Loyalty - heart virus (Teil 1)

Kapitel 67~ * Blood and Bone *

Grade war ich dabei mir nach einem kleinen Training etwas zu Essen zu machen und meinen Songtext fertig zu schreiben, als mein Handy plötzlich klingelte. Ich zuckte zusammen und ließ den Teller beinah fallen. Zögernd hielt ich die Luft an, um mich zu beruhigen bevor ich auf den grünen Hörer drückte. Ich musste rangehen, er hatte täglich seit acht Wochen schon hunderte Male versucht mich zu erreichen. Seit einer Woche, war das Handy wieder an. Ich fuhr mir durchs Haar und atmete tief ein und aus.

»Hey...« Er wirkte überrascht. Damit, dass ich diesmal rangehen würde, hatte er nicht gerechnet.
»Wo steckst du zum Teufel?« Seine Stimme war kalt wie Eis. Was hatte ich nach acht Wochen Funkstille erwartet? Genau das.
»Sorry Boss, hatte keine Zeit. Ich bin grade auf dem Weg ins Studio. Es ist ziemlich hektisch, wir reden dann«, log ich und legte auf. Eine ganze Weile starrte ich auf das Display. Vielleicht war das keine gute Idee gewesen.
Aber ich wollte ihn sehen. Iris war da und auch Joel. Die beiden hatte ich vor ein paar Tagen schon aufgeklärt. Ich hatte ihnen nur eine verharmloste Kurzversion aufgetischt.
Ich steckte schließlich das Handy ein und raffte mich auf. Leise summte ich den Song, den ich die vergangenen Wochen über geschrieben hatte und griff nach dem Stick, um ihn später Cube zu geben.

Insane

Insane.
I am here and dance.
But those demons in my head, flew me to the city of dreams.

Suddenly I feel, I feel.
Right to the bone and my bones burn.
This is my skin where I burn. I carry her.
This smile is like poison.

Pain is a good beat.
He writes the best lyrics.
Shadow hunter, I am bleeding.
My bones are breaking, but you can't get my pride.

Insane.
I am here and dance.
But these demons in my head, haunt me into the city of dreams.

I like the silence when the heat is there.
I like it when cold binds me.
Heat pulls circles in my body.
A rollercoaster starts.

The demons poison me until I bleed.
The shadows break my bones but you don't get my pride.
The will is stronger than bone.
The pride is thicker than blood.
Demons, shadows.
Goes to the bones. Broken.
Goes down to the blood.
Poisoned.

Insane.
I will stand here and dance.
The demons in my dream city, lost in darkness

Pain is a good beat.
He writes the best lyrics.
Shadow hunter, I am bleeding.
My bones are breaking, but you can't get my pride.

Um die Spannung und den Schmerz in meinem Leib zu lindern und mich vor neuen Überfällen zu Schützen, legte ich ein starkes, straffes, schwarzes Unterbrustkorsett über dem roten Tanktop an. Es war verstärkt. Jackson hatte mir eine Rippe gebrochen. Es war so unreal, was passiert war und doch spürte ich die Realität am ganzen Körper. Zu dem Top zog ich eine schwarze Jeans und schwarze Turnschuhe an. Meine Hand griff zitternd zum Rucksack und ich verließ schnell das Trainingsstudio neben der Akademie, ehe ich es mir anders überlegte. Ich sah den schwarzen Cadillac auf dem Parkplatz, der mich vermutlich abholen sollte, mied es aber einzusteigen. Deshalb tat ich auch so, als hätte ich ihn nicht gesehen. Auf dem Weg zum Studio, wollte ich sowieso noch mal am Hafen vorbei.

Es hatte angefangen zu nieseln. Wie ein Geist, lief ich durch die Straßen. Die Leute rauschten an mir vorbei und ich fühlte mich, als wäre ich allein in dieser Menge von Menschen. Die Wolken zogen einen Schatten über die Straßen, der Niesel wurde zum Platzregen und nahm zu. Zumindest lauerten mir dann keine gestörten Fans auf, daher begrüßte ich das Wetter, das auch meine Tränen verbarg, die ab und zu wie miese, kleine Verräter über meine Wangen flossen. Je näher ich dem Studio von Dimitri kam, umso öfter drehte ich mich nach allen Seiten um. Doch da war niemand, jeden Falls niemand, der mir an die Wäsche wollte.
Seufzend atmete ich auf, als ich mich Schutz suchend in den Bus setzte. Während meiner Fahrt ins Studio, brannten mir die ganzen Lichter in den Augen. In den Straßen war es leerer als üblich. In den Nachrichten flackerten Bilder vom Krieg in Europa und Brasilien auf. Paris war von Bomben getroffen wurden. Ob sie aus China oder Russland kamen, dass wusste keiner mit Sicherheit. Viele vermuteten eine Zusammenarbeit.
Auch auf unseren Straßen nahm die Kriminalität der Banden zu.