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- ANA -

„Was machst du hier?", möchte ich flüsternd wissen. „Ich hab dir doch geschrieben, dass es heute nicht geht."

Ich blicke meinen Gegenüber an, verziehe allerdings im nächsten Moment schmerzvoll das Gesicht. Verdammte Krämpfe. Ich schlinge die Arme um meinen Bauch und schließe einen kurzen Moment lang die Augen.

Darío hat gestern darauf bestanden, leider nicht zu meinem Missfallen, dass wir uns heute Abend wiedersehen, aber ich habe schon den ganzen Tag über, wie eigentlich jedes Mal bei meiner Periode, fürchterliche Krämpfe, weswegen ich das Treffen unnütz gefunden und eigentlich abgesagt habe.

„Ana", vernehme ich Daríos Stimme. Besorgnis schwingt ihn ihr mit. „Was ist los?"

„Nichts", presse ich hervor und spüre einen Moment später eine Berührung an meinem Arm. „Ich sehe doch, dass du Schmerzen hast. Wer hat dir wehgetan? Ich schwöre dir ... "

„Ich habe Bauchkrämpfe", unterbreche ich den Schwarzhaarigen und öffne meine Augen, um ihn anzusehen. Dabei erkenne ich ein bedrohliches Funkeln in seinen Augen, das bei meinen Worten allerdings langsam schwindet. „Wegen meiner Periode."

„Hast du schon eine Schmerztablette genommen?"

„Schmerztablette?" Ich ziehe eine Augenbraue hoch.

„Ja, meine Schwester nimmt die immer, wenn sie Schmerzen aufgrund ihrer Periode hat", erwidert mein Gegenüber.

„Woher soll ich bitte eine Schmerztablette bekommen, Darío?", möchte ich spöttisch wissen.

Einen Moment spiegelt sich Verwirrung auf seinem Gesicht wider, bis ihn die Erkenntnis trifft und er das Gesicht verzieht. „Ich besorge dir welche."

„Nein", protestiere ich sofort. „Ich möchte keine."

„Du möchtest keine?"

„Nein." Ich schüttle den Kopf und senke meine Stimme etwas. „Warum sollte mir etwas zustehen, was so gut wie keiner aus Caracas hat? Was sollte so besonders an mir sein?"

„Ana", beginnt Darío, aber ich unterbreche ihn hastig: „Nein, ich möchte keine, Darío. Es geht gleich wieder."

Ich sehe, wie der Schwarzhaarige deutlich damit hapert, meine Antwort zu akzeptieren und setze dazu an, erneut etwas zu sagen, als er ein Seufzen von sich gibt. „Leg dich ins Bett."

„Was?" Verwirrt blicke ich ihn an.

„Leg dich hin", wiederholt er und nickt mit dem Kopf in Richtung meines Bettes.

Ich möchte etwas erwidern, schließe allerdings nur schmerzvoll die Augen, als mich eine erneute Welle des Schmerzes überkommt und befolge seine Anweisung schließlich stumm.

Darío schlüpft währenddessen aus seinen Schuhen und als ich erkenne, was er vorhat, rutsche ich wortlos ein Stück in meinem Bett rüber, das eigentlich viel zu klein für uns beide ist. Jenes scheint ihn jedoch nicht zu interessieren, denn er legt sich wortlos neben mich und zieht meinen Körper in seine Arme. Dabei platziert er seine Hände, bei denen mir erst jetzt auffällt, wie angenehm warm sie eigentlich sind, auf meinem Bauch und haucht mir einen Kuss auf den Scheitel. „Versuch zu schlafen, Cariño. Es wird bald besser."

Ein Seufzen entkommt meinem Mund, während ich tatsächlich die Augen schließe und bete, dass meine Familie nicht reinkommt, denn hier mit Dario zu liegen ist so ziemlich das Riskanteste, was ich machen kann, und trotzdem tue ich es gerade, weil mein Kopf nicht gegen meinen Körper ankommt.

--

„Ratoncito."

Ich gebe ein Grummeln von mir.

Du wirst mein seinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt