Teil 16

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Kazuko pov:

Ich reiße meine Augen auf und versuche aufzustehen. Vergeblich. Meine Arme und Beine fühlen sich taub an.

"Was zum...?", flüstere ich, doch ich verstumme abrupt, als ich das Geschehene vor mir sehe.

Leere Augen von leblosen und toten Körpern meines Heimat- und Geburtsdorf starren mich an.

Häuser sind zerstört und zusammengebrochen. An manchen Stellen raucht es und hier und da sind Flammen, mal große, mal kleine.

Vor mir kniet ein junges Mädchen, welches mir den Rücken zukehrt.

"Was hast du getan...? Was hast du getan?! ANTWORTE ENDLICH!", schreit plötzlich eine Stimme.

Diese Stimme ist ein junger Mann, etwa im Alter von 20.
Er schlägt das Mädchen immer weiter.

Und den Schmerz verspüre ich ebenso. Er schlägt das Mädchen unter Tränen immer weiter. Bis ihr Blut an seinen Händen klebt.

"Es... Tut mir... Leid... Ich wollte das... Nicht.", flüstert die Kleine.

"Entschuldige dich nicht! Sieh dir nur an was aus dem Dorf geworden ist! ALLE SIND TOT! WEGEN DIR! DU HAST ES DOCH INMER UNTER KONTROLLE DU- DU MONSTER!", schreit er.

Aber aus dem Schatten des kleinen Mädchen schießen plötzlich schwarze Tentakeln die ihn direkt zerreißen.

Nun weiß ich, wer das Mädchen mit den pechschwarzen Augen vor mir ist.
Mein altes ich. Die kleine Kazuko. Eine Mörderin.
Ich bin wirklich ein Monster.

Das bist du nicht. Du bist kein Monster. Im Gegenteil, du bist eine wunderbare Kreatur. Zwar bist du kein richtiger Mensch, aber immerhin.

Wer bist du?!

Das was in dir steckt. Dein wahres ich. Deine wahre Kraft und Gestalt. Ich bin der Dämonengeist
Akuma no rei. Nenn mich ruhig Aku. Dein zweites ich.

Was willst du und wo kommst du her?! Warum bist du hier?!

Ruhig Blut, Kleine. Alles mit der Zeit. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder, kehehe.

Erschrocken schlug ich meine Augen auf und sah mich um. Draußen herrschte gerade eine wunderschöne Sternennacht.

Doch genau deswegen breitete sich das Gefühl von Angst in mir aus.

Als ich mein Dorf und dessen Bewohner komplett auslöschte, war auch eine klare Sternennacht.

Plötzlich fing ich an zu zittern und spürte etwas heißes, gleichzeitig aber auch etwas Nasses auf meinen Wangen.

Immernoch zitternd fasste ich vorsichtig auf meine rechte Wange und strich sie ab um zu wissen, was das nasse Zeug war.

Als ich auf meine Finger schaute erschrak ich und atmete schneller.

Es waren Tränen, die sich wie Wasserfälle über mein Gesicht rannen.

Das letzte Mal das ich so stark geweint hatte, war nachdem ich mein früheres Dorf abgeschafft hatte.

Ich stand geschockt und fassungslos auf und ging langsam auf den Stehspiegel zu, nur um mein Ich komplett verheult zu sehen.

Ich biss mir auf die Unterlippe, so stark, das sie anfing zu bluten.

My first loveWhere stories live. Discover now