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Ich schlage erschrocken die Augen auf.
Über mir kniet ein tief schnaufendes Geschöpf, dessen warmer Speichel mir aufs Gesicht tropft. Mein Kopf brummt. Ich fasse mir erschöpft an die Stirn und richte mich langsam auf. 
Das Viech stupst mich ein weiteres Mal an und seine feuchte Schnauze berührt meine Wange. Angewidert schmiere ich mir den Sabber vom Gesicht und blicke nach oben.

"𝒪𝒶𝓇𝑒 ⁽⁼ᴹᵒⁿᵈ⁾!", rufe ich erleichtert und atme geräuschvoll aus. "Mensch... du hast mir aber einen Schrecken eingejagt!"
Mein treuer Ikran schnaubt zufrieden und schmiegt sich an meine Haare. Ihre Feuchtigkeit macht mir selbstverständlich nichts aus, sie ist ein absoluter Engel. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie dankbar ich ihrer bedingungslosen Treue bin.

Im nächsten Moment hat sie sich vor mich gestellt und hält inne. Ihr verwirrter Blick deutet darauf hin, dass sie mich hier im Wald wohl am wenigsten erwartet hätte. Mir entflieht ein müdes Lächeln.
"Lange Geschichte.", seufze ich und winke ab.

𝒪𝒶𝓇𝑒 ⁽⁼ᴹᵒⁿᵈ⁾ schimmert so wunderschön im Dunkeln, ich kann meine Augen gar nicht von ihr ablassen. Vor allem ihr bunt gefiederter Schweif sieht unfassbar majestätisch aus - ich habe mir tatsächlich den besten Ikran von allen herausgesucht. 
Sie blickt immer noch etwas verwirrt drein und ich sehe das als Zeichen, ihr von meinem ermüdenden Tag zu berichten. Im Endeffekt bin ich sowieso total froh, dass mir jemand so aufmerksam zuhört und sich einfach auf mich und meine Probleme einlässt.

"Weißt du", fange ich unsicher an und stütze meinen Kopf auf die Hände. "Da ist so ein Junge." 
Aus dem Augenwinkel meine ich zu erkennen, wie sich ihre Ohren voller Neugier aufstellen. Sofort schüttle ich den Kopf und werde ein wenig rot.
"Nein nein, nicht so.", versichere ich ihr - immer noch ein wenig errötet. "Ich rede von dem Metkayina, der mich fast ertränkt hätte..." 

Ich halte einen Moment inne, um auch wirklich sicher zu sein, dass sie mich versteht.
"Überraschenderweise habe ich ihn wieder getroffen, hier im Wald. Habe ihn sogar aus einer Waldfalle befreit.", erzähle ich stolz und demonstriere 𝒪𝒶𝓇𝑒 ⁽⁼ᴹᵒⁿᵈ⁾ meine blanke Muskelkraft, indem ich mich mit nur einer Hand an einem Ast hochziehe. Sie schnaubt begeistert und dreht sich ein paar Mal im Kreis. Belustigt stimme auch ich lachend mit ein.

"Jedenfalls", fange ich wieder an, setze mich auf den Ast und lasse die Beine schwingen, "bin ich dann hier gelandet und habe nicht mehr zum Dorf gefunden. Dort wohnen nämlich alle Sullys."
Plötzlich hält 𝒪𝒶𝓇𝑒 ⁽⁼ᴹᵒⁿᵈ⁾  inne und blickt mich erneut fragend an. Wie eingefroren wartet sie auf meine Erklärung.
"Ja du hast richtig gehört! Wir haben sie endlich gefunden!", entgegne ich ihr vergnügt und reibe ihre Schnauze.
"Aber ich befürchte, dass du nicht mitkommen kannst... wir müssen noch verdeckt bleiben, bis der richtige Moment gekommen ist.", erkläre ich ihr schweren Herzens und seufze leise.

Eigentlich habe ich erwartet, dass sie sich beleidigt von mir abwendet und sich erst einmal für ein paar Tage wieder einkriegen muss, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Entschlossen strebt sie eine Richtung an und nickt mir zu, damit ich ihr folge.
Gehorsam mache auch ich mich auf den Weg und schlage mich durch die tropischen Pflanzen und Gräser durch. Dann bleibt sie abrupt stehen und legt ihren Kopf schief.
"Das Dorf?", frage ich verwirrt. 
Als Antwort erhalte ich nur ein Nicken und sehe, wie sie wieder in den Büschen verschwindet. Mutterseelenallein stehe ich nun hier, lediglich einige Meter von meiner Hütte entfernt.

Verdammt.
Es wird bald wieder hell, bis dahin muss ich in dieser Hütte schlummern, so als ob ich nie fortgewesen wäre. Ansonsten kann ich mir von Kiri echt was anhören...
Leise, ganz leise, schleiche ich mich durch die Büsche und versuche, auf keinen größeren Ast zu treten. Mit zusammengekniffenen Augen meine ich zu erkennen, dass sich ein Na'vi gerade aus einer der Hütten schleicht. Er scheint seinen Bogen am Steg zu waschen.

Neteyam.
Das muss Neteyam sein! Sofort stellen sich meine Ohren auf und ich gebe mein Bestes, seine Geräusche zu interpretieren. Auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin, ob das tatsächlich Neteyam ist, schleiche ich mich weiter zu den Hütten hin. 
Bevor ich ins Wasser gleite, hole ich noch einmal tief Luft und schließe die Augen. Jetzt bloß nicht an den Metkayina und seinen Mordversuch denken... 
Mir gelingt es irgendwann, ihn komplett auszublenden und ich lasse mich so leise wie möglich ins Wasser fallen.

Ich kämpfe mich durchs kalte Meereswasser, um näher an den erspähten Na'vi zu kommen. Dann, als ich meine, seine Stegstelle erreicht zu haben, spüre ich plötzlich eine große Welle, die mich ein paar Meter zurückdrängt.
Total erschrocken schwimme ich zum nächstbesten Stegpfosten hin, um mich dahinter zu verstecken. Ich starre den Fremden, der soeben ins Wasser gesprungen ist, irritiert an.
Das ist ja tatsächlich Neteyam. 

Ich kann nicht anders, als ihm dabei zuzuschauen, wie er ein paar Runden umhertaucht und dabei die schimmernden Korallen sanft streicht. Das Meer ist so dunkel und erstrahlt dennoch in den hübschesten Farben, die man sich nur ausmalen kann.
Doch immer zwischen den einzelnen Sequenzen sehe ich den Metkayina-Jungen vor meinem inneren Auge und ich merke, wie sich mein Herzschlag schlagartig verschnellert. Panisch schaue ich mich bereits nach einem Ausweg um, was sich allerdings als ziemlich schwierig gestaltet, da ich mich direkt unter einer Metkayina-Hütte befinde. 

Mein Puls steigt weiter.
Auch mein Sauerstoffpegel lässt nach - was ich mit großem Entsetzen feststellen muss. Kleine Hustanfälle plagen mich von Sekunde zu Sekunde immer mehr und ich muss mich extrem zusammenreißen, kein Wasser zu schlucken.
Dann passiert es.
Mein Körper erzittert und ich reiße panisch meinen Mund auf, um überschüssiges Wasser hinauszubefördern. Bei dem lauten Geräusch dreht sich Neteyam sofort um und scannt irritiert seine Umgebung ab.

Nur weg von hier, denke ich hektisch und strample mir meinen Weg in Richtung Ufer zurück. Währenddessen muss ich mich jedes Mal auf Neue ängstlich umdrehen, um auch ja sicherzustellen, dass er mir nicht folgt.
Doch da sehe ich ihn, wie er sich gekonnt durch die ganzen Wasserpflanzen schlängelt. Selbst wenn uns mindestens 15 Meter trennen, gerate ich erneut in Panik und strample nur noch schneller. 

Als ich endlich auf festen Boden trete, sprinte ich, was das Zeug hält. Meine Füße tragen mich zu meiner Hütte hin, in die ich mich regelrecht hineinwerfe, um ja nicht entdeckt zu werden. Neteyam erreicht erst einige Sekunden nach mir das Ufer und schaut sich nur ein wenig desorientiert um.
Heimlich spähe ich durch einen kleinen Schlitz. Meine Sicht verschwimmt allerdings sekündlich, da sich mein Körper wohl erst noch an den neuen Sauerstoffschub gewöhnen muss.

Als ich mir dann ganz sicher bin, dass Neteyam keine Gefahr mehr für mich darstellt, sinke ich schwer atmend in das aus Stroh geflochtene Bettchen und schließe erschöpft meine Augen.
Hoffentlich werden mir die lächerlichen drei Stunden Schlaf reichen... ✘

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⏰ Cập nhật Lần cuối: Apr 09, 2023 ⏰

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∅𝙪𝙩𝙘𝙖𝙨𝙩 ⟜ Aonung FanfiktionNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ