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Zwei Wochen später befanden wir uns bereist in der letzten Schulwoche vor den lang ersehnten Ferien. Alle Klausuren hatten wir hinter uns gebracht und die Ergebnisse wurden uns auch alle schon mitgeteilt.

Ich muss sagen, dass ich relativ zufrieden mit meinen Noten bin. Vor allem wenn man bedenkt, dass ich mitten im Schuljahr auf diese High School gewechselt habe. Sich auf die neuen Veränderungen anzupassen, Freunde zu finden und nebenbei auch noch gute Arbeiten zu schreiben war sicherlich keine leichte Aufgabe. Doch wie gesagt war ich schon einigermaßen zufrieden.

Und immerhin ist Schule ja nicht alles. Irgendwie denkt man das immer, um einen guten Beruf zu finden und entsprechend Geld zu verdienen. Das ist auch der Grund, warum man sie nicht vernachlässigen sollte.

Doch mindestens genauso wichtig sind Freunde und Beziehungen, eben die Liebe. Man lebt im hier und jetzt und sich nur auf die Schule zu konzentrieren und alles andere zu vernachlässigen führt dazu, dass man im jetzt nicht glücklich ist. Und wer weiß, ob man es dann in der Zukunft überhaupt sein wird. Immerhin hält das Leben jede Überraschung bereit und am Ende kommt sowieso alles anders als gedacht.

Zudem helfen Freunde sicherlich auch, einen Ausgleich zu haben und sich dann mit noch mehr Fokus auf die Schule konzentrieren zu können. Vielleicht bin ich daher doch mehr als einigermaßen zufrieden, vor allem wenn man sich die gesamte Situation anschaut. Diese Schule ermöglichte mir das tolle Anfreunden zu Kyra, Mara, Sara und Yolanda und natürlich das Kennenlernen mit Macy, einer mehr als wundervollen Person.

Zwar musste ich die Personen an meiner alten Schule verlassen, doch mit Nancy halte ich im Moment guten Kontakt. Und was die anderen angeht, naja. Um ehrlich zu sein waren nur wir beide sehr eng und haben vieles zusammen gemacht. Jemand anderen haben wir einfach nicht gebraucht, da wir zwei so rundum zufrieden waren. Zwar gab es ein paar nette Mitschüler, mit denen wir selten mal Zeit verbracht haben. Jedoch würde ich sie jetzt nicht als Freunde bezeichnen. Das war für mich immer nur Nancy.

Zufrieden, das bin ich jetzt auch. Ich liege auf meinem Bett und habe mir gerade meine Matheklausur angesehen. Sie ist nicht gut ausgefallen und ich war auch noch eine der besseren. Trotzdem kann ich mich einfach nicht mit einem C anfreunden. Nur Einsen und Zweien treiben meine Laune nach oben. Vielleicht fühle ich mich deshalb nur so einigermaßen zufrieden. Oder fühlte. Denn als ich gerade an all das andere rund um Schule wie meinen Freundinnen und der Liebe zu Macy gedacht habe, dann ist das doch wirklich viel wichtiger als eine schief gelaufene Arbeit. Und daher soll mir verdammt nochmal nicht diese doofe Matheklausur meine Laune verderben.

Es klopfte kurz an meiner Zimmertür und kurz darauf wurde sie bereits geöffnet.
,,Hallöschen'', begrüßte Yolanda mich und betrat als erste mein Zimmer, nach ihr folgten Macy, Sara, Kyra, Mona und Mara. In meinen Gedanken hatte ich fast vergessen, dass sie alle kommen wollten. Ich stand von meinem Bett auf und überprüfte kurz mein Outfit, welches in Ordnung aussah. Im Folgendem umarmte ich alle und bot ihnen an, sich doch auf mein Bett zu setzen.

,,Wir freuen uns schon'', meinten Mara und Sara fast gleichzeitig in einem freudigen Ton. Wir stimmten ihnen zu, da sie definitiv recht hatten. Heute war ein Treffen, auf das wir uns schon lange freuten. Nämlich würden wir gleich die Outfits für den Abschlussball shoppen gehen. In so schönen Kleidern zu erscheinen war jedes Jahr aufs Neue schön. Man fühlte sich immer wie Prinzessinnen und nebenbei war auch die Stimmung sehr toll. Der Ball fand diesen Samstag statt und das war nach Beendung des Schuljahres und am Anfang der sehr langen Ferien. Wenn man da keine gute Laune hatte, wusste ich auch nicht weiter.

,,Wollen wir uns vielleicht auf den Weg machen, damit wir heute alles schaffen? Immerhin sind wir sieben Personen'', schlug Yolanda's Freundin Mona vor.
,,Ja, und ich bin sehr wählerisch'', meinte Kyra und alle mussten lachen. Die Stimmung war bereist jetzt schon toll, was eine gute Voraussetzung darstellte.

Aber Mona hatte recht, wir mussten wirklich los und heute was finden, da es bereits Mittwoch war. Eigentlich hätten wir uns schon vorher treffen sollen, doch einen Termin zu finden, wo sieben Leute Zeit haben, ist leichter gesagt als getan.

Im Folgendem machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt von Cleaumonto. Insgesamt gab es zwar nicht viel Auswahl was die Geschäfte anging, da die Stadt eben nicht die größte war. Doch sie zeichnete sich vor allem durch einen sehr guten Shop aus, welcher sich auf Ballkleider und andere festliche Kleidung spezialisiert hatte. Das zeugte von Vorteil und zog auch viele Personen aus anderen Orten an, welche nach festlicher Kleidung suchten.

Zuerst steuerten wir aus diesem Grund den Laden ,,Glitter & Glamour'' an.
,,Bitte sag, dass wir hier auch ohne Termin reinkommen'', sagte Kyra, als sie ein Paar sah, was sich gerade von einer Frau in Uniform beraten ließ.
,,Keine Sorge Kyra. Termine sind freiwillig und man kann sich auch alleine umschauen'', reagierte Mara auf ihre Bedenken.

Im Laden hingen zahlreiche Kleider und Anzüge perfekt hintereinander an Stangen aufgereiht. Vieles glitzerte und funkelte und beeindruckte in den schönsten und unterschiedlichsten Farben. Direkte wusste ich, dass wir hier sicher was finden würden. Dann müsste es nur noch passen und alle sind glücklich. Es sei denn, man kann sich nicht entscheiden. Denn in der Tat befanden sich hier zahlreiche Kleider und man muss sagen, dass eines schöner als das andere zu sein schien. Leicht würde es vielleicht doch nicht werden.

,,Hallo'', begrüßte uns eine Verkäuferin herzlich und wandte sich dann wieder ihrem Computer zu.

Ich und meine Freundinnen verteilten sich schnell im ganzen Laden, da doch jeder andere Vorstellungen im Sinn hatte. Bevor ich gleich alleine dastehen würde, folgte ich Macy. Sie hatte sich ziemlich schnell auf den Weg zu einem dunkelblauen, kurzen Kleid gemacht, welches gerade von einer Puppe getragen wurde.

,,Schau dir das an, Tamia. Ich hab es eben beim Reingehen gesehen und es sieht so schön aus, findest du nicht?'', wollte sie wissen und strahlte.
,,Natürlich. Und an dir wird es noch viel besser aussehen als an dieser Plastikpuppe'', meinte ich und bekam daraufhin einen zarten Kuss von ihr: ,,Du bist so süß mein Schatz'', sagte sie und lächelte.

Ein paar Minuten später hatte auch ich mich in ein Kleid und einen eleganten Jumpsuit verliebt, woraufhin wir mit den drei Kleidungsstücken zusammen in der Umkleide verschwanden. Die Umkleide wurde durch einen bogenförmig angebrachten, zartrosa-farbenen Vorhang begrenzt, welcher viel Platz zum Umziehen erlaubte.

Ich zog mein lilafarbenes Top und meinen schwarzen Rock aus und wollte bereits in meine Outfits schlüpften, als Macy mir dies verwehrte, indem sie zärtlich meine Hände in ihre nahm. Sie blickte mir tief in meine Augen und auch ich sah ihr tief in ihre hübschen, blauen Augen.

,,Hab ich dir je gesagt, wie hübsche grüne Augen du eigentlich hast?'', flüsterte Macy mir ins Ohr.
,,Bestimmt, aber ich höre es immer wieder gerne'', sagte ich lächelnd: ,,Aber verrückt, ich dachte gerade daran wie toll deine Augen aussehen''
,,Ehrlich, oder sagst du das nur so?''
,,Ehrlich mein Schatz. Bei so was würde ich dich keinesfalls belügen''

Noch immer war ich in ihren Augen gefangen. Macy nahm daraufhin mein Gesicht in ihre Hände und küsste mich zärtlich. Ich erwiderte ihren Kuss und wir wurden erst irgendwann durch Stimmen von Yolanda und Mona unterbrochen.

,,Du siehst fantastisch aus, das Kleid passt irgendwie voll zu dir'', hörten wir Mona sagen und wurden daraufhin beide sehr neugierig, wie sie aussah.

Im Bann der Leidenschaft Where stories live. Discover now