8-Eifersucht und Wiedersehen

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Ich merkte erst das ich angefangen hatte zu weinen, als Cyrian mir eine Träne von der Wange wischte. Doch ich weinte nicht nur, auch ein Lächeln war auf mein Gesicht getreten. Ich drückte das Buch an mich und schaute aus dem Fenster.

Sie sahen alles. Es beruhigte mich ungemein zu wissen, dass sie immer bei mir waren. Wenn auch nicht in Person.

Langsam ließ ich meinen Blick zurück zu Cyrian schweifen. Doch etwas machte mich stutzig. Mom meinte was von Kräften und Fähigkeiten. Also klar, falls das was Mom geschrieben hatte, der Wahrheit entsprach, war es logisch... oder? Es machte nichts mehr einen Sinn. Mein Gehirn ratterte auf Hochtouren. Ich konnte förmlich spüren, wie es anfing zu rauchen. Was für Fähigkeiten meinte sie? Und wie sollte ich mit diesen Fähigkeiten mit meinen Eltern reden? Sie waren tot. Man kann nicht mit verstorbenen reden... Ich verstand nichts mehr.

Doch wurde ich plötzlich aus meinen Gedanken gerissen, als eine Ärztin den Raum betrat. „Entschuldigen sie bitte, Alpha. Ich wollte sie nicht stören, allerdings muss ich Miss Blaire untersuchen", sprach sie. „Wie oft muss ich dir noch sagen, nenn mich nicht Alpha?", fragte Cyrian die junge Frau. Ich spürte Wut auf diese Frau. Wieso waren sie so vertraut? Sie schienen sich sehr nahe zu stehen, das sah ich in ihren Blicken. War ich eifersüchtig? Ich kannte ihn kaum. Wieso war ich eifersüchtig? Ich versuchte die Eifersucht zu unterdrücken, jedoch wurde sie immer größer, je länger sie miteinander redeten. Ich konnte sie jetzt schon nicht leiden. Wer war sie, dass sie so mit ihm redete?! Averyll, beruhige dich. Du weißt nichts über ihn und erst recht nicht über sie. Vielleicht war da ja auch nichts zwischen den beiden und sie waren nur Freunde.

„Averyll? Hallo, Erde an Averyll", hörte ich Cyrians Stimme. Mein Kopf schnellte in seine Richtung: „Was? Entschuldigung, ich war in Gedanken." Er musste schmunzeln. „Das bist du sehr oft", stellte er fest, „egal, ich wollte dir meine Schwester vorstellen. Averyll das ist meine Schwester Diana. Diana das ist Averyll." Seine Schwester also... Ich fühlte mich augenblicklich schlecht. Trotzdem schenkte ich ihr ein warmes Lächeln. „Hallo", meinte sie strahlend. „Ich hoffe es ist ok für dich, das ich dich umgezogen habe und dich untersucht habe", meinte sie und schaute auf den Boden. „Kein Problem, vielen Dank", lachte ich. Sie winkte nur ab und kam zu mir herüber. Sie überprüfte ein paar Werte und stellte mir einige Fragen. „Ok, das wärs dann. In spätestens drei Tagen wirst du das Krankenhaus verlassen können. Ich lass euch beide dann mal wieder alleine", grinste sie wissend. Kurz zwinkerte sie mir noch zu, ehe sie den Raum verließ. Ich wurde so rot wie eine Tomate und blickte auf den Boden neben mir.

„Diana, warte kurz. Ich muss nochmal mit dir reden", rief Cyrian seiner Schwester hinterher. Ich war verdammt eifersüchtig auf sie, auch wenn ich nun wusste, dass sie Geschwister waren. Zusammen verließen sie den Raum. Zur Ablenkung widmete ich mich wieder der Schatulle auf meinem Schoß. Ich kramte noch ein wenig darin, betrachtete ein paar alte Familienfotos, Kinheits- und Babyfotos von mir. Außerdem bestaunte ich die Erbstücke meiner Mutter, die nun meine waren. Wieder rollten Tränen über meine Wangen. Meinen alten Teddy, welcher ebenfalls in der Schatulle war, drückte ich fest an mich. Ich schluchzte in ihn hinein.

Die Tür öffnete sich und eine Person stürzte hinein und kam in Windeseile auf mich zu. Diese Person schloss mich in ihren Arm und ich beruhigte mich augenblicklich. Doch es war nicht Cyrian, am Körperbau erkannte ich, dass die Person weiblich war. „Hey, wieso weinst du denn Schätzchen? Alles ist gut, jetzt bin ich doch hier", flüsterte die Person. Sie löste sich von mir und nahm mein Gesicht in ihre Hände. Jetzt erkannte ich wer es war. Es war Miss Beth! Ich schlang meine Arme um sie. „Ich hab dich vermisst", murmelte ich. „Ich dich auch Schätzchen", erwiderte sie schmunzelnd.

Plötzlich räusperte sich eine Person in der Ecke des Raumes. Cyrian. „Oh Cyrian, tut mir leid. Darf ich vorstellen, Cyrian das ist meine Betreuerin aus des Waisenhaus in dem ich lebe, Miss Beth. Miss Beth, das ist Cyrian. Er hat mich nach meinem Unfall gefunden und kümmert sich seitdem um mich", stellte ich beide vor. „Waisenhaus?", fragte Cyrian. Shit! Ich hatte wohl vergessen es ihm zu sagen. „Ja, ich lebe seit ich sechs bin in einem Waisenhaus. Miss Beth war seit dem immer für mich da und ist beinahe schon wie eine Mutter für mich", erklärte ich. Ich sah ihm an, dass er wissen wollte, wieso ich im Waisenhaus war. Doch schien er auch zu wissen, dass es gerade ungünstig war. „Schön sie kennenzulernen Herr...", fing Miss Beth an, jedoch wusste sie seinen Nachnamen nicht. Mir viel auf ich wusste ihn auch nicht. „Black, Cyrian Black. Die Freude ist ganz auf meiner Seite", sprach Cyrian freundlich, „Das trifft sich gut. Ich wollte noch mit ihnen reden. Natürlich nicht nur mit ihnen sondern auch mit Averyll, denn diese Entscheidung liegt hauptsächlich bei ihr. Worum es geht ist folgendes: Soweit ich das beurteilen kann, verstehen Averyll und ich uns sehr gut. Ich wollte darum bitten, Ave ab jetzt bei mir unterkommen zu lassen. Also das sie zu mir zieht. Mit ihren Verletzungen wäre das auch kein Problem, da meine Schwester Diana, die Oberärztin ist und ebenfalls bei mir wohnt. Sie könnte sich also ein paar Tage frei nehmen und sich auf das Behandeln Averylls konzentrieren und sie besser kennenlernen. Da Averyll noch nicht volljährig ist, müsste ich sie jedoch um Erlaubnis bitten. Falls Ave das jedoch nicht möchte, zwinge ich sie keinesfalls und akzeptiere das." Damit beendete er seine Ansprache. „Zuerst würde ich sie darum bitten mich zu duzen, ich fühle mich so alt, wenn man mich mit sie anspricht. Und zu ihrer Bitte. Ich bin mir nicht sicher. Auf den ersten Blick, scheinen sie ein anständiger und verantwortungsbewusster junger Mann zu sein, doch kenne ich sie kaum. Aus diesem Grund würde ich diese Entscheidung gerne Averyll überlassen. Außerdem würde ich sie gern einmal die Woche besuchen um sicherzugehen, dass es ihr auch gut geht", erklärte Miss Beth. Cyrian nickte nur stumm. Nun lagen die Blicke auf mir. Ich schluckte schwer.

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(1026 Wörter)

Hey

Omg, es tut mir so leid. Ich dachte ich hätte das Kapitel veröffentlicht, aber anscheinend nicht. Es tut mir leid...

Anyways...
Was haltet ihr von dem Wiedersehen? Ich hoffe mein Buch gefällt euch bis jetzt.

Love ya L

Die Tochter der MondgöttinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt