Kapitel 18: Der bessere Tag - Teil 2 (Kayla)

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„Da bist du ja wieder." Tim lächelte mir entgegen als ich wieder bei ihm auftauchte, „Was habt ihr zwei noch so schönes gemacht?" Oh, nichts Besonderes. Ich wollte Armin nur vögeln, das ist alles. Aber natürlich sagte ich das nicht.


„Er hat mir eine CD gegeben, mehr nicht." Und mich umarmt. Aber auch das sollte Tim nicht unbedingt wissen.


Zuhause war im Wohnzimmer noch Licht. Aber die Blicke von mir und Tim fielen fast augenblicklich auf das Sofa. Unglaublich, dass Sean so laut schnarchen konnte. Da war es ein Wunder, dass Robin davon nicht wach wurde. Er lag nämlich langgestreckt mitten auf Seans Bauch, und schlief genauso fest.


„Zu süß.", flüsterte Tim leise, nachdem er von diesem Anblick noch ein Foto gemacht hatte, „Und es scheint so, als hätten die Beiden meinen Vorschlag mit der Eisenbahn im Wohnzimmer umgesetzt." Das stimmte wohl, denn auf dem Teppich verlief eine ziemlich große Strecke mit Robins Eisenbahn.


Wir beschlossen, Robin und Sean einfach schlafen zu lassen und schalteten lediglich das Licht im Wohnzimmer aus, bevor wir uns bettfertig machten.


Am nächsten Tag war das Haus leer. Tim und Sean hatten sich nach dem Mittagessen in Richtung Las Vegas verabschiedet, um dort zu irgendeinem Kampfsportevent zu gehen, keine Ahnung, was das genau war. Auf jeden Fall konnte es dauern, bis die Beiden wiederkamen.


Ich verbrachte im Moment einige Zeit damit, Robin beim Spielen mit Sally zu zusehen. Und natürlich hatte Robin Spaß, was mich irgendwie verwunderte. Ich hätte nie gedacht, dass man mit Sally so viel Spaß haben konnte.


Denn Sally war kein lebendiges Wesen, wenn man es streng sah. Sie gehörte zu der Sorte Alltagshelfer und war ein elektronischer Staubsaugerroboter, der seit heute Morgen in unserem Besitz war. Den Namen „Sally" hatte Sean ihr verpasst, zusammen mit ein paar aufgeklebten Augen auf ihrer Oberseite.


Durch Sally kam man sich auf einmal arbeitslos vor, was das Thema Putzen betraf. Sie fuhr durch das ganze Haus, war Staubsauger und Wischmopp in einem und kehrte nach getaner Arbeit oder Akkuschwäche sofort in ihre Ladestation zurück. Und Robin machte sich gerade einen Spaß daraus größere Gegenstände vor Sally zu platzieren, worauf sie sofort wieder kehrtmachte und in einer anderen Richtung weitersaugte. Zu mindestens solange bis Robin ihr erneut etwas in den Weg legte.


Doch irgendwann war auch für Robin Schluss damit, mit Sally zu spielen. Wir mussten uns fertigmachen.


„Können wir Sally mitnehmen?", fragte Robin mich als wir unten standen und ich ihm seine Jacke reichte.


„Nein Robin.", meinte ich, „Sally darf nicht nach draußen. Da geht sie kaputt." Einen Staubsaugerroboter konnte man ja schlecht an den Strand mitnehmen.


Eine halbe Stunde später konnte ich nur noch Robins Rücken vor mir sehen, bevor er ganz aus meinem Blick verschwand und zusammen mit den anderen Kindern aus seiner Spielgruppe Richtung Strand lief. Eine bessere Spielgruppe als die hier, hätten wir für Robin nicht finden können. Hier war er einmal die Woche unter ungefähr Gleichaltrigen. Gekümmert wurde sich um die Kinder von zwei Erzieherinnen, die ihre Sache auch sehr gut machten. Darauf achtete ich nämlich immer besonders.

Heart Upon My Sleeve (Avicii-Fanfiction)Where stories live. Discover now