Pilot

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Ich nahm einen Schluck aus meinem Bier, während ich dem Klang von Möwen lauschte. Ich sah hoch und erblickte John B, wie er auf dem Dach eines Neubaus balancierte.

Er streckte ein Bein aus, während er sich mit seinem anderen auf dem Dach balancierte. In seiner linken Hand hielt er seine Bierdose.

„Hey, willst du von da oben auf die Veranda fallen?", fragte Pope. John B hörte auf zu balancieren. „Deine Überlebenschance dürfte eins zu drei betragen.", fuhr Pope fort, während er mit einem Akkuschrauber hantierte.

„Hm.", gab John B von sich, nahm seinen Zeigefinger in den Mund und streckte diesen in die Luft. „Soll ich's tun?", fragte er zunächst. „Ja, spring!" „Was? Nein! Spring nicht, JB!", ging ich dazwischen, nachdem Pope ihn dazu ermutigt hatte.

„Ich erschiess dich im Flug!", sagte Pope und zielte auf John B mit dem Akkuschrauber. „Du erschiesst mich? Piu!", John B stellte eine Pistole mit seinen Fingern nach und zielte ebenfalls auf Pope.

„Die lassen sich Japanische Toiletten mit Handtuchwärmern einbauen! Ist das zu fassen? Wie unnötig.", kam nun auch Kiara aus dem inneren des Hauses dazu. „Na klar, wieso denn nich'?", antwortete JJ.

„Stimmt, wieso denn nich'? Ich mein', hier haben nur mal Schildkrötenfamilien gelebt, aber scheiss auf die Schildkröten!", erwiderte ich und nahm einen weiteren Schluck aus meinem Bier. „Kalte Handtücher sind ein No-Go.", erwiderte JJ genervt.

„Arschlöcher wie du, die keinen Respekt vor dem Leben wilder Meerestiere haben, sind ein No-Go.", erwiderte ich darauf nur noch. „John B, kannst du dich bitte nicht umbringen?", leitete Kiara das Thema wieder auf John B, welcher erneut damit begonnen hat, auf dem Dach zu balancieren.

„Verschütte das Bier nich'.", sagte JJ. „Du kriegst kein neues.", beendete er seine Vorwarnung. Ich schloss nur kurz die Augen, als von John B plötzlich ein erschrockenes „Woah!" ertönte.

Hinterher fiel plötzlich eine Bier Dose herunter. Ruckartig öffnete ich meine Augen wieder, nur um einen fluchenden John B zu sehen. „Scheisse."

„Ich hab dich vorgewarnt, du kriegst kein neues!"

„Oh nein!", jammerte John B. Er blickte herunter zu seinem Bier, welches sich auf der Veranda verteilte. „Da muss ich JJ ausnahmsweise mal recht geben.", grinste ich John B an.

„Hey!", rief plötzlich eine tiefe, alte Männerstimme. „Wir sollten uns lieber verziehen, Leute.", sagte Pope. „Der Wachschutz ist da."

„Jetzt schon? Die sind heute aber mal früh dran.", sagte John B. „Kommt, lasst uns abhauen.", erwiderte JJ und sprang von einem Gerüst herunter. John B begab sich ebenfalls herunter. „Gary, bist du das?", fragte JJ eine der Wachmänner.

„Klar, wer sonst?", erwiderte der Wachmann genervt und mit fester Stimme. „Schön, dich zu sehen, Gary!", erwiderte JJ grinsend.

„Seid ihr soweit?", fragte John B in die Runde. „Das fragst du noch?", erwiderte ich grinsend und damit rannten wir los. Wir rannten durchs Haus, die Treppe herunter.

Doch als wir abbogen, kam uns Gary entgegen.

„Bleibt stehen!", JJ machte eine verdammt knappe Wendung und rannte in die entgegengesetzte Richtung.

Wir rannten weiter, als ich plötzlich einen weiteren Wachen entdeckte, welcher genau auf JJ zustürmte. „Pass auf!", rief ich noch, als er von ihm gefasst wurde. „Hab einen!", rief der Wache.

„Keine Umarmungen, bitte!", erwiderte JJ allerdings nur, löste sich aus dem Griff des Wachmannes und rannte erneut los.

Wir sprangen über den Zaun und rannten weiter in Richtung Van. „Hey! Kommt her ihr kleinen Pisser!", rief der Wachmann uns hinterher.

Als nun auch JJ im Van war, fuhren wir los. Kiara wollte gerade die Tür zu machen, als JJ diese offen hielt. Gary, der Wachmann, lief uns hinterher.

„Gary will 'ne Gehaltserhöhung!", lachte John B am Steuer. „Los, Gary!", feuerte JJ ihn an. „Leute, der kriegt noch 'nen Herzinfarkt.", sagte Kiara.

„Genau, weiter rennen! Du bist nah dran, fühlst du's?", JJ warf ihm eine leere Bierdose zu, welche Gary fing. „Ohh, die zahlen dir nich' genug, man!"

„Das war nich' nett. Komm, hör auf.", sanft schlug ich JJ mit meinem Handrücken an den Oberarm. „Was denn? So viel Initiative schreit nach Bestrafung."

* * *

„Hola, Chiqua. Wir haben grad' an dich gedacht.", begrüßte mich JJ. „Na, Jungs?", John B hielt mit der HMS Pogue, seinem Boot, am Steg an.

JJ hielt mir seine Hand hin, welche ich nahm, als ich auf das Boot stieg.

JJ reichte uns allen ein Bier. „Salude." „Skål.", erwiderte ich, als wir anstoßen. Ich ließ den Wind mit meinen Haaren spielen, während ich über das Wasser blickte.

„Es ist wieder soweit! Ich zeig' euch einen Party Trick.", sagte JJ, während er zur Spitze des Boots ging. „Oh man, das wird doch nur wieder nichts, JJ!"

„Was wird wieder nicht?", fragte ich nach. „Wir haben es sechstausend Mal versucht." „Mach! Diesmal wird's klappen!", bestand JJ darauf.

Er stand nun auf der Kante, vorne am Boot und hob das Bier an. JJ ließ das Bier in seinen Mund fließen, wobei locker die Hälfte danebenging.

„JJ, das geht mir alles in die Haare!", jammerte Kiara. Auch Pope meinte, dass es jetzt reicht. Und plötzlich werden wir alle weggeschleudert. Das Boot machte einen ruckartigen Stop, und JJ flog kopfüber ins Wasser.

Da ich direkt auf der Kante, seitlich am Boot, saß, flog auch ich ins Wasser. Schnell kam ich überwasser.

„Himmel, Pope!", rief ich. Auch JJ schien nun über der Wasser Oberfläche zu sein, denn dieser gab schmerzerfüllte laute von sich. „Lebt ihr alle noch?", fragte Pope.

„Ich glaube meine Fersen haben meinen Hinterkopf berührt.", jammerte JJ. „Pope, was sollte das?", fragte JJ. Er schwamm zum Boot zurück und ging an Bord. „Sandbank. Der Grund hat sich verändert.", erwiderte Pope.

„Vermutlich aufgrund des Sturms.", erwiderte John B. Kiara half mir aufs Boot hoch. „Wenigstens ist das Bier noch heil.", sagte JJ. „Glückwunsch.", antwortete John B.

„Leute? Ich glaub da ist ein Boot auf Grund."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 10, 2023 ⏰

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𝐆𝐋𝐀𝐓𝐓𝐄𝐈𝐒 | j. maybank Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt