Kapitel 4: Der Triade Wille

19 6 1
                                    

Sie hatten Akasha und ihren Freunden die Zusage gemacht ihr Anliegen an die Gemeinschaft vorzutragen. Sogar ein Formular füllten sie aus, welches das Versprechen beider Seiten an ihre Wort und damit an ihre Seele band.  Somit war garantiert, sollte einer der beiden den Vertrag brechen, dass ihre Seele in die Gewalt des anderen überging.

Sonja hielt es, nach all den vielen Erlebnissen für eine gute Idee ihre vier Freunde in ihren Himmel zu einer Tasse beeuhigenden Tee einzuladen.

Gemeinsam saßen die fünf auf ihrer Terasse und berieten sich:

"Ich finde es gut was du machst, Akasha. Wir stehen hinter dir ohne Frage", Raya pflichtete ihr bei und auch Eike nickte wohlwollend.
"Jetzt ist es sowieso zu spät. Der Antrag ist raus. Was auch immer jetzt passiert, wir müssen mit den Konsequenzen leben. Und das werden wir", sagte Raya.
"Ich danke euch, dass ihr an meiner Seite steht"

Kayla sagte zu alledem gar nichts und schaute bedrückt auf den Boden.
"Was ist?", fragte Raya sie fürsorglich.
"Es ist nichts", erwiderte sie nur wenig überzeugend.
"Du kannst uns alles sagen", sagte Sonja.
"Ich... war da"
"In der Unterwelt?", fragte Raya überrascht.
"In der Hölle, ja. Das ist es was es ist. Erst umgarnen sie dich, dann ziehen sie dich ins Dunkel und dann bist du verloren" Sie tauchte in ihre Gedanken ab.
"Ein Dämon Namens Ezekim hatte mich schon zu Lebzeiten öfters aufgesucht. Erst kam er nur in der Nacht, wenn meine Eltern nicht da waren, dann später als ich erwachsen war beobachtete er mich auch auf der Straße. Nach der Schule, nach treffen mit Freunden, nach Konzerten. Morgens, Mittags, Abends, bei Sonne, Regen, Schnee, Hagel, Eis. Manchmal habe ich ihn jahrelang nicht gesehen, dann wieder sah ich ihn täglich" Raya nahm sie in ihre Arme Sonja strich ihr über den Rücken.

Kayla trug noch immer etwas in sich, dass es ihr schwer machte darüber zu reden. Also hatte er sie auch nach dem Leben verfolgt. "Ihr ahnt es", sagt sie weiter. "Auch nach meinem Leben suchte und fand er mich. Es war das erste mal das wir miteinander sprachen:

Unter einem Baum im September saß sie und genoss den ewigen Frieden. Sie hatte ein langes Leben gehabt und viel erlebt und sinnte nun über all das was in einem Leben geschehen war. Über manches war sie immernoch nicht hinweg gekommen.

Ein paar Regentropfen kündigten einen enormen Schauer an. Sie stand auf und spazierte aus dem Park ein paar Straßen entlang durch das gleißende Licht der Straßenlaternen. In Melancholie verfallen überraschte auf einmal jemand sie mit einem schwarzen Regenschirm über ihrem schon nassen Haupt. "Ich heiße Ezekim", stellte er sich vor und lächelte sanft.

Er war ihr erster Kontakt nach ihrem Tod und erzählte ihr allerlei schlimme Dinge über das Leben danach und über böse Dämonen und Engel. Er sei beauftragt worden auf sie aufzupassen. Sie erinnerte sich an seine dunklen grau gescheckten Flügel auf dessen rechte Seite sich eine kleine Misbildung befand. Er bat sie, ihm regelmäßig zu sagen wie schön seine Flügel waren. Er war ein eigenartiger Typ.

Sie selbst hatte noch keine Bestimmung gefunden und daher auch noch keine Flügel. Anders als heute.

Immer wieder erzählte er ihr er passe auf sie auf und wie sehr er sie bewunderte und das er sie deswegen stets beobachtet hatte. Nur, um ihre Einzigartigkeit zu schützen, bis er sie eines Tages das erste mal mit in die Unterwelt nahm. Er hatte sie in einem Club betrunken gemacht und dann ein Portal geöffnet, dass direkt dort hin führte.

Was dort passierte vermochte sie nicht auszusprechen.

Er spielte ihr vor ihr Seelenverwandter zu sein. Es hatte Kaylas Seele eine herbe Einkerbung verpasst.

Letztendlich leitete es sie zu ihrer Aufgabe, bei der sie noch heute kleine, grenzwertige Racheplänchen für ihre Schützlinge schmiedete, die aber immer noch im Rahmen waren. Inzwischen hatte sie ihr Handwerk schließlich perfektioniert.

INVIDIA ✔ | Das Original By NamyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt