Kapitel 15: Schlüssel Aus Sand

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Akasha und Evim schämten sich ihrer Gefühle nicht, denn sie wussten das sie etwas nachgingen, das sie mit Reinheit erfüllen wollten. Als Beklagte standen sie gemeinsam in der Mitte der Gemeinschaft, während ihre Freunde demütig und folgsam an der Seite das Geschehen beobachteten. Keiner wagte es ein Wort zu sprechen.

Die Empörung mündete in kurzes Nischengeflüster der Schöffen, bis die Stimme einer der drei zu ihnen hinunter hallte:

Sein Name war Eschathon, ein uralter Engel entsprungen aus der römischen Zeit nach Christus, der schon in ein paar seiner letzten Leben über Leben und Tod entschieden hatte. Mal als König, mal als Staatsmann und in seinem letzten Leben schließlich als geistlicher Anführer des Klerus. Er hatte die Stellung als Verfügen über Recht und Unrecht somit inne und zelebrierte dies mit größter Überzeugung.

"Akasha, Engel des mittleren Zeitalters, man hat dir die Bitte erfüllt von der Triade angehört zu werden. Dies wollen wir hiermit tun.

Wir vernahmen, durch die Wächter des Tores Petrus und Ridwan das es dir ein generelles Anliegen sei, gefallene Seelen hier zu uns in unsere Dimension zu holen. Seitdem haben wir viel über dich gehört und wie wir sehen hast du ja, ganz gegen unsere Gewohnheiten einen Dämon in unsere Mitte gebracht..." angewiedert sah er auf ihn hinunter "...Was ist es, dass du unserem Herrn vortragen möchtest, um diese Kreatur zu eretten?" Seine Stimme war ruhig und geduldig wenngleich sie vermochte einem Respekt einzuflößen.

Es Misfiel Akashas Sinn nach Gerechtigkeit von unten zu ihnen heraufzusprechen und sich dem fertigen Urteil zu ergeben, welchem sie bezichtigt wurde. Sie hatte wenig Hoffnung auf Verständnis und wollte dennoch ihren Worten gehört verleihen:

"Für manchen mag es nicht auf der Hand liegen, aber für mich schon. Diese Kreatur, von der ihr da sprecht, ist Evim. Ein liebsamer, guter Mann der begonnen hat seinen Sünden gute Taten folgen zu lassen und Wiedergutmachung leistet. Genau wie ihr, vermute ich, dass auch er eine sehr alte Seele besitzt, die viel Schmerz und wenig Gnade erlitten hat. Ich habe versucht auch seine selbsternannte Familie für die Wege des Herrn zu gewinnen, doch musste ich einsehen, daß sie nicht bereit waren ihm nachzufolgen. Ich möchte nicht lügen: Mit ihnen habe ich auch einen bindenen Seelenvertrag geschlossen, der besagt, dass sie innerhalb eines Jahres genug Buße tun wollten, damit ich ihnen Helfe einen Weg in den Himmel zu finden. Ein Versagen wäre, wie wir alle wissen, fatal"

Wieder schaute die Triade empört. Die Dame zu Eschathons linken war Delta

eine sehr gebildete Frau dessen Spezialität darin bestand sich aller je gelesenen Literatur geistig zu bedienen und diese, in die Verflechtung der Menschheitsgeschichte zu erkennen. Sie hatte eine präzise Menschen- und Engelskenntnis und war dabei sehr rational veranlagt.

Sie stellte Akasha eine, auf den ersten Blick nicht besonders bedeutsame Frage "Spracht ihr darüber, ob sie in den Himmel oder zum Herrn kommen wollten?"

Bei näherer Überlegung erkannte Akasha das dies durchaus eine wichtige Frage war, denn wer wollte schon zum Himmel wenn nicht wegen des Herrn? Das hatte sie in der ganzen Zeit nicht hinterfragt. Die Antwort fiel ihr daher schwer "Es gab keinen Moment in dem ich diese beiden Dinge für etwas getrenntes hielt, doch kann es sein, dass ein Dämon darüber anders denkt. Wisst ihr, auch hier ist es bedeutsam zu sagen, dass auch nicht jeder Dämon gleich ist. Ein paar Seelen verlor ich sehr schnell auf dem Weg, aber Evims Seele zeigte Beständigkeit sich nicht von seinem Ziel abbringen zu lassen"

War sie im Begriff ihren Platz im Himmel für seinen frei zu machen? Evim graute es vor dem was Akasha da sagte, wenngleich der Inhalt sehr schön war. Dass sie sich so für ihn einsetzte, war für ihn nur schwer zu ertragen. Aber für Zweifel war zu jenem Zeitpunkt keine Zeit.

INVIDIA ✔ | Das Original By NamyWhere stories live. Discover now