Kapitel 5

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Als die Morgensonne die Erde langsam erwärmte und die Vögel mit ihrem harmonischen Gesang den Tag begrüßten, versuchte Eloric, Yara zu wecken. Doch sie gab nur ein genervtes Grummeln von sich und ignorierte seine Aufforderung, aufzustehen. "Yara, wir müssen weiter", schnaufte er, als auch Samaél auf die Beine kam. Yara setzte sich müde hin, rieb sich die Augen und stand schließlich auf.

Die drei Kameraden schritten durch die atemberaubende Landschaft. Die majestätischen Berge schienen ihre Schönheit noch zu verstärken, als die rot-goldenen Strahlen der aufgehenden Sonne durch die Berggipfel brachen und die Umgebung in ein warmes Leuchten tauchten. Yara spürte eine starke Energie um sich herum, als sie mit Eloric und Samaél durch den tiefen Schnee stapfte. Obwohl sie sich in ihrer Gegenwart sicher fühlte, erfüllte sie die Unruhe und Angst, die die geheimnisvolle Aura um sie herum ausstrahlte. Sie hatte das Gefühl, dass sie allein niemals gegen das kämpfen könnte, was vor ihnen lag. Doch sie wusste auch, dass sie mit ihren Begleitern eine unschlagbare Truppe bildeten. Sie sah zu Samaél hinüber und bemerkte, dass er ihr zuzwinkerte, als ob er ihre Gedanken lesen könnte. Sie wusste, dass sie diesen beiden Männern ihr Leben anvertrauen konnte, auch wenn sie sich erst seit Kurzem kannten. Es war ein Gefühl, das sie seit der Trennung von ihrem Vater vermisst hatte. Er hinterließ ihr nur ein Foto und eine Handvoll Erinnerungen an gemeinsame Tage. Seitdem hatte sie nie wieder das Gefühl gehabt, dass sie jemandem wirklich vertrauen konnte.

"Wir müssen nach Vilndrél", sagte Eloric plötzlich, und Yara blieb mitten in ihrem Schritt stehen. Der Name der Stadt, vor der sie eigentlich flüchteten, traf sie wie ein Schlag. Ihr Herzschlag wurde unter ihrer Brust schneller, doch sie schwieg und nickte, obwohl man in ihrem Gesicht sehen konnte, dass sie sich davor fürchtete.

"Wieso gehen wir dorthin?", fragte sie schließlich, und ihre Stimme zitterte leicht.

"Unser Plan hat sich geändert; die hohen Fae-Priester müssen warten. Samaél hat gehört, dass es dort eine Widerstandsgruppe gibt. Wir müssen uns ihnen anschließen", erklärte er.Sie blickte zu Samaél hinüber, der ihr mit einem entschlossenen Nicken bestätigte, dass dies der richtige Weg war. Sie wusste, dass sie sich auf ihre Begleiter verlassen konnte, aber sie fragte sich auch, was sie in Vilndrél erwarten würde.Plötzlich tauchte vor ihnen eine undurchdringliche Wand aus weißem Nebel auf, die sie umgab und ihre Umgebung vollständig verschleierte. Yara schaute zu Eloric, der ihr schon einmal geholfen hatte, in diese Welt zu gelangen. Doch dieses Mal war etwas anders. Als sie seinen Blick suchte, bemerkte sie, wie sich eine weiße Wolke in seiner Handfläche bildete und langsam zu wachsen begann. Sie konnte nicht glauben, was sie sah, denn sie hatte keine Ahnung von den Fähigkeiten, die Eloric besaß.Plötzlich erklärte Samaél die Situation: "Er kann uns von Reich zu Reich teleportieren." Sie sah ihn überrascht an und fragte sich, wie das möglich war. Eloric, der bemerkte, dass sie seine Fähigkeiten nicht kannte, versuchte zu erklären: "Ich kann eine Art Tür zwischen den Welten öffnen, aber ich kann uns nicht direkt an das Ziel bringen."Sie hörte ihm aufmerksam zu und versuchte es zu verstehen, doch sie war beeindruckt von der Magie, die er besaß."Kannst du uns denn zumindest in die richtige Richtung leiten?", fragte sie und blickte besorgt auf den dichten Nebel vor ihnen. Er schüttelte den Kopf und sagte: "Nicht immer; der Nebel und die Magie dahinter sind so unberechenbar. Ich muss mich einfach darauf konzentrieren, dass wir auf dem richtigen Weg kommen." Sie war unsicher, aber sie wusste, dass sie keine andere Wahl hatte. "Okay, lass uns gehen", sagte sie schließlich und trat zusammen mit Eloric und Samaél in den Nebel ein. Der dichte weiße Schleier umgab sie, und sie spürten, wie ihre Sinne getrübt wurden. Sie wussten nicht, was sie erwartete, aber sie vertrauten darauf, dass Eloric sie sicher durch den Nebel führen würde.

Die Umgebung verändert sich, als sie und ihre Begleiter aus dem Nebel treten. Der einst dichte Schleier löst sich auf und gibt den Blick frei auf eine atemberaubende Landschaft. Sanfte Hügel und Täler erstrecken sich bis zum Horizont, während klare Luft die Berge in der Ferne kristallklar erscheinen lässt.

Die letzte KriegerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt