12 Die Begegnung

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Am nächsten Tag, während Hermione in ihrem Büro im Ministerium arbeitete, klopfte es sehr bestimmt an ihrer Tür, sie wurde aufgerissen und hinter der hoch gewachsenen Gestalt die den Raum betrat wieder geschlossen. "Miss Granger.", wurde sie mit einer kalten, säuselnden Stimme begrüßt.

Hermione bereute es gerade zu, als sie sah, wer gerade den Raum betrat. Das konnte nicht wahr sein, wirklich nicht wahr sein! „Mister Malfoy.“, stellte sie mit trockener Stimme fest. „Ich hoffe es ist wichtig. Wie Sie sehen-", mit einer ausladenden Bewegung ihrer Hand deutete sie auf Papierstapel. „-bin ich äußerst beschäftigt.“

"Ich freue mich auch Sie hier zu treffen, Miss Granger.", antwortete Malfoy sarkastisch und sah sich gelangweilt in ihrem Büro um. "Ich denke meine Anwesenheit ist in ihrem Interesse. Oder sollte ich lieber woanders sein?", fügte er hinzu mit einer mehr als auffälligen Anspielung.

Gereizt sah Hermione zu ihm auf. „Was wollen Sie loswerden Mister Malfoy?“, fragte sie schließlich augenrollend. „Gibt es irgendetwas dass Sie mir zu sagen haben, so dass Sie noch nicht zu Draco gegangen sind?“, offenbar war sie auch an diesem Tag äußerst frustriert. Gleichzeitig breitete sich in ihr, bei dem Gedanken an ihr letztes Treffen, eine Art Kribbeln in ihr aus. Wie sie ihren Körper manchmal doch hasste.

"Ich wollte mich nur äußerst höflich danach erkundigen wie es in Ihrer Beziehung mit meinem Sohn läuft. Können Sie mit der Schuld leben ihn betrogen zu haben?", es war klar was er hier betrieb, doch es würde früher oder später funktionieren.

Leicht verzog sie das Gesicht. „Falls es darum geht mir ein schlechtes Gewissen einzureden, dafür reiche ich alleine vollkommen aus. Ich hoffe nur Sie haben nicht allzu große Probleme mit der Tatsache ihren eigenen Sohn zu hintergehen in dem Sie mit seiner Freundin geschlafen haben, welche vollkommen betrunken war und nicht wirklich zurechnungsfähig.“

"Mein Sohn und ich hatten nie eine enge Beziehung. Er hat mir so viel genommen. Nur gerecht, dass ich ihm nun auch etwas nehme, richtig?", Malfoy hatte sich gelangweilt in einen der Sessel vor ihrem Schreibtisch niedergelassen.

„Nicht wirklich.“, gab Hermione nur knapp zurück. Leicht angeekelt musterte sie den Älteren von oben bis unten. Wie konnte man nur eine solch verkorkste Persönlichkeit haben?
„Was wollen Sie Mister Malfoy?“

"Ich wollte Sie nur noch einmal daran erinnern wie schnell Ihre Beziehung mit Draco ihr Ende finden könnte.", erwiderte Malfoy, ein herausforderndes, dreckiges Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus.

„Ich weiß wie schnell meine Beziehung beendet werden könnte! Doch eine Frage stelle ich mir noch immer: aus welchem Grund haben Sie ihm noch nichts verraten?“, fragte sie ihn. Wenn Blicke töten könnten, dann wäre Lucius Malfoy nun wohl schon mehrmals gestorben, doch leider musste sie so weiter in seine Visage sehen. Eine überaus attraktive wenn sie- was ist eigentlich los mit dir?!

"Ich warte ab was Sie tun werden. Vielleicht muss ich ihm ja gar nichts sagen und damit sein Herz brechen. Vielleicht zerfrisst die Schuld Sie ja irgendwann von innen und Sie erledigen das selbst."

„Sie dreckige, verabscheuenswerte Kakerlake!“, wütend stand sie auf, und stützte sich auf ihren Schreibtisch. „Ich frage mich noch immer wie Sie am Morgen aufstehen können, ohne von sich selbst angeekelt zu sein! Was bringt es Ihnen?! Was bringt es Ihnen diese Beziehung zu beenden?! Ist es Frust? Eifersucht?“

"Keines dieser Sachen. Ich habe Spaß daran. Die Menschen bezeichnen mich doch schon als Sadist obwohl sie mich nicht kennen. Warum sollte ich dann nicht auch einer sein?", antwortete Malfoy. So wie sie brodelte, so gelassen war er.

Seine gelassene Art machte Hermione offensichtlich nur noch wütender. „Nun, möglicherweise da Sie ein Fünkchen Anstand in sich tragen. Doch offenbar sind sie auch noch stolz darauf was sie tun!“, sprach sie wütend, und warf einen Radiergummi von ihrem Schreibtisch nach ihm. „Sie widerlicher Schmierlappen!“

"Sind Sie fertig?", fragte er und zog eine Augenbraue hoch. Es amüsierte ihn wie sehr es sie aufregte und sie sich echauffierte.

Wütend schnaubte sie, und begann durch das Zimmer zu laufen. „Was erwarten Sie von mir zu tun Mister Malfoy?! Was?!“

"Gar nichts. Ich werde jede Ihrer Handlungen zu meinem Vorteil nutzen.", meinte er wahrheitsgemäß und verfolgte ihren Marathon mit hochgezogener Augenbraue.

„Hätte ich die Möglichkeit würde ich Sie nun am liebsten Umbringen.“, knurrte sie und verengte die Augen. Ihre Augen fanden seine. Aus welchem Grund auch immer. Er war wirklich attraktiv.

"Das sagen die meisten Frauen zu mir. Und hinterher wollen sie doch nur in mein Bett.", kommentierte Lucius und stand auf. "Wenn Sie mit ihrer Hasstirade fertig wären würde ich nun gehen. Ich habe anderes zu tun."

„Sie eingebildeter Narzisst.“, murmelte sie leise an sich selbst gewandt. Noch immer etwas verhasst sah sie zu ihm auf, als er sich erhob. Stumm schluckte sie. Wie hatte sie sich nur in diese Situation gebracht?

"War es dann nun oder brauchen Sie mich noch?", hakte er erneut nach, mal wieder mit dem allgegenwärtigen Ausdruck von Spott. Die Wortwahl war unglücklich gewählt könnte man meinen, doch er hatte es mit voller Absicht so ausgedrückt.

Ein weiteres Mal sah sie ihn nur feindselig an, doch blieb schließlich stumm. Stattdessen kam sie zwei Schritte näher, so dass sie kaum eine Faustbreite trennte. „Wie schon erwähnt: Ich hasse Sie.“

"Das ist nichts neues für mich. Meine Frage war ob ich gehen kann oder es noch etwas anderes, wichtigeres gibt wofür ich hierbleiben sollte."

„Ich denke Sie kennen die Antwort.“, mit einer ausladenden Handbewegzng wollte sie schließlich an ihm vorbeigehen. „Nie mehr passiert mir dieser Fehler nochmal.“

"Nun dann. Auf Wiedersehen, Miss Granger.", verabschiedete sich Malfoy und verließ ihr Büro.

„Hoffentlich nicht so bald.“, gab diese nur zurück. Vollkommen fertig sah sie auf ihre Hände. Schließlich zog sie ihren Zauberstab und schickte ihren Patronus zu Draco, mit der Frage ob sie an diesem Abend nicht vielleicht in ein Restaurant gehen sollten.

UnfaithfulWhere stories live. Discover now