-23- Rache

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,,Bist du dir wirklich sicher, dass das hier nötig ist?" hörte ich die Stimme eines jungen Mannes fragen. ,,Liu.." erklang kurz darauf die ruhige Stimme einer Frau ,,es ist die einzige Möglichkeit. Ich will das doch auch nicht tun". Schwere schritte entfernten sich von mir ,,denk dran, sie wird nicht verletzt" merkte der Mann an, bevor er eine Tür zu öffnen schien ,,Ich will nicht, dass unschuldige mit hinein gezogen werden". Die Frau gab ein sanftes kichern von sich und versicherte ihm danach, dass es mir gut ergehen wird. Danach wurde die Tür wieder geschlossen und der Raum wurde still.

Nach einer Weile hörte ich ein klackerndes Geräusch auf mich zu kommen. Danach wurde mir das Stofftuch vom Kopf gezogen, welches meine Sicht verhindert hatte. Verwirrt und gleichzeitig ängstlich schaute ich die Frau an, welche nun vor mir stand. Die Frau war jung und sehr schön. Sie hatte lange, leicht gewellte schwarze Haare, welche perfekt zu dem dunkelbraunen Mantel passten, welchen sie trug. Ihre dunklen Augen und die schwarzen Lippen stachen aus ihrem blassen Gesicht geradezu hervor. ,,Du bist also sein neustes Spielzeug" sagte sie ruhig, während sie mich betrachtete. Immer noch verwirrt verdrehte ich meine Augen ,,wer bist du und was willst du von mir?" fragte ich daraufhin. Sie kicherte erneut ,,Ach Schätzchen, wer ich bin ist nicht wichtig" Langsam lief sie um den Stuhl herum, an dem ich festgebunden wurde ,,Ich brauche dich lediglich, um endlich meine Rache zu bekommen".

Plötzlich verließ sie mein Sichtfeld und für einen Moment lang fühlte es sich so an, als ob ich alleine in dem dunklen Raum war. Ich konnte ein leises Klicken in der Dunkelheit hören. Danach flackerte eine alte Glühbirne, welche über mir von der Decke hing, einige male auf, bevor sie letztendlich anging und den Raum erleuchtete. Der Raum war relativ klein und hatte keine Fenster. Die Wände waren Kahl und an einigen stellen verliefen rostige Rohre an ihr entlang. Bin ich in einem Keller? fragte ich mich, während ich weiter verloren durch den Raum schaute. ,,Keine Angst, nachdem er tot ist, ist alles wieder gut" Ich zuckte zusammen, als ich die Stimme hinter mir hörte. ,,Nachdem er tot ist? Nachdem wer tot ist?" zitterte meine Stimme leise. Die Frau trat wieder vor mich. Mein Körper spannte sich an als ich erneut in ihr Gesicht sah. An stelle ihres Gesichtes starrte mich eine weiße Maske an, als ich versuchte zu verstehen, was hier gerade abgeht.

,,Also süße, du kannst mir entweder gehorchen und tun was ich sage, oder.. ich muss zu unschönen Mitteln greifen" Ihre Stimme hörte sich genauso kalt an, wie der Ausdruck der Maske, welche sie trug. Ich Schluckte den Klumpen in meinem Hals herunter. ,,Wenn du nur Rache willst, warum brauchst du mich dann?" Sie kicherte erneut ,,Weil du ihm wichtig zu sein scheinst" Für einen Moment blieb ich still. ,,D-du willst Jeff toten?" Ich konnte ihre Mimik zwar nicht sehen, aber irgendetwas sagte mir, dass sie jetzt lächelte. ,,Du bist schlau" merkte sie erfreut an. ,,W-warum?" fragte ich irritiert ,,ist die Antwort nicht klar? Er ist ein Monster, ein Mörder" Ihr Ton wurde ernst ,,er hat mein Leben zerstört. Er ist der Grund warum ich jetzt so vor dir stehe" Sie wendete sich erneut von mir ab ,,Weißt du, manchmal frage ich mich was passiert wäre, wenn ich den Notruf nicht gerufen hätte. Wäre meine Familie dann noch am leben? Hatte ich dann ein ganz normales Mädchen, mit einem ganz normalem Leben sein können? Warum musste ich unbedingt helfen?" Sie hörte sich so an, als ob sie die Tränen zurückhält. ,,Hey..." erklang meine Stimme zögernd ,,Ich weiß zwar nicht genau was passiert ist, aber du wolltest bestimmt nur das richtige tun und tragischer weise passieren guten Menschen manchmal die schlimmsten Dinge" versuchte ich sie aufzumuntern.

Eine bedrückende Stille breitete sich zwischen und aus. ,,glaub mir kleines, ich bin kein guter Mensch" erklang ihre kalte Stimme nach einer Weile. ,,Mir ist alles recht, so lange ich ihn töten kann, verstehst du das?" Sie drehte sich wieder zu mir und zog kurz darauf ein Messer aus ihrer Manteltasche ,,Es ist mir mittlerweile vollkommen egal, wie viele Menschen sterben müssen, damit er endlich seine Strafe erhält". Ohne zu zögern drückte sie mir das Messer an die Kehle ,,Mach doch bitte nicht so ein trauriges Gesicht, fühlt es sich denn nicht großartig an für eine gute Sache sein Leben zu lassen?" Sie drückte das Messer so stark an meine Kehle, dass ein kleiner Schnitt entstand. Warmes Blut floss daraufhin an meinem Hals hinab. Sie kicherte wieder und ging danach mit dem Messer auf Abstand. ,,Er weiß bestimmt schon das du hier bist und wenn du ihm wirklich wichtig bist, dann wird er hier bald aufkreuzen" sie ging einige Schritte auf Abstand, bis sie die Tür erreichte, welche sich vor mir befand

,,Und dann könnt ihr zusammen Brennen"

- Anmerkung des Autors -
Ich ergänze das hier jetzt mal. Der nächste Teil wird ende diese Woche erscheinen (hoffentlich). Ich hatte letzte Woche aus schulischen Gründen keine Zeit zum schreiben :'( [25.04.23]

Er kommt bei NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt