The Moment 2 ✅️

#22 Kündigung

Zwei Wochen war ich krank zu Hause geblieben. Doch heute musste ich zurück ins Büro und meine schriftliche Kündigung einreichen.

°○(Wie sollte ich hier noch arbeiten können? Unmöglich!)

Außerdem wollte ich meine persönlichen Dinge abholen.

Nancy
Ach bist du auch mal wieder da?!

Ich beschloss nicht darauf zu reagieren. Allein des Tons wegen. Ich ging in mein Büro und legte meine Sachen ab. Dann nahm ich meine Kündigung und ging zu Ben. Ich versucht die Erinnerung an das letzte Mal wo ich dort war zu verdrängen, aber es gelang mir nicht.

Beth
Guten Morgen. Ich bin gleich wieder weg. Ich wollte nur meine Kündigung abgeben und meine Sachen mitnehmen.

Ich legte sie ihm auf den Schreibtisch und wollte wieder zurück in mein Büro, aber er hielt mich davon ab.

Ben
Ich brauche dich.

°○(Er braucht mich? Wie meinte er das? Geschäftlich oder privat?)

Als ich seinen Ausdruck sah, da wusste ich es. Es war geschäftlich. Ich sah seine Enttäuschung und seine Wut über mich noch immer.

Beth
Ich glaube nicht, dass das funktionieren wird.

Ben
Ich schalte eine neue Anzeige, aber bis dahin... Kannst du bitte bleiben?

°○(Ich wollte nicht! Ich konnte nicht! Ich sollte nicht! Scheiße...)

Beth
Okay.

Ben
Danke. Also bist du wieder gesund oder wolltest du das nur abgeben?

Beth
Ich bin gesund.

Ben
Dann bleibst du also oder gehst du jetzt wieder?

Beth
Ich bleibe.

Ben
Schön zu hören.

Beth
Was kann ich tun?

Ich wusste nicht, ob meine Frage auf die Arbeit bezogen war. Aber zumindest Ben fasste es so auf.

Ben
Ich überleg es mir und dann sag ich bescheid.

Beth
Okay.

Ben
Wir sollten die Zwischentür vielleicht zukünftig schließen. Ich brauche dich zwar hier, aber wir sollten Abstand halten.

Er hatte recht. Das war das richtige, aber wieso tat es so weh?

Beth
Verstanden.

Ich ging raus und schloss die Tür. Dann meldete ich mich wie immer am Computer an.

°○(Wieso hatte ich nicht "nein" gesagt? Wieso störte mich die geschlossenen Tür so sehr? Und wieso wollte ich wieder in sein Büro gehen?)

Als in meinem E-Mail Posteingang eine Nachricht bezüglich der Weihnachtsfeier zu sehen war, da musste ich wieder an Ben und mich auf seinem Schreibtisch denken.

Es hatte sich so gut angefühlt. Er hatte sich so gut angefühlt. Ich war schon öfter verknallt und hatte ein paar Beziehungen. Ich wusste, dass ich auch wieder über ihn hinweg kommen würde.

Aber ich musste mir eingestehen, dass ich ständig an ihn denken musste. Und das ich nach Wegen suchte, um sofort wieder in sein Büro zu gehen.
Denn nie hat es sich so angefühlt wie mit ihm nachdem es vorbei war. Nur ein paar Mal habe ich jemanden furchtbar nachgetrauert. Doch auch das war eine ganz andere Geschichte.

Ich saß einfach nur da und starrte auf meine E-Mails. Ich wollte gehen. Aber ich wollte ihm auch helfen und ihn nicht enttäuschen. Dieses Gefühl war stärker. Und ich nahm mir vor mich darauf zu konzentrieren. Es war ja nicht mehr für lange. Er würde jemanden finden und dann wäre ich hier weg. Doch wie es dann für mich weiter ging, dass wusste ich noch nicht.

Jens
Hey. Nancy hat mir gesagt, dass du wieder da bist.

Beth
Ich habe dich gar nicht gehört.

Jens
Das habe ich schon bemerkt. Weißt du schon von der Weihnachtsfeier?

Beth
Ich gabe nur den Betreff gesehen.

Jens
D

u wirst doch dabei sein oder?

Beth
Klar.

Jens
Komm wir holen uns einen Kaffee und dann erzähl ich dir wie das hier abläuft.

Beth
Das klingt gut. Ich will alles wissen.

Jens
Geht's dir wieder gut? Du warst lange weg.

Beth
Mich hatte es ganz schön umgehauen, aber jetzt bin ich wieder fit.

Jens
Das freut mich.

Natürlich entging Nancy nicht, dass wir zusammen auf dem Weg in die Teeküche waren.

Nancy
Wo geht ihr denn jetzt hin?

Beth
Dazu sage ich nach deiner unfreundlichen Begrüßung nichts.

Jens äußerte sich auch nicht und hielt sich raus.

Nancy
Wie redest du denn mit mir?

Beth
Ich habe nur die Wahrheit gesagt und das in einem normalen Tonfall.

Nancy
Siehst du Jens... Siehst du wie sie mich behandelt?

Jens
Ich halte mich da raus. Und sie hat wirklich normal mit dir gesprochen. Also lass gut sein Nancy.