Bis das uns der Tod scheidet. - Rafe Cameron

jealousy

Meine Kleidung war bereits auf dem Weg zu der Golfanlage trocken gewesen, da die Luft bereits früh am morgen schon unglaublich heiß war. Mit schnellen Schritten laufe ich die Treppen in das Restaurant hoch und ziehe mir eine weiße Schürze an als mein Chef mich zur Seite zieht. Er wollte, dass ich heute unten auf der Terrasse arbeitete und wenn einer der Stammgäste auf dem Feld etwas zu trinken bestellt, mit unserem Platzwart zu ihnen fahre. Eigentlich waren dafür andere Kellner für zuständig, doch heute schienen sie in Unterzahl besetzt zu sein.

Ich ziehe mir also eine weiße Cap auf, mache mir einen Pferdeschwanz und ziehe meine Haare durch die kleine Schlaufe am Ende der Kopfbedeckung. Der Tag würde heiß werden und sehr wahrscheinlich nie enden. Während ich nach unten laufe, um auf die Terrasse zu gelangen fährt ein, mir sehr bekannter Wagen, auf die Einfahrt und parkt. Kurz bleibe ich stehen, sehe wie Rafe und sein Vater aussteigen und die Türen schließen. 

Leicht beiße ich mir auf meine Unterlippe, beobachte Rafe weiter dabei, wie er die Golfschläger aus dem Auto lädt und seine Sonnenbrille aufsetzt. Sein Vater, welcher mich eher weniger in Begeisterung versetzt, kommt auf mich zu, weswegen ich den Blick schnell abwende und weiter zu meinem heutigen Arbeitsplatz laufe. Die Hoffnung, dass ich Rafe vielleicht kurz sehen würde, versüßt mir ungemein den Tag.

Während ich die ersten Mitglieder in ihren schicken Polohemden und mit den perfekt sitzenden Haaren bediene, kommt ein Arbeitskollege auf mich zu und setzt sich auf den Stuhl hinter der Theke. Lenny ist ein Jahr über uns und somit auch etwas älter. Ich frage ihn, wie es ihm geht und wir unterhalten uns, während er mir sitzend immer wieder einige Dinge anreicht die ich zum zubereiten der Getränke benötige.

Es wurde immer wärmer und die Sonne steht mittlerweile direkt über uns. Ich habe inzwischen den 6 Liter Wasser ausgetrunken und seufze angestrengt aus. "Hier, du bekommst ja noch einen Hitzschlag." Ohne das ich etwas dagegen tun kann, zieht der Braunhaarige seine Cap ab und setzt sie mir entschlossen auf. Grinsend drehe ich mich zu ihm um. "Du spinnst ja wohl, als bräuchte ich Jemanden, der auf mich aufpasst!" Lenny grinst nur weiter und kurzerhand nehme ich mein Wasserglas, schütte es ihm entgegen und lache nur laut bei dem Blick, der sich in seinem Gesicht breit macht. 

Für einen kurzen Moment vergesse ich, dass ich nur hier arbeite und nicht dazu gehöre. Lenny ist selber ein Cook, allerdings ist seine Mutter einer der Vorsitzenden und somit würde sich keiner auch nur erlauben irgendetwas gegen ihren Sohn oder deren Spaß mit einer Pogue sagen. "Also wirklich!" Lenny setzt an, um mich ebenfalls mit Wasser zu überschütten, als eine mir sehr bekannte Stimme ertönt. 

"Könnte ich wohl bedingt werden?" Ich bekomme Gänsehaut, drehe mich sofort um und sehe in das wunderschöne blaue Augenpaar von heute morgen. Rafe beißt sich auf den Unterkiefer, sieht eher weniger begeistert davon aus, dass ich so viel Spaß bei der Arbeit oder vielmehr mit einem anderen jungen Mann habe. Sofort werde ich ernst, drehe mich ganz zu ihm und nicke. "Natürlich, was darf es denn sein?" Rafe bestellt vier Bier und mit leicht unsicherer Hand umfasse ich den Zapfhahn. 

"Lenny, ich würde mich nicht zu sehr mit ihr anfreunden und für sie begeistern." Lenny steht direkt gerade hinter mir und auch Rafe beginnt sich anders hinzustellen. Rafe hat genau die selbe Position wie Rafe und ich weiß, dass sie beide nichts dagegen hätten diese aufs Spiel zu setzen. Im Endeffekt würde gegen sie sowieso nichts unternommen werden, da dieser Laden nur mit dem Geld ihrer Eltern läuft. 

"Rafe! Nimm' einfach das Bier und verschwinde. Es bringt doch niemanden etwas, außerdem bin ich von NIEMANDEM der Besitz." Ich sehe ihn eindringlich an, auch er sollte das verstehen. Rafe sieht mir tief in die Augen und entspannt sich langsam wieder. "Er soll dich trotzdem in Ruhe lassen." Faucht er, eher er verschwindet. Ich seufze und überlege, wie ich das wieder hinkriegen sollte.