Kapitel 24

22 2 9
                                    

Ich konnte es einfach nicht glauben. Ich wusste auch nicht wie ich die Schuhe nur ausfindig machen konnte bei der Menschenmenge. Sein Blick schweifte eine Weile umher, als er bei mir hängenblieb. Mit eiskalten Augen blickte er mir direkt ins Gesicht. Mir lief ein Schauer über den Rücken und Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn.

So wie der Mann mich gerade anschaute hatte er mich eindeutig erkannt. Vor Schreck stolperte ich zwei Schritte Rückwärts, als Wladyslaw endlich abnahm. Meine Arme waren währenddessen erschlafft, aber als ich seine Stimme hörte riss ich meine Hand mit dem Telefon zurück an mein Ohr. Der Typ schaute mich immer noch durchdringend an, was mich dazu veranlasste schneller als sonst zu reden.

"Hey Wladyslaw, ich hab ihn gefunden. Wo bist du? Ich glaube der hat mich wieder erkannt. Er hat mich so angestarrt und jetzt setzt er sich in meine Richtung in Bewegung. Ich stehe auf einer Überdachung. Vielleichtsiehst du mich ja." Ich schrie fast histerisch in das Arbeitshandy wegen den Blicken. Schon lange hatte mich nichts mehr so aus der Fassung gebracht wie das. Schnell trat ich wieder zwei Schritte vor, damit ich den Typ nicht aus den Augen verlor. Er schritt zielsicher zu dem Eingang indem es zu mir hoch ging.

Wladyslaw meldete sich zu Wort:"Ja, ich kann dich sehen. Bleibt wo du bist, ich komme zu dir." Flehend erwiderte ich:"Bitte beeil dich, er ist gleich hier. Wir müssen ihn unbedingt fassen. Er darf nicht noch mehr Schaden anrichten. Vielleicht ist er ja der Übeltäter." Mit einem "Ich mach so schnell ich kann" legte Wladyslaw auf.

Erst jetzt bemerkte ich, dass ich leicht am ganzen Körper zitterte. Der Typ verschwand hinter der Tür, aber von Wladyslaw fand ich keine Spur. Es war nicht schlau hier zu warten, dass wusste ich schon als er es mir gesagt hatte, aber jetzt wurde es mir erst so richtig klar. Hier hatte ich so gut wie keine Fluchtmöglichkeiten. Außerdem befanden sich hier noch andere Menschen. Wenn er eine Waffe bei sich trägt, was sehr wahrscheinlich ist, könnte er diese Menschen verletzen. Somit ist das hier nicht der beste Raum um ihn zu erledigen.

Bestimmt wollte er mich unschädlich machen als Zeuge. Aber das dürften wir auf keinen Fall zulassen. Also hebte ich mein Kleid etwas an und rannte dann hinaus, zurück auf den Flur.
Ich hörte stampfende Schritte, die jemand erzeugte wenn man die Treppe hochläuft. Daraus schloss ich, dass er sich nicht mehr weit von mir weg befand.

Ich schaute den Flur hoch und sah mehrere Türen die offenstanden. Ich rannte zur ersten hin und schaute hinein. Hinter der Tür befand sich eine Toilette. Da dort keine guten Möglichkeiten existierten um mich zu verstecken, ging ich schnell weiter zum nächsten, der sich als Putzkammer entpuppte. Auch von diesem Raum war ich nicht wirklich so überzeugt. Also ging ich zum nächsten Raum. In diesem befand sich ein Bett, Schrank, Tisch und Bad. Das war auf jedenfall schon besser. Ich ging zu dem Raum, welcher als nächstes kommt und stellte fest, dass er genau das selbe beinhaltete.

Ich eilte zu dem Schrank hin und atmete durch, als ich feststellte, dass dort keine Sachen untergebracht waren. Ich stellte mich in den Schrank und schloss die Türen hinter mir. Die Schranktüren hatten kleine Spalte, durch die man den Rest des Zimmers sehen konnte. Ich war mir aber nicht sicher ob das gut oder schlecht war. Wenn ich alles sehen konnte, dann konnte er mich doch garantiert auch sehen. Ich drückte mich so eng wie möglich an die Wand, damit das nicht passieren würde und ich mit den Schatten verschmolz.

Mein Plan war es zu warten, bis er am hintersten Punkt des Zimmers angekommen war. Das wäre in diesem Fall das Bad. Wenn er da wäre, dann könnte ich aus meinem Versteck kommen und ihn bekämpfen. Der Typ hätte dann auf jedenfall keine Fluchtmöglichkeit mehr. Das musste einfach funktionieren!

Als ich dann plötzlich schwere Schritte im Flur hörte, Atmete ich ganz leise, damit er mich auch ja nicht hören konnte. Die Wände bebten leicht, als er eine Tür zuschlug und ich wusste von einem auf dem anderen Moment, dass er sich nicht so einfach unterkriegen lassen würde. Tief im Innern wünschte ich mir einfach nur, dass Wladyslaw hier bei mir wäre und mich beschützte. Aber er war nun einmal nicht hier. Ich war auf mich allein gestellt.

Die GeheimagentinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt