Kapitel 9

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Kiara

Ich lief in den Club hinein, sofort kam mir ein stickiger Geruch mit der Mischung des künstlichen Nebels entgegen. Schweiß. Nebel. Parfüms. Alles zusammen einfach nur ekelhaft. In ein paar Minuten gewöhnte ich mich zum Glück an den Geruch und bemerkte ihn nicht mehr.

Zielstrebig lief ich auf die überfüllte Bar zu. Für meinen Plan musste ich einiges Intus haben. Man sollte denken, ich sei dicht. Da ich eine Menge Alkohol vertrug, wäre ich höchstens angetrunken. Gut so, sonst könnte ich mein Ziel, welches ich mit meinem Besuch in diesem Club anstrebte, vergessen.

Seit einer Woche herrschte zwischen Pablo und mir Funkstille. Er meldete sich nicht, egal welcher Hinsicht, gab quasi kein Lebenszeichen von sich. An mich persönlich nicht, an andere schon. Wie? Ganz einfach. Die Jobsuche stellte sich als schwierig heraus. Egal wo, ob in einem anderen Stripclub, einer Bar, nicht einmal in einem Restaurant, bekam ich einen Job. Es könnte Zufall sein, aber das war keiner, aus mehreren Gründen.

Grund Nummer eins: Ob am Eingang des Ladens oder im Internet stand, sie bräuchten Mitarbeiter. Grund Nummer zwei: Pablo meinte zu mir ich bekäme keine Chance einen Job zu bekommen und wenn doch, konnte ich mich auf die Kündigung gefasst machen. Grund Nummer drei: Ich konnte jemanden mit Leichtigkeit überzeugen, ob mit meinen Schauspielkünsten, meinem Charme oder bei Männern mit meinen weiblichen Vorteilen. Grund Nummer vier und der letzte: Egal wo ich mich vorstellte, bekam ich fast immer dieselbe Absage. Entweder schon als ich nach einem Job fragte oder spätestens nach dem Vorstellungsgespräch.

Pablo besaß so einen mächtigen Einfluss allein schon in dieser Stadt, weshalb nur ein paar Worte reichten, und die Leute hörten sofort. Wie Pablo überhaupt erfuhr, wo ich nach Jobs fragte, konnte ich mir schon denken. Er ließ mich beschatten oder er hegte verdachte, wo ich nach einem Job fragen könnte.

Vor der Bar blieb ich stehen. Blinzeln, gerade hinstellen, dass meine Brüste mehr präsentiert wurden und Lächeln, reichte vollkommen aus, damit mich der süße Barkeeper direkt drannahm, sobald er mit dem Getränk, welches er zubereitete, fertig war.

Durch die nicht besonders kleine Oberweite, die ich hatte, meinen ausgeprägten weiblichen Rundungen und einem perfekten Arsch, spürte ich einige Männerblicke auf mir. Mein Kleid machte alles nur noch anziehender für sie. Es gab nur eine Person, für welche ich das Kleid heute trug. Na ja, später sei es für zwei.

Ich bestellte mir gleich mehrere Shots. Trank sie alle auf Ex. Ein brennendes Gefühl in meiner Kehle entstand. Es war kein Whiskey, was genau konnte ich nicht sagen, ich bestellte mehrere Alkohole. Im Gegensatz zu den Männern meiner Familie mochte ich Whiskey nicht. Was sie an diesem fanden, verstand ich nicht, konnte mir auch egal sein.

Mit meinem Ellenbogen auf der Bar abgelegt und dem letzten Shot in der anderen Hand, drehte ich mich halb zur Seite. Ich ließ meine Augen über die Feiernden gleiten, suchte nach jemand bestimmtes. Nicht nach Pablo, der konnte mir gerade gestohlen bleiben. Er kam erst später zum Einsatz, vielleicht oder doch vermutlich, wer wusste es schon, wir sahen es ja später. Juan war an der Reihe, mein heutiges Ziel.

Hätte ich Mitleid mit ihm, dann täte er mir bald leid. Juan wurde in etwas hineingezogen, wofür er nichts konnte. Er wirkte im Stripclub sympathisch auf mich und konnte, sollte er darauf anspringen, seine Freundschaft mit Pablo gefährden. Juan glich einem Kollateralschaden, leider Gottes.

Nicht lange und ich fand meine Zielperson im VIP-Bereich. Woanders erwartete ich ihn auch nicht, der Club gehörte schließlich ihm. Eine halbnackte Frau, die noch weniger trug wie ich, saß auf seinem Schoß. Ihre Hand lag auf seiner Brust, die junge Frau fuhr auf- und ab, dabei flüsterte sie ihm etwas in sein Ohr. Juan grinste, seine Hand lag auf ihrem nackten Oberschenkel, wanderte mit Sicherheit bald zwischen ihre Schenkel.

Kiara Hernández II Wenn Rache süß istWhere stories live. Discover now