Kapitel 7

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Samira

Ich schlucke schwer bei seiner Frage.
„Ja.", bringe ich leise hervor.
Aufmerksam betrachtete er mich.
„Mein Eltern sind gestorben wie ich 18 Jahre alt war. Das schlimme dabei ist einfach das meine Mutter wie meine Beste Freundin für mich schon immer war. Ich bin dadurch gebrochen, ich wollte nicht mehr und ich will immer noch nicht. Ich werde ständig runtergemacht, weil ich einfach nicht mehr die Samira von früher bin. Erst hat mein Bruder angefangen direkt nach der Beerdigung sich von mir abzuwenden. Nach und nach ist das mit meinen ganzen Freundschaften auch passiert. Vor 6 Monaten kam dann die letzte, die sich von mir abgewendet hat. Ich habe niemanden mehr. Ich bin ein Eisblock meiner selbst geworden seit meine Eltern aus mein Leben sind. Ich konnte nicht mehr.", spreche ich mir alles von der Seele.
Genau das tut verdammt gut.
"Ich bin vielleicht kein Arzt, aber darf ich dich fragen, wie es dir denn jetzt geht, Sami?"
"Ich mach das beste draus irgendwann kommt ne besser Zeit vielleicht."
Seine Hand umschließt meine ganze fest sofort schaue ich in sein Gesicht.
"Kämpfen, das ist eine wunderbare Option, Sami.", darauf nicke ich.
"Sami", jetzt berührt er meine Wange. Das ganze hinterlässt seine Spuren auf meiner Haut.
"Hm?"
"Du bist wunderschön.", sein Kompliment lässt mein Herz etwas höher schlagen.
Aber ganz schnell wird es genauso wieder von Eis überzogen.
Ich kann und sollte das nicht zu lassen und das werde ich auch nicht.
Gefühle sind nur Gift für mich.
Danke".", presse ich schwer hinterher.

Ich beobachte Wincent dabei, wie er sich die Haare rauft, irgendwas scheint ihn sehr zu beschäftigen.
Er macht auf mich dadurch einen unsicheren Eindruck.
"Was beschäftigt dich?", sofort schaut er auf wie ich ihn die frage stelle. "Du hast das gemerkt?", fragt er mich.
"Wincent ich habe eine sehr gute Menschenkenntnis, ich mag kaputt sein Physisch. Zudem dein Körper verrät dich ziemlich schnell. Deine Körperhaltung unter anderem wie du dir gerade eben das Haar gerauft hast."
"Ja, ich bin ehrlich gesagt seitdem ich von dir im Forum gelesen haben ganz neugierig was dich angeht. Du hast mir jetzt schon reichlich viel anvertraut und dafür bin ich auch sehr dankbar. Aber irgendwie..", Wincent Stoppt mitten im Satz und schaut mich an.
"Bist du immer noch neugierig, was hinter mir steckt.", beenden ich seinen Satz.
"Kannst du etwa jetzt auch noch Gedanken lesen?", fragt er mich etwas geschockt.
"Nein, ich bin einfach kein emotionaler Mensch mehr."
"Lass es zu Sami."
"Nein.", gebe ich eiskalt von mir.
"Ich werde dich zu nichts drängen Sami."
Besser ist es.
Ich will kein Wrack mehr sein, wo ich jetzt bin, sieht man ja. Ich bin ganz allein.
"Jetzt raus mit der Sprache, sag es einfach.", spannend beobachte ich ihn.
Irgendwie bin ich selbst jetzt doch neugierig, was er von mir noch wissen will.
"Wie war das denn bei dir, bevor du in die Klinik musstest, ich meine du musst doch ein Beruf gemacht haben oder irgendwas muss in deinem Leben doch gewesen sein.", spricht Wincent ganz klar seine Gedanken aus.
"Nachdem meine Eltern gestorben sind, habe ich mich ja von allem abgeschottet und ein Schutzschild um mich herum gebaut. Wie du mitbekommen hast und ich schon sagte, alle Menschen haben sich von mir abgewendet. War vielleicht besser so. Ganz schlimm wurde es, als mein Bruder sagte, er will nichts mehr mit mir zu tun haben. Das war der eine Moment, in dem ich anfing, noch ein Panzerglas um mich herum zu bauen, mit einer dicken, fetten Eisschicht um meinem Herzen. So kann es nie wieder verletzt werden oder weiteres. Ich habe jedes Zeitgefühl verloren und so gleich auch Emotionen und Gefühle. Es ist besser so. Was ich gemacht habe. Ich habe studiert und zwar Eventmanagement, bevor ich zusammengebrochen bin, habe ich in einer Eventfirma für Konzerte gearbeitet. Seitdem bin ich quasi Krank geschrieben.", quatsche ich einfach so drauf los.
Was ist denn nur los mit mir?
Ich vertraue mich einfach so diesen Mann an. Dabei kennen wir uns gerade einmal, seitdem er hier rein kam.
Er ist mir so vertraut, warum auch immer.
"Dann sind wir ja fast so etwas wie Kollegen, zumindest arbeiten wir beide in der Eventbranche. Nur dass ich eben auf der Bühne stehe und Musik mache und du eher das Organisieren machst. Und irgendwo kann ich dich ja verstehen, dass dich vor Menschen versperrst, wenn dein Bruder sich so von dir abgewendet hat. Aber..", setzt er an.
Jetzt kommt ein Aber das finde ich gar nicht gut.
"Aber, du solltest anfangen dich Menschen zu öffnen. Ich weiß es ist schwer Sami das Kapitel habe ich auch schon hinter mir. Ich rede mit mein Produzent und mittlerweile auch mit meiner Familie und mein besten freund. Du brauchst Mensch in dein Leben. Du hast Lena die kümmert sich gut um dich. Du solltest dich ihr voll und ganz anvertrauen finde ich.", ernst schaut er mich dabei an.
Sofort verschränke ich die Arme vor meiner Brust.
"Ich will das nicht mehr Wincent."
Er greift nach mein Arm und löst die Arme von meiner Brust.
"Schau mal Sami, du hast dich gerade mir anvertraut. Versuch das bei Lena doch auch. Ohne Lena würde es mir jetzt nicht so gehen wie es mir geht. Ich bin mir auch sicher das es dir helfen wird und wenn du willst kannst du dich auch jeder Zeit bei mir melden. Ich gebe dir gerne mein Nummer.", sanft streicht er mein Handrücken.
Sofort zucke ich dabei etwas zusammen.
"Ich weiß nicht.."
"Gib dir Zeit Sami."
Darauf nicke ich ihm zu.
"Geb mir dein Handy.", ohne zu fragen was er damit will gebe ich ihm einfach das Handy.
Er macht was daran und ich beobachte ihn dabei.
Einige Zeit danach reicht er es mir wieder.
"Melde dich jeder Zeit. Ich werde jetzt aufbrechen.", damit erhebt er sich.
Wie Automatisch stehe ich auch auf.
Jetzt stehen wir beide direkt uns gegenüber.
"Pass auf dich auf. Mach dich frei, versuch es wenigstens."
"Ok", mehr bekomme ich nicht raus.
"Ich hoffe, wir sehen uns zur Jahresendsitzung Sami, Bye.", damit verschwindet er aus meinem Zimmer, ohne das ich darauf noch etwas erwidern kann..

Der Kummer in mir der mich berührt Donde viven las historias. Descúbrelo ahora