27| Sumi

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Etwas erschöpft wache ich auf und setze mich etwas auf, wobei ich mir sofort ein paar Mal durch die Haare fahre. Wie ein Zombie schleife ich Richtung Badezimmer, wo ich erstmal eine Dusche nehme. Danach gehe ich wieder zurück in mein Zimmer, wo ich aus dem Kleiderschrank ein weißes Hemd, eine schwarze Cargo Hose und einen schwarz weißen Pullunder herausnehme. Ich ziehe mich im Bad um und komme mit meinem fertigen Outfit aus dem Badezimmer und mache mich auf den Weg Richtung Küche. Dort mache ich mir erstmal etwas zu essen, wobei mir der Pullover von Heesung ins Auge fällt. Etwas zögernd gehe ich auf diesen zu und nehme ihn in die Hand. Mit dem Pullover in der Hand geh ich in mein Zimmer und lege ihn über meinen Schreibtischstuhl. Wieder in der Küche Frühstücke ich erstmal, wobei ich mein Handy zu Hand nehme und auf 'Line' gehe. Dort schreibe ich Ari, Nari und Bit-na zurück. Nachdem ich ihnen geantwortet habe sticht mir Heesungs Nachrichten entgegen und sofort Speicher ich ihn ein, so wie er es heute Nacht von mir verlangt hatte. Der Abend mit ihm war sehr schön gewesen. Jedoch musste ich feststellen, dass er nicht gerne über seine Familie redet, wobei mich interessieren würde, wieso das so ist. Auch ich habe nicht gerade große Lust über meinen Bruder zu sprechen, doch er schien, als ob er auf seine Eltern, sowie seinen Bruder nicht gut zu sprechen sei. Jedoch habe ich mich nicht getraut heute Nacht nachzufragen. Wenn er darüber reden möchte, dann kann er es tun, aber ich werde ihn definitiv nicht dazu zwingen. Mit dem Gedanken frühstücke ich weiter und schau dabei etwas Tik Tok.

Um kurz vor zwölf mach ich mich auf den Weg zur Universität, da ich in einer guten dreiviertel Stunde Unterricht habe. Mit einem Thermobecher voll mit Kaffee und Kopfhörern auf den Kopf mache ich mich auf den Weg. Pünktlich zum Unterricht komme ich im Raum an, wo ich mich an einen der freien Plätze setze und mich für den Unterricht vorbereiten. Unser Lehrer Wang Eun klärt uns nun seit fasst zwei Stunden über die Kultur und die Unternehmen Koreas auf, wobei ich fasst einschlafe. Eigentlich mag ich das Fach total gerne, Kultur Koreas, doch seit letzter Woche könnte ich bei dem Thema einfach nur einschlafen. Wenn ich nur daran denke, dass ich nächsten Montag darüber eine Klausur schreibe, ich am liebsten heulen könnte. Noch immer etwas müde von der langen Nacht trinke ich noch etwas Kaffee, welcher schon fasst kalt ist. Danach greife ich nach meinem Handy und schaue, welches Fach ich als nächstes haben werde. Eine Doppelstunde Globale Betriebswirtschaftslehre und noch eine Doppelstunde Englisch, da kann der Nachmittag ja nicht mehr besser werden.

Auch Globale Betriebswirtschaftslehre macht meine Laune nicht besser, weshalb ich schon nach zwanzig Minuten aufgebe und auf meinem Tablet 'Hay Day' öffne und mich dort ein bisschen um meine Farm kümmere. Jedoch habe ich auf dieses Spiel nach weiteren zwanzig Minuten keine Lust mehr, weshalb ich innerlich Laut aufstöhne. Ich bin tot müde und zudem habe ich das Gefühl, dass sich der Tag wie Kaugummi zieht.

Um kurz nach fünf verlasse ich endlich die Universität und mache mich wieder auf den Heimweg, wobei ich beschließe mir noch eben eine Kleinigkeit kaufen zu gehen, da ich unfassbaren Hunger habe. Nachdem ich mir ein Gilgeori Toast gegönnt habe, mach ich mich auf den Weg zur U-Bahn, um endlich nach Hause zu kommen. Nach fünf Minuten warten sitze ich dann auch endlich in der Bahn. Als erstes hole ich meine Kopfhörer raus und mein Handy und öffne Spotify. Ich scrolle etwas herum und entscheide mich für den Song 'Tricky House' von Xikers, welche vor wenigen Tagen erst ihr Debut hatten. Danach öffne ich den Chat zwischen Bit-na und mir, welche mich nach meinem Tag gefragt hat. Ich antworte ihr, dass er nicht äußerst gut war und ich gleich auch noch lernen muss. Auch ich Frage sie, wie ihr Tag so war, sodass wir wenig später in eine Konversation verwickelt sind.

Nachdem ich endlich zu Hause angekommen bin ziehe ich mich erstmal um, da ich es nicht wirklich leiden kann in den gleichen Sachen den ganzen Tag rumzulaufen. Ich ziehe mir also eine schwarze Shorts an und überlege, welchen Pullover ich anziehen soll, als mir Mal wieder Heesungs Pullover ins Auge fällt. Ich bin kurz etwas unentschlossen, ob ich ihn wirklich anziehen soll. Jedoch finde ich keine guten Argumente dies nicht zu tun. Ich schließe also meinen Kleiderschrank und ziehe mir den Pullover über, welcher immer noch nach Heesung riecht. Fertig angezogen schmeiße ich mich auf mein Bett und krame meine Schulsachen aus meiner Tasche. Ich öffne mein Tablet und arbeite an den Sachen weiter, die ich wegen meiner unmotiviertheit in der Schule nicht geschafft habe. Es stellt sich nach ein paar Minuten raus, dass ich wohl den ganzen Abend damit verbringen werde, da ich außerdem auch noch für eine Klausur und einem Test lernen muss. Unmotiviert lasse ich mich etwas nach hinten aufs Bett fallen und seufzte kurz auf. Ich habe keine Lust mehr, schreit mein Gehirn gerade in Dauerschleife, was mich nicht gerade dazu motiviert mich wieder aufzusetzen und weiter zu machen.

Mittlerweile ist es schon dunkel und eigentlich sollte ich auch gleich am besten ins Bett schlafen gehen, um Morgen etwas ausgeschlafener zu sein. Jedoch machen mir meine Karteikarten ein Strich durch die Rechnung. In zwei Tagen schreibe ich eine Klausur in Globale Betriebswirtschaftslehre und wirklich viel dafür kann ich noch nicht. Frustriert darüber, dass ich wieder etwas falsch hatte schmeiße ich die Lernkarten auf mein Bett, sodass sie verteilt darauf liegen, wobei die von mir nur einen bösen Blick kassieren. Jedoch reiße ich mich ein paar Minuten später wieder zusammen und nehme die Karteikarten zu Hand und lerne fleißig weiter. Nach einer weiteren Stunde klappt es auch schon etwas besser, was mich innerlich stolz macht. Ich möchte gerade die Karteikarten weglegen und in die Küche gehen, um mir was zu trinken zu holen, als es an meiner Tür klingelt. Etwas verwundert darüber, mach ich mich auf den Weg in den Flur, wo ich an der Tür erstmal durch das kleine Sichtloch schaue, um zu sehen wer davor steht. Als ich die Person erkenne stockt mir Mal wieder kurzzeitig der Atem und sämtliche Schmetterlinge fliegen augenblicklich in meinem Bauch umher. Etwas unbeholfen öffne ich die Tür und lächle die Person vor mir an.

In spite of everythingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt