Kapitel 23

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POV Harry

Noch immer etwas außer Atem kam ich die Treppen von Liams und Zayns Wohnung runter. Ich machte mir so Sorgen. Zayn war nicht oben und Liam wusste auch nicht woher er ist. Ich hatte da so eine Vorahnung.

Der Gedanke kam mir direkt in den Sinn, als ich das Blut und die Scherben vor Zayns Wohnung gesehen habe. Ich schlich mir meine verschwitzen Haare hinter die Ohren und trat aus der Tür des Mehrfamilienhauses.

Ich konnte auf der dunklen Straße noch immer den Blutfleck sehen. Ich konnte mir das nicht länger ansehen. Ich wünschte, Louis wäre jetzt hier. Doch wir hatten uns gestritten und ich verstand noch immer nicht, was mit Louis los war. Wie kann er nur so über Zayn denken. Er verstand einfach nicht, dass alle anders mit ihren Problemen umgehen und Zayn hatte viele. Soviel stand fest. Ich ging durch die dunklen Straßen.

Irgendwie konnte ich noch nicht nach Hause gehen. Nicht in dem Wissen, diese Nacht alleine verbringen zu müssen. Ich lief durch die dunklen Straßen der Stadt und um diese Uhrzeit war so gut wie kein Mensch auf der Straße. Ich sah auf mein Handy. Es war schon wirklich spät und ich schrieb meiner Mutter kurz, dass ich erst spät nach Hause kommen würde. Obwohl sie es wahrscheinlich gar nicht mitbekommen würde, weil sie schon schlief.

Ich lief am Rand eines Flusses lang und ließ den Tag Revue passieren. Eigentlich hatte alles gut angefangen. Am Abend wollten Louis und ich spazieren gehen. Wie konnte sich das Blatt nur so schnell wenden.

Bei den Gedanken an Zayn und an den Streit mit Louis liefen mir die Tränen übers Gesicht. Ich weinte viel in letzter Zeit, aber meistens alleine, denn Louis oder die anderen sollten nichts davon mitbekommen, da sie denken, ich sei noch immer in Therapie.

Ich begann zu zittern. Ich wusste, dass mir das alles gerade nicht gut tat, aber ich konnte meine Freunde jetzt nicht im Stich lassen. Ich musste stark bleiben. Zumindest nach außen. Ich setzte mich auf eine Bank und starrte aufs Wasser. Nicht in der Lage irgendwas zu tun. Ich starrte und starrte, ohne mich auch nur einen Zentimeter zu bewegen.

Die ersten Minuten liefen mir noch stumm die Tränen übers Gesicht. Doch nach einiger Zeit waren auch die getrocknet. Es war, als wäre mein Kopf wie leer gefegt. Nur langsam, aber sicher machte sich ein Gedanke breit. Das einzige was meine Gefühle in Schach halten konnte. Dieser Gedanke ließ mich nicht los. Weder auf dem Weg nach Hause, noch als ich leise die Tür aufschloss.

Ohne weiter drüber nachzudenken, nahm ich ein Messer in der Küche und schnitt. Es war das wohlbekannte Gefühl, was mich wieder in die Realität holte. Das warme Blut, das über meine Arme lief. Plötzlich sprang ich erschrocken auf.

„Nein, das konnte nicht wahr sein. Ich hatte mir beim letzten Mal so fest vorgenommen, es nicht mehr zu tun."

Es war wie eine Trance gewesen. Ich war wütend auf mich selbst. Ich hätte dem Drang nicht nachgehen sollen. Ich sollte für Zayn da sein und ihn unterstützen und es nicht selber tun. Diese Nacht war eine der schlimmsten seit langem. Ich weinte stundenlang. Die gesamte Situation war zu viel für mich.

Niemand war da, der wusste, wie es mir wirklich ging. Noch nicht mal Louis. Bei dem Gedanken an ihn begann ich noch heftiger zu weinen. So lange, bis einfach nichts mehr aus mir raus kam. Ich schlief schließlich ein und wurde von schrecklichen Albträumen gequält.

Das Kapitel ist mal wieder etwas kürzer. Soll ich dann heute noch eins hochladen?

Charlyxjojo07

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