Kapitel 2

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Als Sirius Teddy am Sonntagabend abholte, erzählte dieser ganz fröhlich von den Enten im Park und den Waffeln mit heißen Kirschen im Café und dem Kakao, den Remus ihm gemacht hatte.

„Keine Sorge", meinte Remus sofort, als Sirius ihm einen Blick zuwarf. „Ich hab Hafermilch genommen. Ich bin nicht blöd."

Sirius zuckte mit den Schultern: „Die Pizza am Freitag hatte auch Milchprodukte. Ich wusste nicht, ob du dir die Bedürfnisse deines Sohnes merken kannst."

Abwertend schürzte Remus die Lippen: „Hör auf vor Teddy zu streiten. Ich kaufe nur die laktosefreie Pizza.", er hustete leicht, aber Sirius hörte trotzdem das „Blödmann" heraus.

Ah, sie waren wieder auf der Ebene.

Sirius entschied sich, Remus einfach zu ignorieren und half Teddy stattdessen, seinen grünen Rucksack mit Dinos anzuziehen. Die Bommelmütze zwang er ihm auch auf.

„Bye, Dada", Teddy schlang die Arme um Remus' Beine und kicherte dann, als Remus sich runterbeugte und Teddy schwungvoll auf den Arm nahm. Leicht stupste Remus ihm die Nasenspitze.

„Wir sehen uns morgen, Teddybär", erklärte er und sah kurz zu Sirius, der bestätigend nickte. „Ich hol dich nämlich vom Kindergarten ab und dann fahren wir zu mir."

„Juhu!", Teddy ließ sich nach hinten fallen, aber Remus fing ihn noch am Rücken auf. Kopfüber grinste Teddy Sirius zu.

„Du kleiner Fratz, du", schmunzelte Sirius und kam näher, um Teddy's Kopf zu nehmen und ihm die Haare strubbelig zu wuscheln. Alles, während Teddy lachte und herum kickte und Remus eine schwere Zeit damit hatte, ihn festzuhalten.

Irgendwann, da drückte Remus Teddy doch hoch, um ihn richtig in den Armen und zu halten und Sirius bemerkte erst dann, wie nah sie gestanden hatten, nur Teddy zwischen ihren Körpern. Irgendwo über Teddy's Schulter hinweg, trafen sich ihre Blicke, aber Sirius sah schnell weg.

„Komm, Teddy", ohne noch einmal zu Remus zu sehen, hielt Sirius Teddy die Hand hin und sie verließen Hand in Hand die Wohnung. Es dauere lange, bis sie das Treppenhaus verlassen hatten, weil Teddy jede Stufe einzeln runter hüpfen wollte, während Sirius ihn an der Hand stabilisierte.

Sobald Teddy im Kindersitz angeschnallt saß und Sirius das Auto startete, fingen auch schon Teddy's Fragen an. Einerseits mochte Sirius es, wie wissbegierig sein Sohn war, aber anderseits war es manchmal ermüdend, das ganze Warum und Wie und Weshalb.

„Warum bin ich geboren, Papa?"

Überrascht sah Sirius in den Spiegel, aber Teddy blickte bloß aus dem Fenster zu den anderen Autos, die an ihnen vorbeifuhren.

„Warum fragst du das denn, Teddybär?"

„Nur so. Dada hat mir Fotos gezeigt, wo ich ein Baby war."

„Du bist immer noch ein Baby", neckte Sirius und streckte eine Hand nach hinten, um Teddy ein wenig zu kitzeln, als sie an einer Ampel innehielten. „Du bist geboren, weil dein Dada und ich uns ganz lieb hatten. Den biologischen Prozess brauchst du noch nicht zu wissen."

„Was heißt biogisch?"

„Das erklärt dir lieber dein anderer Vater", Sirius schmunzelte vor sich hin, während er auf die Autobahn abbog. Es war schön, ein Thema einfach auf Remus zu schieben, um selber nicht erklären zu müssen.

Das Durcheinander namens Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt