19. Kapitel

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Als ich eine Woche später aus dem Flugzeug stieg, erschlug mich die warme Luft. Ich liebte dieses Gefühl. Voller Vorfreude begab ich mich zur Gepäckausgabe. Heute werde ich Lando wiedersehen. Schon beim Gedanken an ihn und sein zauberhaftes Lächeln, schlug mein Herz schneller. Auch wenn unser letztes Treffen nicht mal 14 Tage her war, vermisste ich seine Nähe unglaublich. Und wer weiss, vielleicht wird er mich dieses Wochenende fragen, ob ich mit ihm zusammen sein will.

Mein Koffer kam nach wenigen Minuten warten an. Ich nahm ihn vom Förderband und lief Richtung Ausgang. Das Wetter hatte sich schlagartig verändert. Graue Wolken bildeten sich am Himmel über Budapest. Hoffentlich begann es nun einfach nicht zu regnen. Ich stellte mich ein wenig zur Seite, um den anderen Touristen den Ausgang nicht zu versperren. Lando wollte mich doch hier abholen, dachte ich und kramte in meiner Handtasche nach meinem iPhone. Genau in diesem Moment klingelte es.

"Hallo Lando. Wo bist du?", fragte ich ins Handy. "Das Gleiche wollte ich dich fragen", hörte ich seine Stimme lachend am anderen Ende der Leitung. "Ich warte beim Ausgang", sagte ich. "Bei welchem Ausgang bist du denn?" Wie? Es gab hier mehrere Ausgänge? "Keine Ahnung. Vor mir steh..." Der Formel 1 Fahrer unterbrach mich. "Ich sehe dich, Ava. Du siehst wunderschön aus." Ich spürte, wie ich leicht rot im Gesicht wurde. Zum Glück konnte er das nicht sehen. Suchend schaute ich mich nach Lando um, doch ich konnte ihn nicht entdecken. "Bist du sicher, dass du mich meinst? Denn ich sehe dich nirgendwo." Doch genau in diesem Moment tauchte er hinter einer schwarzen Säule auf. Ich legte mein Handy zurück in meine Tasche und strahlte ihm entgegen.

Plötzlich kam mir wieder der Gedanke von Silverstone, als ich ihm "Ich liebe dich" sagen wollte und mein Lachen verschwand ein wenig. Hoffentlich erinnerte er sich nicht mehr. Ich hatte in den letzten Tagen auch viel Zeit damit verbracht an das ganze mit Henry zu denken. Oder eher, ob ich es Lando sagen soll oder nicht. Es ist zwar nicht viel passiert. Er hatte nur meinen Oberschenkel berührt und wollte mich küssen und darüber hinaus war ich nicht mit Lando zusammen. Trotzdem fühlte es sich komisch an, ihm nichts zu erzählen. Ich werde es deshalb wahrscheinlich tun.

"Du glaubst gar nicht, wie sehr ich dich vermisst habe," flüsterte Lando in mein Ohr und nahm dabei meine Hand. *Ich habe dich viel mehr vermisst." Ich küsste Landos weiche Lippen und spürte wieder die Schmetterlinge in meinem Bauch. Lando schüttelte den Kopf. "Das denke ich nicht", grinste er. "Ich bin mir ziemlich sicher." grinste ich zurück. Daraufhin packte er mich an meinen Hüften und zog mich näher zu ihm. Unsere Gesichter standen sich ganz nahe. Ich blickte ihn an und meine Wangen glühten. Er strich mir über mein Gesicht und lachte: "Wie du meinst. Ich habe keine Lust darüber zu diskutieren."

~~~

Zwei Stunden später lag ich auf dem Doppelbett im Hotelzimmer. Ich konnte es nicht fassen, dass ich tatsächlich mit Lando ein Zimmer teilte und mit ihm sogar im gleichen Bett schlafen werde. Ich spürte, wie mir langsam die Augen zufielen. Auch wenn der Flug nur wenige Stunden gedauert hat, war ich hundemüde. Kurz bevor ich einschlief, berührte mich eine Hand an meiner Hüfte und ich schreckte auf. "Sorry, ich wollte dich nicht wecken und erschrecken", hörte ich Landos Stimme. Ich sah ihn an. "Ist schon okay", meinte ich dann. Ich setzte mich auf und nahm seine Hand. Ich liebte es seine Hand zu berühren. Dieses warme Gefühl dabei war wunderschön.

"Ist bei dir eigentlich alles in Ordnung?", wollte Lando wissen. "Ja, was sollte denn sein?" "Ich weiss nicht. Du bist die ganze Zeit schon so ruhig." Er hatte Recht. Auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel hatten wir uns nicht wirklich unterhalten. Normalerweise redete ich wie ein Wasserfall, doch heute war ich zu sehr mit meinen Gedanken beschäftigt. Ich wollte Lando eigentlich vom Vorfall mit Henry erzählen, aber ich hatte Angst, dass er wütend wird. Wir waren zwar noch nicht zusammen, aber es gab trotzdem eine gewisse Anziehung zwischen uns. Ich kann ja nichts für das Verhalten meines Ex und ich denke, Lando wird das schon verstehen.

"Du hast ja Recht. Ich muss dir etwas erzählen", begann ich. "Aber du musst mir versprechen nicht sauer zu werden, denn ich kann nichts dafür." Lando nickte langsam. "Geht es um mein Angebot, dass du bei mir einziehst? Ist es zu früh für dich?", fragte er. "Nein, aber dazu würde ich auch gerne noch was sagen. Ich nehme dein Angebot an", strahlte ich. "Das freut mich sehr, Ava." Er lehnte sich vor und küsste mich.

"Zurück zum anderen Thema. Wie du weisst, habe ich einen verrückten Ex-Freund und..." "Hat er dir etwa weh getan", unterbrach mich Lando entsetzt. "Nein, keine Sorge", entwarnte ich ihn. Dann erklärte ich vom Besuch von Henry, was ich noch erfahren habe und auch, wie das ganze jetzt geregelt ist wegen Jess und dem Baby. "Das tut mir leid, Ava. Was ein Idiot er doch ist." Lando nahm mich in die Arme und ich hielt die Tränen zurück. " Und wieso sollte ich deswegen denn wütend sein?", fragte er dann. "Du kannst absolut nichts dafür." "Ja, ich weiss. Aber ich dachte, weil wir uns beide echt nahe sind. Ich meine wir sind nicht zusammen aber... Ach, keine Ahnung, was ich dachte...", stammelte ich. "Wir sind noch nicht zusammen", verbesserte mich Lando und lächelte. "Ich wollte das eigentlich erst am Abend machen und hatte auch etwas Kleines geplant. Da wir jetzt aber schon darüber sprechen, mach ich es jetzt."

Lando erhob sich und lief zur kleinen Kommode, die vor dem Bett stand. Mein Herz schlug Purzelbäume. Der Moment war gekommen. Jede Sekunde wird er mich fragen, ob ich mit ihm zusammen sein will. Ich versuchte ruhig zu atmen und verfolgte den Formel 1 Fahrer. Er öffnete eine der hellblauen Schubladen und nahm eine herzförmige Verpackung raus. Danach kam er wieder auf mich zu. Seine grünen Augen funkelten, während er sich vor mich auf das Bett setzte.

"Ava. Seit unserer ersten Begegnung in Monaco bekomm ich dich nicht mehr aus dem Kopf. Du hast mein Leben komplett verändert und ich möchte, dass du für immer meins bist. Deshalb will ich dich fragen: Willst du meine Freundin sein?" Er lächelte mich hoffnungsvoll an. Ich blickte ihm in die Augen. Sie funkelten immer noch. "Ja, Lando. Natürlich will ich das!", schrie ich auf und umarmte ihn. "Ich liebe dich." Er hielt kurz inne. War das jetzt zu früh? Verdammt, ich habe den Moment versaut. "Ich liebe dich auch, Ava", erwiderte er dann und küsste mich.

Für einen Moment sassen wir einfach da und sahen uns an. Ich kam nicht drauf klar, was gerade passiert war. Mein Herz schlug mir immer noch bis zum Hals. "Ich habe noch etwas für dich", unterbrach Lando schliesslich die Stille und öffnete die Verpackung, die er immer noch in der Hand hielt. Zum Vorschein kam eine silberne Halskette mit einem "L" und "A" Anhänger. Dazwischen funkelte ein Herzanhänger. "Omg, danke Lando. Sie ist wunderschön." Er legte mir die Halskette um, nachdem ich meine braunen Haare nach oben gehoben hatte. "Ich wusste, sie gefällt dir."

"Was hattest du denn sonst noch geplant?" wollte ich dann lachend wissen, denn ich fand es mit dem Geschenk schon gut genug. "Ich wollte noch Blumen holen und hätte dich heute Abend beim Essen überrascht." Lando kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Es war so schon perfekt." Ich lächelte ihn an. Ich war nun einfach mit einem Formel 1 Fahrer zusammen. Es war einfach zu schön, um wahr zu sein. Ich musste nachher unbedingt Jess und Joy schreiben.

"Wir können heute trotzdem einen schönen Abend haben, eben nur bereits als Paar." Ich nickte überglücklich. "Was ich dir noch sagen wollte: Da wir jetzt zusammen sind und du mich hoffentlich zu möglichst vielen Rennen begleitest, werden wir früher oder später von den Paparazzi gesichtet. Das heisst, du wirst ein wenig in die Öffentlichkeit gezogen." Mir machte das nichts aus. "Das ist vollkommen in Ordnung", meinte ich deshalb schulterzuckend. "Jeder soll wissen, was für einen hübschen und perfekten Freund ich habe." Landos Augen funkelten wieder und sein Lächeln war zurück. Genau so wie die flatternden Schmetterlinge in meinem Bauch.

Only you (Lando Norris Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt