-13- Ein ansteckendes Lächeln

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Langsam wich ich zurück, bis ich mit dem Rücken an der zerkratzen Tür stand. Das alte Laminat knackte mit jedem Schritt. ,,Ach komm schon Schätzchen" sagte sie in einer Tonlage welche mir das Blut in den Adern einfror. Ich sah wie sie etwas aus ihrer Bauchtasche nahm. Das dimme Mondlicht, welches durch ein kleines Fenster neben der Tür fiel, reflektierte sich darin. Es war ein Messer. Vor Angst erstarrt beobachtete ich das Mädchen. ,,Lass und ein Spiel spielen..." sagte sie während sie das Messer in ihrer Hand betrachtete ,,...Wie wäre es denn mit Verstecken?" Sie Schritt langsam an den Tisch heran und stützte sich daraufhin auf der Tischplatte ab. Ich versuchte weiter von ihr weg zu gehen, die Tür hinter mir stoppte mich jedoch. ,,Wir spielen aber nach meinen Regel, okay?" sagte sie als sie das Messer auf die Tischplatte legte. Wegen der Dunkelheit konnte ich ihren Gesichtsausdruck die ganze Zeit lang nicht erkennen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass sie die ganze Zeit gelächelt hat. Ich Schluckte den Ball, der mir im Hals steckte, herunter und versuchte vorsichtig die Türklinke zu greifen. ,,Du bekommst fünf Sekunden Vorsprung und wenn ich dich finde..." Sie nahm das Messer wieder in die Hand und glitt mit der Fingerspitze an der Klinge entlang ,,.. dann werde ich dir die Lichter ausschalten"

Ihr daraufhin gar zu wahnsinniges lachen machte deutlich das sie es ernst meint. Meine Hand erreichte die Türklinke und zog diese vorsichtig herunter. Sie schien das leise klicken der Tür, welches beim öffnen erklang nicht gehört zu haben. Ich hielt die Türklinke immer noch fest in der Hand und beobachtete die verrückte vor mir. Ihr lachen verstummte und sie schaute mich wieder an ,,fünf~" zischte sie mit einem riesigen grinsen im Gesicht. Ich stoß die Tür hinter mir auf und stürmte in den Raum. Nur der dimme Mondschein erhellte das Zimmer in welchem ich nun stand. ,,vier~" hastig schaute ich mich um. Nach irgendeinem Ausweg. Irgendetwas das mir jetzt helfen konnte. Doch in diesem altem Raum war nichts außer Asche und die Reste von Möbeln zu finden. ,,drei~" Mein Blick fiel auf das Fenster. Ich schaute kurz durch die dreckige Scheibe nach draußen. Der Raum in dem ich mich befinde ist zwar nur im ersten Stock, der Sturz könnte aber trotzdem gefährlich sein. ,,zwei~" Verzweifelt versuchte ich das Fenster zu öffnen. Zu meinem Pech musste ich jedoch feststellen, dass das Fenster klemmt. ,,Scheiße" ich schaute zurück zur Tür, hinter welcher ich nur Dunkelheit sehen konnte.

,,eins~"

Ein elendiges Knarren deutete an, dass ich nicht mehr alleine in dem Raum war.  Die Klinge leuchtete förmlich im bläulichen Licht des Mondes. Ihre Schritte waren leise. Durch das stetige knarren des Bodens konnte man sie fast nicht hören. Kurz drauf trat sie ins Mondlicht. Nun konnte ich sie zum ersten mal richtig erkennen. Sie sah mir unheimlich vertraut aus. Ihre Langen schwarzen Haare waren zu einem Zopf zusammengebunden. Eine Strähne mit einer blassen pinken Färbung hing ihr seitlich am Gesicht herunter. Ihre Haut war blass und vernarbt. Was mich aber am meisten erschrak war ihr Lächeln. Es sah genauso aus wie das Lächeln von diesem Jungen. Zwei tiefe Schnittwunden, welche sich von ihrem Mund aus über die Wangen erstreckten, lächelten mir zu. Mit dem Rücken gegen die Wand gepresst starrte ich sie an als sie immer näher kam. Das bereits unmenschliche Lächeln wurde dabei mit jedem Schritt größer.  Noch einmal ertönte ihr wahnsinniges Gelächter, danach holte sie mit dem Messer aus.

Er kommt bei NachtWhere stories live. Discover now