Kapitel 27

68 6 0
                                    

Samira

*1 Jahr später*

Ich atme tief durch, wie ich jetzt das vierte Mal die Klinik verlasse.
Die Augen schließe ich und genieße die Freiheit der Natur.
Hoffentlich war es hiermit das letzte mal dass ich diese Klinik verlasse.
Es war vielleicht nicht das beste wieder zu Tableten und Alkohol zu greifen, ich war aber verzweifelt.
Mir ist klar geworden das ich das Leben jetzt einfach anders angehen muss.
Seit über 4 Jahre kämpfe ich jetzt schon an gegen diese Blöde Depressionen in mir und es wird einfach nicht besser.
Ich muss das Leben anders an gehen so hat das Laura mein Therapeutin in der Klinik das zu mir gesagt.
Vielleicht hat sie genau damit recht.
Ich brauch stabilität in mein Leben. Vielleicht versteht das Lena auch oder aber Laura hat genau das zu Lena gesagt.
Ich muss wieder was tun mein Leben muss irgendwie wieder ein Sinn ergeben und wenn ich nur zu Hause rum lummere ergibt mein Leben einfach 0,0% Sinn.
Wie ich die Augen aufmache, ist es Leon, der vor mir steht und an seinem Auto lehnt. "Hey", grinst er mich an. Sofort nimmt er mir meine Kliniktasche ab und verstaut sie im Kofferraum des Autos.
Danach zieht er mich in eine feste Umarmung.
Genau das habe ich gebraucht, als würde er mich gut genug kennen.
"Willkommen zurück.", spricht er nachdem wir uns aus der Umarmung gelöst haben.
"Jetzt fahren wir erstmal zu hause.", ergreift Leon erneuert das Wort. Ich nicke ihn daraufhin zu. Er macht mir die Beifahrertür auf, direkt steige ich ein.
Wie Leon hinter dem Lenkrad sitzt startet er den Motor und setzt das Auto in bewegung.
Ich schaue aus dem Fenster beobachte wie die Bäume ohne Blätter an mir vorbei rauschen.
"Dein Handy befindet sich im Handschuhfach.", spricht Leon nach einer weile. "Wieso hast du es mitgebracht?", frage ich direkt.
"Ich dachte, vielleicht möchtest du dich bei Wincent melden. Er freut sich sicher sehr, wenn du ihm eine Nachricht schreibst."
"Wincent, ne! wieso denn?", hake ich nach.
"Naja, Wincent ist fast jede Woche vorbei gekommen bei uns zumindest wenn er in München war und hat uns gefragt wie es dir geht.", erklärt leon mir. "Wincent?, hat er es immer noch nicht verstanden.", gebe ich brummend von mir.
Leon parkt vor unserem Wohnhaus.
Wir sitzen immer noch im Auto. Fragend schaut Leon mich jetzt an. Super, er hat also nichts gesagt. War ja irgendwie klar. Dieser Idiot.
"Was soll er denn nicht verstanden haben?", fragt Leon mich.
"Wincent hat in der Klinik angerufen. Wie ihr eben auch ab und zu es getan habt. Bei unseren letzten Telefonat hab ich ihm zu verstehen geben das er sich aus mein Leben raus halten soll. Leon der Typ tut mir nicht gut und deswegen habe ich ihm das auch so gesagt. Seitdem hat er in der Klinik auch nicht mehr angerufen. Aber scheinbar missachtet er es weiterhin. Wenn er euch nochmal kontaktiert, sagt ihr ihm gar nichts mehr.", gebe ich von mir eingeschnappt.
Unfassbar, mein Leben geht ihm nichts an. Ich kann ihn nicht gebrauchen, er war doch der Grund, wieso alles so aus der Bann gerissen ist. Kein Mann in meinem Leben und vor allem keine Gefühle in meinem Leben ende aus.

"Ich werd's Lena nahe bringen.", erwidert Leon. Wir begeben uns beide aus dem Auto. Leon holt meine Kliniktasche aus seinem Kofferraum und dann gehen wir ins Wohnhaus hinein.

Wir betreten gemeinsam die Penthouse Wohnung und direkt kommt Lena auf mich zu und schließt mich in die Armen.
"Schön, dass du wieder da bist.", ergreift Lena kurz darauf das Wort.
"Ich freue mich auch wieder da zu sein. Darf ich mich etwas hinlegen? ich glaube, das brauche ich erstmal.",
"Klar, mach das nur."
"Ich wollte eh mit dir reden schatz.", höre ich Leon zu seiner Frau sagen, wie ich mich auf den Weg zu meinem Zimmer begebe.
Er wird das wohl sofort umsetzen, ich bin froh, dass er es gleich anspricht.
Ich verschwinde direkt in mein Zimmer.
Über ein Jahr ist es her, dass ich dieses Zimmer betreten habe. Damals war ich so verzweifelt und jetzt bin ich wieder hier, aber jetzt bin ich auch ein ganz anderer Mensch als vor einem Jahr.
Direkt werfe ich mich auf mein Bett und lasse alles auf mich wirken.
Ich mache meine Augen zu und genieße den ruhigen Moment im Raum. Ich versuche mich zu entspannen.
Die Ruhe kehrt ein und irgendwie schlummere ich jetzt vor mich hin.

Ich werde aus dem Schlaf gerissen, wie es an meiner Schlafzimmertür vorsichtig klopft.
"Jaaa", murmel ich etwas zerknirscht ins Kopfkissen.
Die Tür geht auf und in diesem Moment gehen meine Augen auf.
Ich sehe wie Lena ins Zimmer kommt und sofort setze ich mich etwas auf im Bett. "Gut ausgeruht?", fragt sie mich wie sie vor mein Bett stehen bleibt.
"Ja, das schlafen hat gut getan.", gebe ich von mir und muss etwas gähnen.
"Das freut mich."
"Du samira wir müssen über deine Zukunft reden. Ich habe heute morgen mit Laura gesprochen. Wir sind beide der selbe meinung. Du brauchst eine Umgebung und vor allem eine Routine. Ich finde es gar nicht so schlecht wenn du wieder eine Arbeit hast oder irgendeine beschäftigung magst du das denn wieder machen?", fragt sie mich etwas unsicher.
"Unglaublich gerne. Ich will so gerne wieder arbeiten gehen.", antworte ich ziemlich schnell auf ihre Frage.
"Das kriegen wir hin, ich hab besuch da für dich.", sofort schrecke ich zusammen. Bitte nicht!
"Keine Sorge, es ist nicht Wincent, der ist aktuell gar nicht in Deutschland. Du musst dir auch keine Sorgen machen, sollte er uns kontaktieren, geben wir ihm keine Auskunft über dein Leben, wir akzeptieren deine Entscheidung. Du wirst deine Gründe haben, auch wenn ich sie nicht verstehe. Aber ich werde nicht weiter in dieser Wunde Bohren."
"Danke."
"Hier dein Handy. Wir wollen ja, dass du wieder mobil bist und ich bin mir sicher, dass du es brauchen wirst.", zwinkert Lena mir fröhlich zu.
"Jetzt machst du es aber spannend.", erfasse ich die Worte.
"Na dann komm mit.", Lena reicht mir die Hand. Sofort ergreife ich ihre Hand.

Gemeinsam verlassen wir mein Zimmer.
Jetzt bin ich doch etwas aufgeregt. Wer wohl da ist, wenn es Wincent nicht ist?
Abwarten, ich werde es ja gleich rausfinden.
Leon kommt gerade aus der Küche, wie wir durch den Flur der Wohnung laufen.
Jetzt grinst und zwinkert er mir zu.
Okay? Irgendwas stimmt hier nicht, wenn Leon schon solche Gesten mir gegenüber macht.
Lena zieht mich weiterhin hinter ihr her.
Wir betreten die Küche. Wenn ich da sehe, bringt mich aufruhr.
Blonde Haare und braune Augen mustern mich. Sofort fällt mir die Hand vors Gesicht..

Der Kummer in mir der mich berührt Where stories live. Discover now