwinkerte er Hermine zu.

Verwirrt drehte sie sich sofort um und spürte, wie ihr Herz schneller zu klopfen begann.

„Ich werde ihre Bemerkungen bezüglich meiner Kompentez als Lehrer ignorieren, Mr. Malfoy.", zischte Professor Paffel.

„Wie sie meinen.", hörte Hermine Draco belustigt vor sich hin flüstern.

Der Unterricht ging wie gewohnt weiter und Hermine lernte wie immer nichts Neues dazu. Stattdessen bekam Paffel fast einen Herzanfall, als Neville verkündete, dass er gerne den Tollwuttrank an einer Ratte anwenden würde. In dieser Aussage kombinierte er zwei von Paffels größten Ängsten. Ratten und eine gefährliche Krankheit. Natürlich verstanden seine Klassenkameraden, im Gegensatz zu dem Professor, sofort den Witz in diesem Satz. Dieser aber hielt Neville eine Standpauke über die Gefahren solcher Tränke.

Auch die Stunde von Professor Seprun wurde eine Enttäuschung für Hermine. Die praktische Verteidigung gegen die dunklen Künste schien vom Stundenplan verschwunden zu sein. Stattdessen standen Unmengen von langweiligen Theoriestunden auf dem Jahresplan. Als Professor Seprun die Schüler erneut zum Lesen eines Kapitels aus dem Lehrbuch verdonnerte, hörte man Neville hinter dem letzten Tisch der Reihe „Ich beginne wahrhaftig Snape zu vermissen!" rufen. Einige Schüler nickten zustimmend, andere kicherten leise und plötzlich schienen alle an den düsteren Professor zu denken. Ein blonder Junge, Tedd Linol, erzählte, wie Snape ihn für das Abschreiben während einer schriftlichen Prügung bestraft hatte. Auch Hermine erinnerte sich an Snapes Potter. Seine Betonung lag immer auf dem P und er hatte das Wort immer ohne jegliche Gefühle ausgesprochen. Aus seinem Mund ertönte Potter immer mehr als eine Beleidigung, als der Name eines Schülers.

A hidden year (Dramione FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt