Kapitel 32 „Dach"

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Es waren glaube ich die schlimmsten Tage, die ich hatte. Ich sah ständig weinende Sakura, den herabwürdigen Gesichtsausdruck von Naruto und wütenden Shikamaru vor mir. Das schlechte Gewissen kumulierte sich in mir und ich war die ganze Zeit unruhig. Die Tatsache, dass ich sie angreifen wollte, ging mir ebenfalls nicht aus dem Kopf. Sie dachten alle, ich hätte was mit Sasuke und das war das allerletzte.
Die Zeit verging und ich wusste immer noch nicht, was ich tun sollte. Langsam musste ich handeln, aber wie?
Ich steckte mir das letzte Stück Brot in den Mund, klopfte die Hände an der Hose ab und stand auf. Obito kam ins Haus.
„Ich würde mich jetzt auf den Weg machen." sagte er und ich nickte mit dem Kopf. „Morgen ist es soweit. Du wirst endlich deine wahre Kraft benutzen können."
„Warte, hast du etwa Yuna getötet?" fragte ich erschrocken.
„Nein, aber ich weiß, wo sie sich befindet." er öffnete sein Portal. „Sei morgen bereit."
Die Zeit blieb stehen. Adrenalin schoss durch mein Körper und ich zitterte. Es war eine dumme Idee. Wahrscheinlich die dümmste, die mir einfallen könnte! Es blieb mir aber nichts anderes übrig. Wenn er meine Schwester kriegt, war alles vorbei. Ich musste handeln. Jetzt oder nie.
Ich verdeckte mich in meiner Chakra und sprang vorsichtig mit ihm rein. Ich hielt den Atem an und schloss die Augen. Wir waren in einem Wald, der Ort war mir unbekannt. Obito bemerkte mich nicht und lief weiter. Ich wartete bis er weit entfernt von mir war und ich ihm folgen konnte, ohne, dass er mich hörte. Es zog sich fast in Ewigkeit, als er sich endlich mit jemanden traf. Ich kam so nah, wie es mir möglich war. Zuerst konnte ich die Person nicht erkennen, doch als Obito ihn mit Namen nannte, rutschte mir das Herz in den Magen. Das konnte doch nicht Kabuto sein. Wie sah er bitte aus?
Aber es war nicht alles.
Als ich die beiden belauschte, sagte Kabuto, dass er sich dem Krieg anschließen wollte und dann zeigte er seine Waffe. Es waren tote Menschen, die wiederbelebt wurden. Starke Shinobis, Verbrecher... woher hatte er sie und wie viele unschuldige musste er getötet haben?
Mir wurde eiskalt und übel gleichzeitig. Doch als Kabuto ihm den Ass im Ärmel zeigte, wusste ich, dass es für mich bereits vorbei war. Anscheinend war es die Person, die ich beleben hätte sollen. Der echte Uchiha Madara. Ich stand auf und wollte mich zurückziehen, doch dann passierte etwas schreckliches.
„Wohin willst du gehen, Yuri?" fragte Obito und ich mir lief es kalt den Rücken runter.
Das war's.
„Dachtest du, ich habe dich nicht bemerkt?" er drehte sich zu mir um. „Ich kann dich nicht sehen, aber ich weiß, dass du da bist und ich weiß, dass du immer gegen mich warst."
Es war dumm von mir. Die einzige Rettung war Flucht und zwar jetzt.
Ich stand auf ran vor mich hin. Meine Augen wurden bereits glasig und ich atmete panisch. Ich wusste, er folgte mir. Plötzlich kam er aus seinem Portal direkt vor mir raus. Aus Angst löste ich aus Versehen meine Chakra und fiel auf den Boden. Kriechend versuchte ich ihm zu entkommen, aber er nahm mich bereits fest.
„Du hättest einfach nur brav sein sollen. Verstehst du nicht, dass dein Traum sich bald erfüllen könnte?" fragte er, während er mich am Hals packte und über den Boden hielt. Ich wedelte panisch herum und bekam keine Luft. „Jetzt, wirst du es nicht erleben."
„Das war's. Ich sterbe! Ich sterbe!"
Nur daran konnte ich denken. Nicht mal gekämpft habe ich. Ich habe aufgegeben. Vor mir sah ich meine Freunde, Familie und Yuna.
„Es tut mir leid." dachte ich, als es direkt hinter Obito eine Explosion gab. Er drehte unwillkürlich sein Kopf zur Seite und dann sah ich meine Chance. Ich drehte mich um und verdrehte sein Handgelenk. Er befreite mich und ich schnappte gierig nach Luft. Als Nächstes schubste ich ihn mit voller Kraft gegen einen großen Stein und ran weiter weg.
„Yuri!" hörte ich eine Stimme und sah zur Seite. Es war Yuna. Ich beschleunigte noch mehr und wurde hysterisch. „Schnell!" sie gab mir ihre Hand und ich war nie so froh sie gesehen zu haben. Aber anstatt, dass wir verschwinden, rannten wir einfach weiter.
„Wir müssen... weg!" sagte ich.
„Ich weiß!" rief sie und als ich einen Steinbruch vor mir sah, wollte ich bremsen, aber Yuna zog mich weiter. Ich schloss meine Augen und ließ mich fallen. Ich wusste nicht mal, ob wir ins Wasser springen, direkt auf Steine, oder einen Feld mit Millionen Federn.
In einem Moment wurde es Stock dunkel, es hat gestunken und ich landete auf etwas nassem und matschigem. Wenn das der Tod war, dann möchte ich nochmal sterben. Ich öffnete unsicher meine Augen. Yuna saß neben mir und schnaufte nach Luft.
„Sind wir tot?" fragte ich.
„Nein." antwortete sie schnell und atmete weiter.
Ich sah mich um.
„Es sieht für mich aus, als wären wir in irgendeinen Mund."
„Sind wir auch. Es ist ein Frosch von Jiraya. Er ist oben."
Ich musste mein Kiefer von Boden, oder besser gesagt von der Zunge, aufheben. Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber es war nicht das.
„Du machst Witze." sagte ich.
„Nein. Nicht wahr, Jiraya?"
Plötzlich öffnete sich die Klappe von dem riesigen Frosch und Jiraya lächelte uns beide an.
„Hallo, Yuri."
„Ich träume wohl." flüsterte ich völlig fertig mit der Welt.

Blackred StrangerWhere stories live. Discover now