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Yoongi schloss die Tür genauso leise, wie sie auch geöffnet wurde, und machte sich auf den Weg zu Taehyungs Wohnung.
Er musste schließlich alles über ihn wissen, wenn er einen unscheinbaren Tod oder Verschwinden vortäuschen wollte.

Wie zu erwarten sah das Haus, in dem der Student lebte, ziemlich heruntergekommen und nicht einladend aus.

Mit einem Dietrich öffnete er gekonnt in wenigen Sekunden die Haustür und verschwand im Inneren.
In solchen Gegenden konnte man am helligten Tage in fremde Häuser einbrechen und niemanden schien es zu interessieren.

Taehyung hatte eine kleine Dachgeschosswohnung mit drei Zimmern. Sie war mit alten Möbeln eingerichtet, dennoch war es sehr gemütlich.
Ein hellblauer Teppich lag auf dem Boden und machte das gewisse Extra der sonst hölzernen Ausstattung.

Ohne lang zu Zögern ging er vom Wohnbereich in den nächsten Raum, in dem sich das Schlafzimmer befand.
Er durchwühlte die Schränke, schaute sich Bilder an und nutzte ein kleinen Chip von seinem Arbeitgeber , um sich in seinen Computer einzuhacken.

"Ein Date also." murmelte Yoongi gedankenverloren, während er sich durch die neusten Whatsapp-Verläufe forstete.

Er hatte nicht viele Freunde, tat alles für die Uni und in seinem Minijob als Kellner verdiente er das nötige Geld.

Die Wohnung bezahlte er durch die Vollwaisenrente und einem halb abbezahlten Kredit.

Laut seinem Arbeitsplan musste er heute Abend arbeiten, was bedeutete, dass er nachts allein unterwegs sein würde.

In dieser Gegend würde es niemanden überraschen, wenn Taehyung durch ein Raubmord umgekommen wäre.

Zufrieden steckte sich Yoongi sein Chip ein, hinterließ alles wie zuvor und verließ mit einem guten Gefühl die Wohnung.


Es war gerade mal sieben Uhr abends, als sich Yoongi für seinen finalen Part der Arbeit bereitmachte.
Er hatte sich umgezogen und trug nun statt seines Basketball-Shirts ein einfaches schwarzes Oberteil.

Trotz aufkommender Müdigkeit schritt Yoongi durch die verlassenen Straßen. Etwas beschlich ihn, beobachtet zu werden, doch er sah nichts, als er sich umdrehte oder unauffällig in Spiegelungen der Schaufenster und Autos blickte.

Automatisch beschleunigte sich seine Atmung und sein Herz raste vor Aufregung.

Es wäre nicht verwunderlich, beschattet zu werden. Die Polizei hatte schon manche Auftragsmörder in Gefangenschaft versucht, die sich jedoch mit einem Selbstmord befreiten und somit keine Informationen über die Organisation ausplaudern konnten.

Yoongi wollte nicht sterben, also beeilte er sich, damit er nicht aufgegriffen wurde. Somit kam er schneller als geplant in dem Restaurant an.

Leicht verschwitzt setzte er sich an die Bar, die ein schönes Ambiente anbot.
Es war ein schönes Restaurant mit einem offenen Raum, gleichzeitig aber auch eine Kneipe.

Die Innenausstattung bestand aus dunklem Holz, das Licht dämmerte gemütlich und die vielen Gäste tranken Wein aus großen Gläsern und wenig Essen von großen Tellern.

Die Bar war in der Ecke etwas abseits vom Hauptmahlzeitsort und richtete Yoongi somit die perfekte Sicht auf den ganzen Raum.

Es dauerte nicht lang und er fand sein Opfer Taehyung, der gerade eine Bestellung entgegennahm.

HitmanʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰOnde histórias criam vida. Descubra agora