☜2☞

476 20 0
                                    


Nachdem ich die Zeit damit totgeschlagen hatte, irgendwas in mein Malbuch zu kritzeln, steckte ich mein Messer in die Hosentasche, womit ich mein Bleistift angespitzt hatte und legte das Buch zurück und stand langsam auf.

Es war zwar erst 12 Uhr, aber ich bewegte mich trtozdem langsam zu meiner kleinen Kammer, um mein Scharfschützengewehr heraus zu nehmen und es zu betrachten.
Ich weiß gar nicht mehr, wo und wem ich es geklaut hatte, aber das war auch nicht von belangen.
Dieser Jemand war auf jedenfall tot, und lag höchst wahrscheinlich noch immer irgendwo im Wald vergraben.
Ich nahm es mir unter mein Arm, schloss die Tür und ging zurück in mein Zimmer. Langsam ließ ich mich auf den Boden sinken und baute die Sniper auseinander.

Ich legte die Einzelteile nebeneinander auf den Boden und begann, jedes einzeln zu reinigen. Da ich das oft tat, wusste ich auswendig, wie sie wieder zusammen zu stellen ist.
Nebenbei bemerkt war es auch nicht nötig, sie zu putzen, da kein Stückchen Dreck herunter kam.

Ich stellte sie wieder in die Ecke meines Zimmers und wollte mich gerade auf den Boden legen, als meine Tür aufgerissen wurde. Erschrocken stand ich mitten in meinem leeren Zimmer und starrte diese Person an.
Es war ein Mann mit einer kaputten Glasflasche in der Hand, welcher mich wütend anfunkelte.
Er war relativ alt, so um die 50, mit leicht grauen Haaren und einem großen Bierbauch.

Natürlich wusste ich schon, was jetzt passieren würde, machen wir uns nichts vor.

Stumm blieb ich stehen, während er auf mich zukam und die Glasflasche an die Wand neben mir schmiss. Es knallte laut, aber ich bewegte mich kein Stück. Würde ich mich wehren oder sonstiges, würde die Strafe nur schlimmer ausfallen.

Er fuhr mit seinen ekligen Fingern an meiner Hüfte entlang, ehe er anfing, meinen Hals zu küssen.
Sein Geruch war so ekelhaft, dass ich schon davon hätte kotzen können.
Ich ließ es einfach passieren. Einfach alles.
Das Anfassen, das Küssen, den Schmerz in meinem Becken.
Ohne ein Laut von mir zu geben lag ich einfach da und dachte darüber nach, wie viel vom Heroin wohl noch gefehlt hätte, ehe ich gestorben wäre.

Nochmal eine Dosis, oder doch eher noch 2? Aber leisten könnte ich mir das niemals. Dann wären das ja schon... so um die 22.000 Yen.
Das wird erst mal nichts. Ich muss wohl sparen.

"Schlampe! Bist du tot oder was? Stöhn!" schrie der Mann, woraufhin er mir eine dicke Backpfeife verpasste.
Ich wusste: würde ich jetzt nicht stöhnen, schlägt er mich, bis er fertig ist.

Aber ich konnte einfach nicht. Es ging nicht.
Ich will ihn nicht noch befriedigen bei dem, was er hier gerade macht.

Und tatsächlich schlug er immer weiter auf mich ein. Auf meine Wange, meinen Oberkörper, meine Arme. Alles war taub, wieder mal. Die Schmerzen von gestern Abend waren nach dem Duschen so gut wie weg, aber jetzt gerade wünschte ich mir, etwas zu spüren.
Etwas, was mir beweist, dass ich noch am Leben bin. Obwohl ich es am liebsten nicht mehr wäre.

Selbst als er fertig war, wagte ich es nicht, mich zu bewegen. Regungslos blieb ich auf dem Boden liegen, während mir immer wieder Magensäure aufstieg und ich dagegen ankämpfte, sie auszuspucken.

Mit Kopfschmerzen schlief ich auf dem Boden ein, nachdem ich mich wieder angezogen hatte.
Kraft, um auf die versiffte Matratze zu gehen hatte ich aber nicht mehr übrig.






"Ich sage extra, du sollst 22 Uhr unten stehen, was verstehst du daran nicht, hm?"
Unsanft zog er meinen Kopf an den Haaren hoch und blickte mich amgeekelt an.

"Zwanzig Minuten, und du stehst unten vor der Tür, umgezogen. Verstanden?"

Ich blinzelte kurz, um ihm zu signalisieren, dass ich ihn verstanden hatte, ehe er meine Haare auch schon los ließ.
Leider setzten meine Reflexe zu spät ein, was dafür sorgte, dass meine Stirn auf dem Boden aufkam.

Mit aller Kraft stüzte ich mich vom Boden ab, stellte mich hin und suchte meine Kleidung zusammen.
Eine einfache, schwarze Hose und passend dazu ein Schwarzes Jacket.
Ich zog mich um, obwohl ich mich so dreckig fühlte. Noch immer spürte ich seine Berührungen. Gänsehaut überkam mich und ich verkrampfte.

Da ich nur noch 5 Minuten hatte, schnappte ich mir meine Sniper und setzte sie mir auf den Rücken, was mich aufzischen ließ, da ich wieder alles spürte. Ich blickte mich nochmal schnell um und stopfte mir ein paar Messer in die Socken, nur zur Sicherheit.

Die Treppen waren eine Qual, aber ich zwang mich, keinen Laut von mir zu geben und so schnell zu laufen, wie ich konnte.
Ich öffnete die Eingangstür und stellte mich davor.

Jetzt heißt es warten.



Drugs 'n happiness / Tokyo revengers Where stories live. Discover now