17 | tripping

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WILLOW

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WILLOW

Ausgestreckt liege ich auf dem Sofa und schiebe mir den Löffel mit Eiscreme in den Mund. Nebenbei läuft eine dieser kitschigen Netflix-RomComs.

Der Film ist fast zu Ende und ich bin bei einer dieser klassischen Szenen, in der sie öffentlich auf einer Bühne all ihre bösen Taten gesteht und ihrem Angebeteten ihre Liebe schwört.

Ich bin gerade dabei zu entscheiden, ob ich das süß finden soll oder einfach nur vor Fremdscham im Boden versinken will, da wird die Liebeserklärung vom schrillen Klingeln der Haustür übertönt.

Arg! Wer macht so etwas? Haben die alle keine Uhren mehr? Es ist kurz vor zwölf!

Ich hadere mit mir, ob ich es einfach ignorieren soll, da klingelt es erneut.

Oh Mann ...

Mit dem Löffel im Mund schlurfe ich mehr, als dass ich laufe, zur Tür. Da ich definitiv keinen von Rileys betrunkenen Freunden in der Wohnung haben will, nutze ich erst die Freisprechanlage.

„Hallo", nuschle ich hinein, weil der Löffel noch immer in meinem Mund steckt.

„Hi, hier ist Emmy."

Mir klappt der Mund auf und der Löffel landet klirrend auf dem Boden.

Ich kann mich nur verhört haben. Hat sie wirklich Emmy gesagt oder war es doch Demi? Aber meine Nackenhaare habe sich nicht aufgestellt, wie sie es immer bei Demis Stimme tun.

Aber Emmy würde nicht einmal zu irgendeiner Tageszeit auf die Idee kommen, mich zu besuchen, erst recht nicht mitten in der Nacht.

„Hallo?", höre ich ihre fragende Stimme.

„Oh sorry", erwidere ich. „Willst du ... äh zu Riley?"

„Wer ist Riley? Nein ich wollte zu dir. Kann ich reinkommen?"

Mehr als nur ein bisschen verwirrt von diesem Besuch drücke ich den Türöffner und nur wenig später kommt sie die Treppe hoch.

Sie sieht auch nicht so aus, als wäre sie darauf eingestellt gewesen, auszugehen. Sie hat ihre braunen Haare, ähnlich wie ich, zu einem unordentlichen Dutt hochgebunden und sie trägt eine schwarze Jogginghose.

„Hi", begrüßt sie mich.

„Uh ... hi. Komm doch rein."

Sie folgt mir in das Wohnzimmer und ihr Blick wird besorgt.

„Bist du okay?"

„Ja, warum?", erwidere ich verblüfft.

Plötzlich geht mir auf, wie das vor ihr vermutlich auf sie wirken muss. Auf dem Tisch steht ein Becher Eis, die Decke auf dem Sofa ist zerknäult und auf dem Fernseher ist das Standbild, eines absolut schnulzigen Films zu sehen.

„Oh", sage ich lachend. „Das ist nicht, wie es aussieht. Ich stehe einfach auf so einen Scheiß."

Erleichtert lacht auch sie auf. „Gut, ich dachte schon du–"

Crashing the Net (Miltan University 3)Where stories live. Discover now