Kapitel 6

851 46 0
                                    

Seit Wochen war Natsuki nun schon unterwegs und hatte mehrere Umwege gemacht. Jedes Dorf welches in der Nähe war, hatte die junge Dämonin gemieden. Grund war der ständige Durst welcher nicht erloschen wollte und sie es nicht riskieren wollte, einen Menschen anzugreifen.

Ausserdem gab es in diesen Dörfern keinen Dämon. Also gab es auch keinen Grund in die Nähe davon zu gehen. Es war zwar schwer dem Blut aus dem Weg zu gehen, aber lieber so, als die Kontrolle zu verlieren.

Bisher war das Leben eines Dämons gar nicht mal so schlimm. So fand es Natsuki jedenfalls wenn man den Menschen widerstehen konnte. Sie wurde nicht müde, weder fror ihr Körper wenn sie sich länger draussen aufhielt. Nur Vorteile wenn man das ewige Leben nicht mit zählen würde. Denn dass war etwas, was Natsuki nicht haben wollte. Unsterblich zu sein war etwas, was sie sich niemandem wünschte.

Natsuki konnte nur darauf hoffen, dass es eine Möglichkeit dazu gab ihr altes Ich wieder zu erlangen. Wieder ein Mensch zu werden war ihr grösster Wunsch. Zusammen mit Giyu alt zu werden und über die alten Zeiten zu reden wäre schön. Eine Liebe zu finden, mit dem sie zusammen sein konnte war etwas, was für Natsuki nur als Mensch in Frage kam.

Wer würde denn schon ein Dämon lieben? Ein Wesen, welches für das Töten von Menschen erschaffen wurde. Egal wie sehr sich ein Mensch zusammen riss, die Angst war ihnen immer an zu sehen. Menschen hatten aus Prinzip Angst vor anderen Wesen welche nicht wie sie waren.

Und genau dieses Denken verletzte das junge Mädchen wenn sie darüber nach gedacht hatte. Jeder würde Angst vor ihr haben, egal wie sie vor diesen erschien. Obwohl die alte Frau nett zu ihr war und es nicht gezeigt hatte, hatte Natsuki ihre Angst sehen können. Das Zittern ihres Körpers als sie ihr Handgelenk hingestreckt hatte.

Angst zu haben und diese Angst auch zu zeigen war nicht schlimmes. Es zeigte stärke und wie menschlich man war. Auch Natsuki hatte Angst und dass nicht nur ewig ein Dämon zu bleiben.

Sie hatte Angst ihren Bruder zu verlieren, Menschen zu töten die ihr wichtig waren. Sich selbst zu verlieren und Muzan angehören wenn sie ihn gefunden hatte. Für ihn zu töten obwohl sie nur Informationen sammeln wollte. Von ihm erwischt zu werden, dass sie seine Dämonen anstelle die Menschen töten würde.

Natsuki hatte auch Angst in die Augen ihres Bruders zu sehen wenn sie sich gegenüber stehen. In seine blauen Augen zu sehen, welche sich weiten und die Trauer zeigten, wenn ihr Kopf von ihrem Körper durch ein Katana abgetrennt wurde. Zu sehen, wie er es bereute einfach anzugreifen nur weil ein Dämon vor ihm stand.

Und doch wäre Natsuki erleichtert, dass sie von ihrem Bruder und nicht durch jemand anderes getötet wurde. Sollte es keine Möglichkeit geben wieder ein Mensch zu werden, würde sie den Demon Slayer helfen Muzan zu töten und schliesslich den Tod auszuwählen.

Sollte Natsuki in dieser Zeit keine Liebe finden, weder einen Grund haben jemand ihr eine Liebe zu schenken, war Giyu derjenige, welcher sie töten durfte. Durch die Hand ihres eigenen Bruders zog sie lieber vor als von einer fremden Hand zu dem sie keine Verbindung haben würde.

Die vergessene Liebe Muichiro FFWhere stories live. Discover now