Kapitel 7

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Irgendwie ist das nicht so abgelaufen wie ich wollte. Ich bin nämlich nicht gestorben, sondern habe mir nur dreifach mein Bein gebrochen.

Und dann musste ausgerechnet Minho mich auch noch im Labyrinth finden und mich zurück auf die Lichtung schleppen.

Ich saß jetzt schon seit ungefähr zwei Wochen in der Sani-Hütte und durfte nicht rausgehen, am Anfang war mein ganzes Bein blau und geschwollen, aber jetzt besserte es sich langsam.

Aber eigentlich war mir egal was mit mir passiert. Ich habe sowieso die Hoffnung aufgegeben, dass wir einen Ausweg finden. Es hat ja noch nicht mal geklappt zu sterben.

Anscheinend ist die ganze Welt gegen mich.

Jeden Tag kommen Minho oder Alby und erzählen mir was so den Tag passiert ist. Sie bringen mir drei mal am Tag Essen, aber ich esse eh fast nie was davon.

Bald müsste wieder jemand kommen und mir Essen bringen.

Wie aufs Stichwort kam Minho mit einer Schüssel Suppe und Brot zu mir herein. Er stellte das Essen neben mich auf einen kleinen Tisch und nahm das nicht angerührte Mittagessen in die Hand.

"Ich weiß, dass das Essen ekelhaft ist, weil wir niemanden auf der Lichtung haben, der kochen kann, aber wenn du nichts isst zerfällst du bald zu Staub. Du wirst jetzt was essen."

"Hab aber keinen Hunger."

"Ich werde nicht vorher gehen, bis du was gegessen hast."

Ich sah Minho grimmig an, bevor ich mir widerwillig die Suppe nahm und langsam das Brot hineintauchte.

"Und was war heute so los?", fragte ich um vom Thema abzulenken."

"Ach so, ja stimmt. Heute wurde ein neuer Anführer gewählt."

"Alby ist jetzt der neue Anführer. Du bist aber immer noch so eine Art Stellvertreter, weil du am längsten von uns allen hier bist."

"Ach so."

"Clint und Jeff haben gesagt, dass du bald entlassen wirst, aber dein Bein wird vermutlich nicht mehr so wirklich wieder verheilen. Also wirst du dann wahrscheinlich im Garten arbeiten. Deswegen kommen Jeff und Clint später noch mal vorbei."

"Klingt gut."

"Gut das.", sagte Minho.

Es tat weh das von ihm zu hören, sonst hat das nämlich nur George gesagt.

"Ich gehe dann mal wieder. Schrei wenn du was brauchst."

"Ha ha sehr witzig."

"Was? Ich meinte das ernst."

Und dann ging er.

Na toll jetzt sitze ich hier wieder alleine hier.

Während ich auf die Sanis wartete, aß ich mein Abendbrot und da kamen auch schon Jeff und Clint. Sie wechselten meinen Verband und klatschten wieder irgendeine stinkende Salbe auf mein Bein.

"Dein Bein sieht schon viel besser aus. Morgen könntest du mal wieder versuchen zu laufen."

"Mach ich. Danke."

Dann gingen die beiden auch schon wieder und es erwarteten mich weitere einsame Stunden bis mir morgen mein Frühstück gebracht wird. Ich versuche einzuschlafen, doch immer wenn ich meine Augen schließe sehe ich die blutbefleckte Box vor mir.

Ich lag noch bestimmt drei Stunden wach bis ich endlich doch einschlafen konnte.

Am nächsten Tag kam Alby mit Frühstück. Haferflocken mit Milch.

"Hab gehört du darfst wieder laufen."

"Ja. Ich gehe gleich mal nach draußen."

"Ok, ich muss dann auch wieder los.", sagte Alby, verabschiedete sich von mir und ging wieder nach draußen.

Ich aß ein wenig von meinem Frühstück und versuchte dann aufzustehen. Ich stellte mich vorsichtig hin und belastete leicht mein verletztes Bein. Schmerz durchzuckte mich, aber ich biss die Zähne zusammen und machte einige Schritte.

Langsam lief ich in der Sani-Hütte herum um mich daran zu gewöhnen. Dann ging ich nach draußen. Ein bekanntes Geräusch ertönte in der Luft.

Die Box.

Wie versteinert blieb ich stehen. Bilder tauchten in meinem Kopf auf. Ein dunkler Schacht. Blut. George.

Nein, ich darf nicht wieder in Traurigkeit versinken, redete ich mir ein.

Ich ging zur Box und den anderen Lichtern und blickte in die Box. Es ist wieder ein neuer gekommen, wie sich später herausstellte hieß er Justin.

Alby sprang zu dem Neuen in die Box und begrüßte ihn: "Hallo, ich bin Alby"

Dann erklärte er dem Neuen die Regeln und was man sonst noch so wissen sollte. Die anderen Lichter wandten sich wieder deren Arbeit zu. Jemand kam auf mich zu. Es war Zart, der Hüter der Gärtner.

"Hallo Newt. Alby hat mir gesagt, dass du bei uns Gärtnern mithelfen willst."

"Ja, kann sein."

"Gut wir können nämlich Hilfe gut gebrauchen."

Wir machte uns also auf den Weg zu den Gärten, ich mehr oder weniger humpelnd. Zart erklärte mir das gröbste, zum Beispiel wo welche Pflanzen wuchsen. Ich wurde dafür eingeteilt, die Pflanzen zu gießen.

Dann bin ich jetzt wohl Gärtner.






Inspired - der AnfangWhere stories live. Discover now