Kapitel 22

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( M e l o d y )

Silas hielt sein Wort.

Er hatte mich in das Zimmer gesperrt.

Ich wusste, dass das passieren würde, als nicht Gigi sondern er morgens mit einem Frühstückstablett auftauchte. Mit einem fiesen Grinsen hatte er die Tür geschlossen und ich hörte, wie sich ein Schlüssel in dem Schloss drehte. 

Für mich fühlte es sich kaum anders an, als beim letzten Mal. Ich war nervös, ich war besorgt und das Zimmer fühlte sich schrecklich klein an.

Im Gegensatz zu den vergangenen Tagen, schien heute jedoch die Sonne und ich machte es mir auf dem Balkon mit einem Buch bequem.

Meine Sonnenbrille lag im Wohnzimmer, doch sie zu holen, konnte ich mir abschminken.

Während ich die Seiten umblätterte, drifteten meine Gedanken zu Silas ab. Wie so oft in den letzten Tagen, musste ich an die Spannung zwischen uns denken.

Ich hatte ihn schockiert angesehen, als er mir so unverblümt von der *Bestrafung* erzählte und er nutzte die Situation, um mich zu küssen.

Wir küssten uns so intensiv und Silas drückte mich in die Kissen. Mehrere Küsse folgten, bis er mir durchs Haar strich, von mir abließ und mir eine gute Nacht wünschte.

Ich hatte ihm minutenlang nachgesehen, versucht zu verarbeiten, was gerade geschehen war.

Mit jedem Kuss und jedem Schritt, den wir aufeinander zu machten, fragte ich mich, was das zwischen uns war. Silas flirtete mit mir, gab mir zu verstehen, dass er mich gar nicht so übel fand und er gab sich Mühe, dass ich mich hier wohl fühlte.

Das war ganz und gar nicht das, womit ich gerechnet hatte.

Beinahe war ich traurig darüber, dass ich nur noch zwei volle Tage hier war. Dann würde ich zurück zu meinen Eltern fahren und von dort aus wieder zur Schule. Wieder in die *richtige Welt* zu gehen, verunsicherte mich. Würde Silas dann immer noch so zu mir sein?

Und wo würde das hinführen?

Niemals hätte ich gedacht, dass ich mich das fragen würde. 

~

( S i l a s )

Er drehte den Schlüssel im Schloss um und öffnete die Tür.

Zu wissen, dass sie dieses Mal nicht einfach unten auftauchen könnte, war beruhigend für ihn gewesen. Es sei denn, sie wäre vom Balkon gesprungen. Das wäre durchaus denkbar gewesen, denn sie widersetzte sich zu gerne dem, was er sagte.

"Guten Abend, Love", sagte er und steckte seine Hände in die Hosentasche. Melody saß auf ihrem Bett und schaute sich eine Serie an, vor ihr das Tablett mit dem Abendessen, das Gigi ihr gebracht hatte. 

"Hey", lächelte sie und setzte sich aufrechter hin, versuchte sich unter der Decke zu verstecken. 

Melody trug ihre Schlafsachen, ein schwarzes Top mit Spitze und eine kurze schwarze Hose. Es war nur wenig davon sichtbar, doch er wusste, dass ihr das verdammt gut stand. 

Ihre Haare waren frisch geföhnt, ihre Wangen ein wenig rot, denn sie kam frisch aus der Dusche. Sie sah so verdammt schön aus. 

"Riverdale?", fragte er nachdem er einen zweiten Blick auf den Fernseher geworfen hatte, um nicht auf doofe Gedanken zu kommen. 

Unschuldig zog sie ihre Schultern hoch, legte ihren Kopf schief und lächelte verlegen. "Es ist so verrückt, dass es mich tatsächlich ablenkt"

Er machte ein paar Schritte auf sie zu, blieb vor dem Bett stehen. "Wovon ablenkt?"

Secrets of London I Dark Romance / AbgeschlossenWhere stories live. Discover now