SIEBTES (1)

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Träume sind wahr, solange wir sie Träumen, aber was wenn der Traum Wirklichkeit wird?

Erneut stand Bonnie vor dem Grabstein. Beim Anblick ihres Namens, ihres Todesdatums... Bonitas Beine sackten weg und sie fiel auf die grün gelbe Grasfläche. Wieso bin ich bloß gestorben? Sie schniefte und wischte sich mit ihrem Ärmel die Rotze vom Gesicht. Du musst stark sein Bonnie. Du kannst deine Träume kontrollieren, sagte sie sich, mach was daraus. Sie stand auf und wollte sich sofort wieder setzten. Sie musste erst etwas loswerden. Laut schrie sie, legte Verzweiflung, Wut, Trauer und Verwirrung rein und das aus vollem Halse. Zwei Vögel flatterten über ihrem Kopf hinweg und setzten sich wieder auf einen der Äste. Bonita hatte noch nicht genug, zu viele verschiedene Gefühle hatten sich in ihr gesammelt. Sie holte aus und schlug in den kleinen Baum neben ihrem eigenen Grabstein. Rinde fiel von der Pflanze ab, ihre Knöchel zeigten kleine Schrammen vor und frisches, warmes Blut tröpfelte auf den weißen Marmorstein unter dem ihr totes Traum-Ich lag. Sie wischte ihre Hand unachtsam am Pullover ab und legte dann ihre Handfläche auf das kalte Gestein. "Ich werde herausfinden was passiert ist", ihre Worte waren kaum mehr als ein Hauch an warmen Atem. Schnell verließ Bonnie den Friedhof und wollte nie mehr dort hin. Die Sonne lag tief unten am Himmel und schien ihr direkt in ihr Gesicht. Mit ihrer unverletzten Hand schirmte das Licht ab und lief die Hans Ulrich Straße hinunter. Das Handy in ihrer Tasche war vollständig geladen und verriet Bonnie die Uhrzeit. Würde sie nach Hause joggen, könnte sie ihre Mutter noch vor dem Abendessen erwischen. Bonnies Haus und Bonnies Mutter, berichtigte sie sich im Stillen. Im angenehmen Tempo joggte sie die Straßen entlang, wusste einfach wo die Schönfeldgasse sieben lag. Die anderen Häuser und fremden Menschen drängte ihr Gehirn völlig aus, selbst wenn Lily oder Nolan an ihr vorbei gegangen wäre, hätte Bonita sie nicht bemerkt.

Bonnie musste sich zwingen nicht das Anna-Zeichen zu klopfen aus Eiskönigin. Angestrengt normal klingelte sie und wartete auf jegliche Reaktion. Die Tür öffnete Franzi, um ihren Brustkorb hatte sie Christoph mit einem Tuch umgebunden und sofort verspürte Bonnie das Verlangen ihm durch seine Haare zu fahren. Sie hinderte sich daran zu weinen. "Ich wollte bitte Ma, Ich meinte Frau Kirsch besuchen", verdattert bis sie sich auf die Zunge. Wollte ich gerade wirklich Mama sagen? Kann dieser Traum bitte zu Ende gehen, bitte. Ich flehe dich an egal wer diese Träume regelt, bitte! "Ohh natürlich", sagte Franzi und drehte sich um, "Vera? Hier ist jemand für dich" Ihre Mutter kam die Treppen hinunter. "Flori?", fragte sie erwartungsvoll. Wer ist denn Flori? "Nein, ein Mädchen. Ich glaube sie war Bonnies Freundin", rief Franziska die Treppe hinauf. Veras erwartungsvolle Miene brach zusammen und ein verletzter Ausdruck wechselte sie aus. "Sie soll reinkommen", sagte sie mit neutraler Tonlage und Franzi wich aus um das Mädchen reinzulassen. Vera und Bonnie setzten sich an den Tisch und schwiegen sich an. Anders als der schöne Moment mit Nolan, fühlte sich dieser Zeitpunkt schrecklich unangenehm an. "Ich wollte wissen was mit Bonita geschehen ist, an diesem Tag", wisperte sie. Vera hob ihren ziellosen Blick und es schien als versuchte sie Bonnies Gesicht mit ihren Augen zu fixieren. "Du weißt es nicht?", fragte Frau Kirsch trocken. Sie schüttelte nur langsam ihren Kopf und musterte ihre Mutter weiterhin fragend. "Mein Bienchen ist ertrunken, im See eingebrochen."

Traumtänzer - Todbringende TräumeWhere stories live. Discover now