Kapitel 16

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,,Mein Name ist Hudson''

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,,Entschuldigen Sie, Miss. Wir sind da.''

Was? Wo sind wir angekommen?

Verwirrt rieb ich mir meine müden Augen, als es mir wieder einfiel. Wir waren auf dem Weg zum Schloss. Oder besser gesagt bereits dort, bemerkte ich, nachdem mein Gehirn die Worte des Chauffeurs mit dem Ausblick, der sich mir bietet, zusammensetzte.

Oh mein Gott, wir sind wirklich angekommen!

Und was ich sah haute mich vollkommen um. Vor uns erstreckte sich eine riesige Grünflache, mit wunderschönen Blumenabschnitten und perfekt gestutzten Büschen.

Eine geschotterte Auffahrt, die von strahlenden, rosablütrigen Bäumen flankiert wurde, führte direkt zum Eingang des Schlosses. Kurz vor der breiten Eingangstreppe stand ein Springbrunnen. Als wir wie um einen Kreisel um ihn herumfuhren, fielen mir die filigranen Ausführungen der Brunnenstatuen auf.

Ich kam garnichtmehr aus dem Staunen heraus, so etwas wunderschönes hatte ich, abgesehen von meiner Waldlichtung, noch nie gesehen.

Vorlauter staunen bemerkte ich die anderen Limousinen, die vor und hinter unserer fuhren und nach einander direkt vor der Treppe halten, erst jetzt.

,,Machen Sie sich bereit Miss, wir werden gleich vor der Treppe halten und dann können, Sie ins Schloss eintreten.''

Mein Körper begann vor Nervosität zu zittern und ein mulmiges Gefühl machte sich langsam in meiner Magengegend bemerkbar.

Was wenn ich mich blamierte oder noch schlimmer, ich beim Aussteigen stolperte ?

Oh nein, bitte nicht. Das wäre schrecklich! Ein Albtraum!

,,Miss? Wollen Sie aussteigen?'' schreckte mich Hudsons Stimme aus meinen Horror-Szenarien.

,,Ja'' antwortete ich erst zögernd, ,,Ja, doch, gerne''

Eine Hand, die ich dankend annahm wurde mir entgegengestreckt.

,,Bleiben sie ganz ruhig, einfach lächeln'' raunte mir der Fahrer entgegen. So von nahem sah er neben mir wie ein Riese aus. Ob er wohl im geheimen ein Riese war und nur auf den Moment wartete um die Weltherrschaft an sich zu reisen ?

Ach, woran dachte ich hier gerade schon wieder! Wenn ich nervös war dachte ich wirklich nur an wirres Zeug.

Ein Räuspern riss mich aus meinen Gedanken. Mal wieder. Desorientiert blickte ich um, wo genau musste ich nochmal hin?

Mein Kopf war wie leergefegt und ich fing langsam an wirklich in Panik zu verfallen.

,,Lächeln!", raunte der Chauffeur und gab mir ein Stoß in eine Richtung, bevor er meine Hand losließ und noch ein schnelles ,,Ihr Koffer wird in Ihrem Zimmer auf Sie warten", flüsterte und dann ganz verschwand.

Verloren sah ich in die Richtung in die mich Hudson gestoßen hatte.

Eine ewig lange Treppe führte zu einer riesigen Tür, die ich nun ehrfürchtig betrachtete. Vor dieser standen zwei Wachmänner und eine Lady verschwand gerade mit einem dritten Wachmann im inneren des Schlosses.

Also dann, auf geht's! redete ich mir selbst Mut zu.

Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an in der ich mit wackligen Beinen und meiner tief ins Gesicht gezogene Kapuze die Treppen erklomm.

Blind CrownsWhere stories live. Discover now