XII

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„Und danach steigst du mit ihnen in die Kiste?", kam es plötzlich von meinem Vater, der die Küche betrat.

Sofort sah mich meine Mutter alarmiert an. Ich habe ja schon gesagt, die beiden waren sehr gläubig. „Nein. Ich habe euch doch schon so oft vorgeschwärmt, wie toll ich Swiss finde!", wehrte ich mich. „Ich bin gerührt", kam es von Swiss der gerade hinter meinem Vater aufgetaucht war. „Schläfst du mit unserer Tochter?", kam es sofort von meinem Vater. Perplex schaute Swiss mich an und ich wollte einfach nur im Erdboden versinken. „Nein, wir sind gerade einmal seit vorhin zusammen", antwortete er verwirrt und ich sah ihm an, wie unwohl er sich fühlte. „Mum, Dad, ich verspreche, dass wir nichts miteinander haben werden. Zumindest sexuell. Ich versichere euch, es ist eine rein romantische Beziehung", erklärte ich und nach weiteren Versuchen schaffte ich es, sie zu überzeugen.

Auf dem Weg nach oben meinte ich zu Swiss: „Sorry. Meine Eltern sind sehr gläubig." „Schon gut. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass das Erste, was ich mit deinem Vater rede, sein wird, ob ich mit dir schlafe", lachte er nervös. „Und das hast du versprochen?", fragte er und sah mich eindringlich an. „Wir wissen seit nicht mal einer Stunde, dass wir uns überhaupt gegenseitig mögen!", lachte ich und boxte ihm mit meinem Ellbogen in die Seite, dafür, dass er so unverschämt daherredete. „Irgendwann werde ich das Versprechen eh brechen. Ich bin nicht gläubig und meine Eltern müssen nichts davon erfahren", flüsterte ich und nun sah Swiss schon wieder zufriedener aus.

„Denk nicht mal dran!", schimpfte ich und ging in mein Zimmer. Sofort musste ich laut lachen. Auf meinem Zimmerboden chillten verstreut Ghouls und Ghouletten inklusive Papa. „Ich hätte nie gedacht, dass mal alle Bandmitglieder von Ghost auf meinem Zimmerboden sitzen", lachte ich und versuchte, mich wieder ein wenig zu beruhigen. Sie verstanden aber nicht so ganz, was daran lustig war. „Ich mach dir deine Suppe warm", beschloss Papa, stand auf und ging mit meiner - dank Mountain halb volle - Schüssel nach unten. Ich ging zu meinem Bett, um mein Handy zu holen. „Lächeln!", befahl und ich somit hatte ich ein schönes Foto gemacht. Swiss hat sich dazu sogar auch noch auf den Boden gesetzt.

Ich setzte mich in mein Bett und löffelte die inzwischen wieder warme Suppe. „Sorry Leute, aber ich muss los", meinte Papa ein wenig traurig mit einem Blick auf die Uhr. „Schade. Aber schön, dass du da warst", verabschiedete ich ihn und er verließ den Raum. „Eure Suppe war echt lecker. Jetzt geht's mir schon besser", verkündete ich und trank einen Schluck Wasser. Erfreut, dass sie mir helfen konnten, lächelten sie alle. Ich ging zu meinem Kleiderschrank und suchte mir Klamotten, da ich immer noch im Schlafanzug war. Als ich nach einer Jogginghose griff, hörte ich ein dumpfes Geräusch und drehte mich um. Swiss starrte auf den Boden, während er sich den Hinterkopf rieb. Cirrus hatte drohend ihre Hand gehoben. „Sorry [y/n], aber der hat ja schon fast gesabbert", meinte sie. Ich wurde rot und verschwand mit meinen Klamotten im Bad. Dort zog ich mir die beige Jogginghose und mein Ghostshirt an.

Als ich wieder zurückkam, meinte Cumulus lächelnd: „Sehr schönes T-Shirt. Ich hab gehört, da spielt dein Freund mit." „Da hast du richtig gehört", erwiderte ich und grinste breit. „Und ich hab gehört, dass du deinen Freund fast nicht beachtest", kam es nun von Swiss, der mich mit seinen Augen fixierte. „Keine Ahnung, wo du den Mist aufgeschnappt hast", antwortete ich und quetschte mich zwischen Swiss und Cirrus. „Außerdem hab ich gehört, dass die Freundin es nicht mag, wenn ihr Freund und ihre beste Freundin so nah aneinander sitzen", lachte ich, weshalb Cirrus drohend die Hand hob und grinsend meinte: „Ich will von ihrem Freund aber gar nichts wissen." „Habt ihr Lust, in den Garten zu gehen?", fragte ich nach einer Weile. Alle sagten ja, weshalb ich verkündete, dass ich nur noch schnell mein Bett neu bezog. Als alle draußen waren, schloss ich die Tür und begab mich zu meinem Kleiderschrank, um mir neue Bettwäsche zu holen.

Ich hörte die Türe wieder aufgehen, weshalb ich mich umdrehte und in Swiss Augen sah. „Geht's dir gut?", fragte er und setzte sich vor mich auf mein Bett. „Du bist immer noch krank und ziemlich blass", stellte er fest. „Ja, alles in Ordnung. Mir ist grad nur ein wenig schwindelig", antwortete ich und hielt mich an meiner Schranktüre fest, die aber zuging. Mein Gleichgewichtssinn machte sich auch schnell aus dem Staub. Ich kippte um, doch Swiss fing mich noch. „Danke", flüsterte ich und kuschelte mich an ihn. „Du bist so warm", meinte ich und drückte mich noch ein wenig enger an ihn. „Und deine Stirn ist auch warm. Zu warm. Dir ist schon klar, dass du immer noch krank bist? Das war alles zu viel", bemerkte Swiss und legte mich in mein Bett. Er wollte weg gehen, doch ich packte ihn an seinem Arm. „Bleib da", verlangte ich und sah ihm direkt in die Augen. „Ich hol deine Mutter", beschloss er und befreite sich aus meinem Griff. Ich drehte meine Decke so, dass oben der saubere, trockene Teil war.

Sofort spürte ich meinen Kreislauf wieder und legte mich hin. Ich weiß nicht, woher das jetzt kam, aber ich fühlte mich fast so beschissen wie heute früh. Mir war heiß und kalt gleichzeitig, mein Kopf hämmerte und ich hatte das Gefühl, dass sich alles drehte. Kurze Zeit später, was mir wie eine Ewigkeit vorkam, kamen meine Mutter uns Swiss wieder. Anhand des Fieberthermometers stellten wir fest, dass mein Fieber erneut gestiegen war.

Meine Mutter brachte mir noch irgendwas, was helfen sollte und redete irgendetwas von schlafen. Daraufhin verschwand sie mit Swiss wieder. Warte, warum hat sie Swiss mitgenommen? Ich merkte, wie es mit mir bergab ging. Ich wusste nicht, wie ich liegen sollte und als die Tür aufging und Swiss wieder zu mir kam, war ich aber dennoch erleichtert. „Die anderen gehen mit Paul spazieren. Dein Vater hat sich mit Mountain und Rain darüber unterhalten, wie hier die Gegend so ist. Sie kennen sich aus", erklärte er und öffnete seine Gürtelschnalle. „Was tust du?", fragte ich verwirrt. „Meinen Gürtel wegmachen, der drückt, wenn ich im Bett liege", antwortete er, legte ihn über meinen Stuhl und kam zu mir ins Bett. Er nahm mich in den Arm und ich war ziemlich schnell eingeschlafen.
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1058 Wörter

Majesty | Swiss x ReaderWhere stories live. Discover now