55. Kapitel

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"Oscar, hast du meine Haarbürste gesehen?", rief ich aus dem Badezimmer. Es war der nächste Morgen und ich war dabei meine Sachen schon ein wenig zu packen, damit ich nach dem Rennen keinen Stress hatte. Oscar kam zu mir ins Badezimmer und zeigte auf die Ablage über den Waschbecken. "Da ist sie doch. Bist du blind?", lachte er. "Ich meine nicht diese. Ich meine die andere, die hellblaue." Oscar sah mich irritiert an. "Wieso nimmst du zwei Bürsten mit?" Er lachte erneut und spürte dann meine Faust auf seinem Oberarm. "Keine Ahnung. Lass mich doch", meinte ich. "Ich will nur wissen, ob du sie gesehen hast." So langsam stieg in mir nämlich ein schlimmer Verdacht auf.

"Eine hellblaue Bürste habe ich dieses Wochenende nicht gesehen. Vielleicht hast du sie gar nicht mitgenommen." Oscar zuckte mit den Schultern und verschwand wieder. Ich war mir aber ganz sicher, dass ich sie dabeihatte. Ich hatte sie benutzt, als ich... bei Lando war. "Verdammte Scheisse. Ich glaube, ich habe sie am Mittwoch bei Lando im Zimmer vergessen." Panik stieg in mir auf und ich lief Oscar hinterher. "Luisa wird sie gesehen haben und weiss deshalb, dass ich bei ihm war. Mein Name steht auf der Bürste", sagte ich verzweifelt.

"Okay, ganz ruhig, Ava. Jetzt wissen wir wenigstens, woher Luisa es wusste. Es ist natürlich nicht gut, aber wir finden schon eine Lösung", versuchte Oscar mich zu beruhigen. Ich liess mich auf das Bett plumpsen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. "Wie kann man nur so doof und unvorsichtig sein?" Es war alles meine Schuld. Wenn ich die Bürste nicht im Zimmer vergessen hätte, hätte Luisa gar nie Verdacht schöpfen können. Lando war nun meinetwegen aufgeschmissen, auch wenn Luisa bisher noch nichts Richtiges dazu gesagt hat. Sie hat zwar mich damit konfrontiert, aber sie hatte ja eindeutige Beweise und diese hat sie bisher geheim gehalten. Ich fragte mich, wann sie Lando und mich zur Rede stellen wollte.

Oscar setzte sich neben mich und legte seinen Arm um meine Schultern. "Ava, gib dir nicht schon wieder die Schuld." "Es ist aber diesmal meine Schuld", schluchzte ich. Ich allein hatte mir die Möglichkeit, wieder mit Lando zusammen sein zu können, verspielt. "Luisa wird Lando dafür hassen und bestimmt den Deal auflösen." Auch das war meine Schuld. Ich wusste zwar von Anfang an, dass es keine schlaue Idee war, mich mit Lando heimlich zu treffen, aber trotzdem hatte ich zugestimmt. Es war auch echt schön, aber ich hätte einfach vorsichtiger sein sollen.

"Warten wir doch erstmal ab, bis Luisa sich dazu äussert. Vielleicht fällt uns bis dann etwas ein", redete Oscar weiter auf mich ein. "Und was, wenn das heute nach dem Rennen der Fall ist?", brach ich zwischen den Tränen hervor. "Dann ist es eben so. Ich bin für dich da, Ava. Alles wird gut." Oscar zog mich näher zu sich und umarmte mich. Schon wieder hatte ich dieses Gefühl, dass er mich mehr mag als eine Freundin. Aber er sagte ja, dass dies nicht der Fall ist, also brauchte ich mir keine Sorgen darüber zu machen. Und ich hatte gerade andere Probleme.

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Das Rennen war ziemlich spannend. Perez war einfach direkt nach der ersten Kurve raus, was echt schade war, weil dies sein Heimrennen war. Lando konnte so viele Plätze gut machen und beendete das Rennen auf dem 5. Platz. Ich war so stolz auf ihn deswegen. Oscar fuhr auf den 8. Platz, was auch nicht schlecht war. Leider konnte ich das Rennen und vor allem Landos Overtakes nicht richtig geniessen konnte, da ich immer wieder an die Sache mit Luisa denken musste. Komischerweise hatte ich sie sich während des Rennens nicht gesehen. Normalerweise stand sie mit mir oberhalb der Boxengassen, aber vielleicht hatte sie sich heute einfach einen anderen Platz ausgesucht, was mir absolut nichts ausmachte.

Nach dem Rennen, das natürlich Verstappen gewann, lief ich zurück zur Box von McLaren. Auf dem Weg dorthin, summte ich die niederländische Nationalhymne mit, die während der Siegerehrung gespielt wurde und die ich mittlerweile so ziemlich auswendig kannte. Gerade als ich bei der Box in ankam, sah ich, dass Luisa davorstand und sich umsah. Ohne ein Wort zu sagen, stellte ich mich neben sie und nahm mein Handy hervor. Hoffentlich kamen Lando und Oscar bald. "Erinnerst du dich an unser Gespräch gestern?", begann Luisa dann. Mir wurde übel und ich ahnte, was jetzt passieren wird. Luisa wollte gerade weitererzählen, als ihr Handy klingelte. Sie entfernte sich ein wenig von mir, aber ich konnte trotzdem noch hören, was sie sagte.

"Ich weiss, dass mein Ansehen wieder viel besser ist, Isabella. Ist das nicht grossartig?" freute Luisa sich. Isabella war vermutlich eine Freundin von ihr. "Ich habe wieder so viele Jobangebote bekommen." Das Event in Paris ist also gut gelaufen, so wie Oscar es gesagt hatte. Das bedeutete auch, dass Lando sie bald los ist und ich wieder richtig mit ihm zusammen sein kann. Es sei denn, sie löst den Deal noch auf und verrät Landos Geheimnis. Ich war mir ziemlich sicher, dass sie das tun wird, aber ich musste sie irgendwie aufhalten. Oscar hat mir versprochen, dass er mir helfen wird, eine Lösung zu finden. Aber was soll ich denn nur tun? Es war zu eindeutig, dass ich bei Lando im Zimmer war.

Plötzlich hörte ich bekannte Schritte hinter mir. Ich drehte mich um und sah Oscar auf mich zu kommen. Sofort legte ich meinen Zeigefinger auf meine Lippen und deutete ihm so an, dass er still sein soll. Er stellte sich, ohne ein Wort zu sagen neben mich und schaute mich fragend an. Als Luisas Stimme wieder ertönte, verstand er sofort, was los war. "Ich weiss, dass dies bedeutet, dass der Deal mit Lando zu Ende ist", meinte sie etwas genervt. "Aber ich schnappe mir einfach einen der Typen von letzter Woche. Der im grünen Anzug war ja mal anders heiss", schwärmte sie und lief dann leider davon. „Omg, du glaubst nie, was gerade passiert ist," rief sie noch überglücklich, bevor sie dann aus unserer Hörweite war. Anscheinend hat sie gemerkt, dass Oscar und ich ihr zuhörten.

Ich wollte ihr hinterher gehen, aber Oscar hielt mich am Arm zurück. "Lass sie. Das scheint für uns nicht von Bedeutung zu sein." "Aber was, wenn, sie etwas über mich und Lando sagt? Ich will wissen, was sie vorhat." Oscar nickte. "Ja, das kann ich verstehen. Aber wir sollten uns lieber überlegen, was wir tun sollen. Wir wissen zwar nicht sicher, ob sie die Bürste gesehen hat, aber die Wahrscheinlichkeit ist ziemlich gross." Er hatte recht. Es war wichtiger zu überlegen, was wir tun sollen. "Luisa wollte mir etwas sagen, bevor ihr Handy geklingelt hat. Sie meinte etwas wegen gestern." "Das ist nicht gut. Wir müssen uns schnell etwas einfallen lassen."

Luisa hatte so wie es aussah, nicht vor Lando übers Ohr zu hauen und den Deal weiterlaufen zu lassen. Meine Theorie war also falsch, worüber ich gerade sehr glücklich war. Sie hatte sogar schon von einem neuen Typen geredet, den sie sich angeln möchte. Das heisst jedoch nicht, dass sie Lando und mir einfach verzeihen wird. So ist sie nicht. Das wäre auch zu einfach. "Denkst du, sie ist so wütend auf Lando und mich und verrät sein Geheimnis trotzdem?", fragte ich Oscar vorsichtig. Ich wusste, dass er keine Antwort darauf wusste. Nur Luisa hatte die Antwort und ich hatte Angst davor. Aber ich war mir sicher, dass ich schon bald herausfinde, was Luisas Plan ist...

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Diese Woche leider nur ein Kapitel. Ich schaffe zurzeit einfach nicht mehr und das wird bis Weihnachten sicher so bleiben. Ich hoffe, ihr seid mir nicht zu böse deswegen und sobald der ganze Stress mit Schule und Weihnachten vorbei ist, werden wieder häufiger neue Kapitel kommen, versprochen<3

Only you (Lando Norris Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt