Sommerfest

27 3 0
                                    

Im August war das Sommerfest angedacht.
Marc und Sarah waren beinahe drei Monate ein Paar und hatten ihre Beziehung festigen können. Sie waren eng miteinander.
Beide wünschten sich ein "für immer" und konnten sich das auch tatsächlich vorstellen, dass es mit ihnen klappte. Vorher hatten sie diese Gedanken nicht. Es war nie, das sie es wollten, was jetzt anders war.

Die Planungen für das Sommerfest hatten Zeit gefressen, aber er hatte ihr interessiert beim Arbeiten zugesehen.
Er mochte ihre Art, wie sie Lösungen fand und das mit den Mitarbeitern klärte.
Auch auf der Arbeit bemerkte er stolz, das seine Freundin die Mitarbeiter zu mehr Selbstständigkeit erziehen konnte. Sie stärkte und förderte die Talente.
Er wusste allerdings auch genau, welche Knöpfe er drücken musste, das sie aufhörte zu denken, um sie zu einer Pause zu bewegen.
Im Gegenzug wusste sie das bei ihm allerdings aber auch.
So endeten solche Tage nicht selten, das sie bis spät nachts auf der Couch lagen und wie Teenager knutschten.

Am Samstag Mittag, dem Tag des Sommerfest fuhr er sie zur Einrichtung. Sie wollte selber kein Auto da haben. Außerdem würde er mit seiner Mutter mit dem Auto später eh hochkommen.
Sarah schwirrte durch die Einrichtung.
Passend zum Motto trug sie eine weiße Caprihose mit türkisen Chucks und einem schulterfreien Top.
Mittlerweile hatte sie eine annehmbare Bräune, die das alles gut zur Geltung brachte. Sie war geschminkt und die Haare waren locker gesteckt.
Beim Angehörigennachmittag waren einige Angehörige da, die nun auch die neue Pflegedienstleitung kennenlernen wollten. Einige kannten sie bereits und waren wegen des aufgeschlossenen Wesen begeistert von Sarah. Auch Marc war da, der bewusst auf der anderen Seite der Einrichtungsleitung saß. Auch seine Nachbarin war mit Mann anwesend, die sie zwar biestig musterte, aber ansonsten nichts sagte.
Am Ende der kleinen Veranstaltung ergriff Sarah das Wort. "Ich bin inzwischen seit über zwei Jahren hier und freue mich auf die mir jetzt zugestandene Aufgabe.", erklärte sie.
"Dennoch, und ich habe mir zuvor das okay durch die Heimleitung geholt, das jetzt zu sagen. Ich verbitte mir jegliche Einmischung in mein Privatleben. Es geht niemanden etwas an mit wem und wie viel Zeit ich in meinem Leben verbringe. Leider musste ich feststellen, das es Menschen gibt, die übergriffig versuchen, mir vorzuschreiben, mit wem ich mein Leben verbringen darf! Ich werde das jetzt einmal klar kommunizieren. Ja, mein Partner ist ein Angehöriger eines Bewohners, aber das wird meine Arbeit nicht beeinflussen. Es hätte ja auch sein können, das wir bereits vorher ein Paar gewesen wären. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.", führte sie aus. Alle gingen raus, Marc blieb. Er nahm ihre Hände. "Ich bin stolz auf Dich! Allerdings habe ich auch nichts anderes erwartet.", sagte er ihr und küsste sie kurz. Sie verlor sich kurz in der Umarmung. Nach einem weiteren Kuss verließen sie den Raum. Dann machten auch sie sich auf den Weg nach draußen. Vor dem Haupteingang standen seine Nachbarn, die sich entschuldigten. Der Mann achtete sehr darauf, dass sie sich aufrichtig verhielt.

Wenig später wurde das Sommerfest eröffnet. Sarah bedankte sich bei allen Mitarbeitern.
Die Live Musik animierte alle zum Singen und schunkeln. Einige versuchten zu tanzen.
Sarah stand hinter der Cocktailbar und trug inzwischen passend zum
Motto auch einen langen Bastrock.
Sie war locker und strahlte. Mit den Kollegen machte sie Späßchen, es wurden Photos gemacht.
Auch ihre Performance mit dem sozialen Dienst kam gut an. Als sie wieder umgezogen war, genehmigte Sarah sich mit den anderen einen Cocktail in der Mitarbeitervariante.
Der Mann von Marion, der Leitung vom Sozialen Dienst, forderte seine Frau zu einem Tänzchen auf. Sie legten einen seichten Disco Fox auf das "Parkett". Das führte dazu, das Marc zu Sarah kam. "Das können wir doch besser!", sagte er ihr leise und holte sie hinter der Cocktailbar raus.
Der Musiker wechselte zu Helene Fischer und alle begannen zu lachen. Sarah ließ kurz den Kopf sinken, denn Helene Fischer war für sie ein Graus, ließ sich dann aber gekonnt von Marc führen. Vom Grundschritt über die Drehungen legten sie eine flotte Sohle auf den Tanzboden. Nach dem Musikstück waren sie außer Atem, aber sie strahlten. Sie sahen einander an und sie sah, das er überlegte sie jetzt vor allen zu küssen. "Grafschläger, Du traust Dich ja doch nicht!", provozierte sie ihn grinsend. Das ließ er sich nicht zwei Mal sagen und küsste sie, was zu Applaus neben Gejohle führte. Er ließ sich auch zu einem ausschweifenderen Kuss anstiften, hob sie an.

Es wurde noch zu Musik gegessen und  gelacht. Es gab viele Gespräche.
Die Bewohner gingen rein. Auch Marc fuhr mit seiner Mutter.
Nach dem Sommerfest fanden die Mitarbeiter sich noch zu einem Absacker auf der Terrasse ein. Es wurde gelacht, es wurden noch Bilder gemacht.
Nach und nach wurden alle abgeholt und auch Marc kam, um Sarah abzuholen. Er lehnte in der Tür und beobachtete sie. Nikoletta stubste sie an und deutete in seine Richtung. Sarah strahlte und holte ihn dazu. Jetzt, wo sie nur unter Kollegen waren, störte es sie nicht, das er den Arm um sie legte und ihr einen Kuss auf den Haaransatz drückte. Sie machten keinen Hehl daraus glücklich miteinander zu sein. Er nahm sie eine halbe Stunde später mit. Zuhause sassen sie noch zusammen auf dem Balkon. Sie war duschen gewesen, abgeschminkt und trug dabei einfach nur eine Shorts mit Top. Er hatte ihre Beine auf dem Schoß, die er vorsichtig streichelte. Irgendwann verwickelte sie ihn in eine hitzige Küsserei, bei der es beiden schwer fiel zu stoppen, aber für beide fühlte es sich an dem Tag falsch an, bis zum Äußersten zu gehen.

Den Sonntag verbrachten sie in Ruhe. Sie blieben länger als gewohnt im Bett, kuschelten, küssten sich und lernten den Körper des anderen kennen. Marc fand es faszinierend, wie sie auf Berührungen reagierte.
Er machte Frühstück, auf dem Balkon, nachdem er bei seiner Mutter gewesen war. Die Sonne schien und sie ließen sich Zeit.
Nachmittags fuhren sie mit dem Rad zum See, um dort Zweisamkeit zu haben. Sie gingen schwimmen.

Am frühen Montag morgen war sie aufgestanden und hatte auf dem Balkon ein paar Yoga Übungen gemacht.
Kaum das sie unter der Dusche stand, bekam sie mit, das Marc aufstand. Wenig später als sie angekleidet zu ihm in die Küche kam, zog er sie an sich. "Nimm dir für kommendes Wochenende nichts vor. Wir werden weg fahren!", verriet er ihr und setzte einen Kuss auf die Stelle im Nacken, die sie nachgiebig werden ließ.
'Verrätst Du mir wohin?", wollte sie wissen. Doch er verneinte und ließ sie im dunklen tappen. Gespielt schmollte sie, was ihn lachen ließ.

Sie setzen sich zur Wehr, sie zeigen sich.
Sie sind immer enger.
Was Marc wohl vor hat?
Über Votes und Kommentare würde ich mich sehr freuen!

Das letzte WortWhere stories live. Discover now