𝓖𝓻𝓮𝓮𝓷𝓯𝓵𝓪𝓶𝓮

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Kai POV:

Das konnte doch nicht wahr sein! Am liebsten hätte ich alles um mich herum kurz und klein geschlagen, aber dann hätte ich noch größere Probleme gehabt. Der Wachmann, der hinter mir herlief, grummelte etwas. Wie zum Teufel konnte das sein?

Als die Polizei vor dem Kloster aufgetaucht war, waren wir alle überrascht. Noch überraschter waren wir, als sie uns etwas zeigten. Die Aufnahmen einer Kamera, wie jemand jemanden umbrachte. Wie ich jemanden umbrachte. Ich wusste, ich hatte es nicht getan. Doch keiner schien mir zu glauben. Bis auf meine Freunde. Oder? Teilweise war ich mir echt nicht sicher darin. Alle Beweise waren gegen mich. Und da der Mord mitten in der Nacht geschah, hatte ich echt kein Alibi. Und ein schlafwandelnder Mörder war ich nicht. Definitiv nicht.

Der Beamte schloss die Tür einer Zelle auf. Mein neues Zuhause. So ungefähr für mein restliches Leben. Ich kämpfte gegen die Tränen an, die in mir hochstiegen. „Das hilft auch nicht, Kai", er,ahnte ich mich selbst. Ich war hier gefangen. Heulen würde mich auch nicht weiterbringen. Und dennoch wollte ich weinen. Ich ließ meinen Blick über die Zelle schweifen. Es war nur ein Bett dort. Immerhin musste ich mir diese Zelle nicht auch noch mit jemandem teilen.

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Nun war ich seit drei Tagen hier. Ich hatte das System des Gefängnisses gerafft und wusste, wann was getan wurde. Die Tür meiner Zelle öffnete sich automatisch. Ich stand seufzend auf und trat heraus. Genau wie alle anderen. Vor jeder Zelle stand ein Wachmann, der den zugeteilten Gefangenen eigentlich auf den Gefängnishof führen sollte. Doch meiner sagte nur, ich solle kurz in der Zelle bleiben. Komisch. Als alle anderen Gefangenen rausgegangen waren, sagte er: „Du hast Besuch." Ein Besucher? Vielleicht war es ja meine Schwester. „Fünf Minuten." Fügte er hinzu und verschwand. Während er die Tür öffnete, um herauszugehen, kam jemand rein.

Lloyd.

„Lloyd?" Fragte ich. „Kai! Wie geht es dir? Ist alles in Ordnung?" Der grüne Ninja kam zu mir herüber und zog mich in eine feste Umarmung. „Hey", meinte ich und zwang mich zu einem Lächeln. Lloyd ließ von mir ab. „Mir geht es ganz okay. Wenn ich von dem Gedanken absehe, dass ich den Rest meines Lebens hier sein werde. Eigentlich behandeln und alle ganz gut, aber die anderen Gefangenen mögen mich nicht allzu sehr." Erklärte ich. „Oh Mann", sagte Lloyd. „Aber... bist du wirklich unschuldig?" Das Fragte er wirklich? Oh wow, das tat weh. „Natürlich! Ich würde doch niemanden umbringen." Antwortete ich gekränkt. Lloyd merkte, wie sehr ich durch seine Frage beleidigt worden war. Seine Augen funkelten traurig auf. „Wie können wir deine Unschuld beweisen?" Überlegte er. „Gar nicht! Es ergibt keinen Sinn. Wer auch immer auf der Aufnahme war, sah aus wie ich." Murmelte ich. „Vielleicht war es eine Art Doppelgänger. Oder jemand der die Gestalt ändern..." Lloyd unterbrach sich und sah mich mit einem vielsagenden Blick an. Nein. Camille hatte keinen Grund dazu. „Selbst wenn Camille eine Mörderin wäre, wieso würde sie ausgerechnet meine Gestalt annehmen? Sie könnte jede einzelne zufällige Person nehmen, wahrscheinlich sogar tote Leute, die sie erst recht nicht finden würden. Also wieso würde sie das tun?" Lloyd schien von meiner Denkweise überzeugt zu sein. „Du hast recht", seufzte er. „Ich werde mein bestes geben, um eine Lösung und den wahren Täter zu finden." Erklärte Lloyd. „Das verspreche ich dir." Und da kam auch schon der Wachmann. „Pass auf dich auf", flüsterte ich, als Lloyd mich in eine letzte Umarmung zog.

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Lloyd POV:

Zwei ganze Wochen. So lange war es her, dass Kai im Knast saß. Unschuldig. Klar, ich konnte es eigentlich nicht wissen. Aber ich vertraute ihm. Er war mein bester Freund und ein Ninja, ein Held, wieso sollte er jemanden verletzen? Und zugegeben war ich seit einiger Zeit in ihn verliebt. Aber das musste ich jetzt ignorieren. Ich musste mich konzentrieren, um den wahren Täter zu fangen. Ich würde ihm schon das Handwerk legen.

Manchmal erreicht man Erfolge durch hartes Arbeiten und durch Ehrgeiz. Aber manche Sachen fallen einem einfach in das Schloss. Manchmal wollte das Leben einen gar nicht auf den Arm nehmen. Ich traute meinen Augen nicht. Ich saß in einem Café, als ich jemanden entdeckte. Jemanden, der mir bekannt vorkam. Beinahe wäre ich aufgesprungen und hingerannt. Aber das konnte nicht Kai sein. Der Meister des Feuers war im Gefängnis. Aber die Haare. Die Frisur, selbst die Haarfarbe... exakt gleich. Und als ich das Gesicht der Person erkannte, hatte ich keine Zweifel mehr. Die Person sah eins zu eins aus wie Kai. Der Abdruck eines Pflasters befand sich über den Augenbrauen. Dieses hatte die Person wohl abgenommen, nachdem sie jemanden ermordet hatte. Die Augen sahen ebenfalls aus wie die von Kai. Schokoladenbraun, mit einem leichten gelblich-orangenen Stich. So hübsch. Und ein freches Grinsen. Dieses erkannte ich, weil die Gestalt etwas zu der Verkäuferin sagte, was ihn auch zum Grinsen brachte. Als die Person nach einer Viertelstunde ging, folgte ich ihr.

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Kai POV:

Nun war es ganze drei Wochen her. Drei Wochen, in denen ich in meiner Zelle saß. Drei Wochen, die eine Ewigkeit zu sein schienen.

Ein Wachmann kam zu meiner Zelle. „So, du kannst aussuchen, was du isst." Ich starrte ihn schockiert an und wurde kreidebleich. „War ein Scherz." Entgegnete er und ich atmete auf. „Sie haben mir gerade echt Angst eingejagt." Murmelte ich.

Der Wachmann zog einen Schlüsselbund hervor. Ich sah ihn erneut ungläubig an. Plötzlich trat Lloyd in mein Sichtfeld. „Lloyd!" Rief ich aufgebracht und umarmte ihn stürmisch, als die Zellentür aufging. „Hey, ich habe gute Neuigkeiten." Sagte der grüne. „Ich habe den wahren Mörder. Und du wirst freigelassen!" Erklärte Lloyd glücklich. Ich konnte nicht in Worte fassen, wie glücklich ich war. Lloyd hatte mich hier herausgeholt. Und das in knapp drei Wochen. „Ich habe den Täter letzte Woche geschnappt, aber es hat gedauert, bis ich deine Unschuld beweisen konnte." „Ganz alleine? Ohne Hilfe? Du hast das alles alleine geschafft?" Fragte ich und ging mit Lloyd zusammen den Flur des Gefängnisses entlang. Lloyd nickte und ein zärtlicher rutschiger breitete sich auf seinen Wangen aus.

Er sah irgendwie süß aus, wenn er rot wurde. Während wir stumm den Gang entlang liefen, dachte ich nach. Irgendwie kam der Gedanke vorhin plötzlich. War ich womöglich in Lloyd verknallt? Ich hatte es selbst nie bemerkt. Oder kam das gerade so plötzlich? Klar, ich bewunderte ihn dafür, dass er mich hier rausgeholt hatte, alleine und ohne jegliche Hilfe. Aber da war mehr. Er war mein bester Freund... aber zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass ich ihn noch mehr mochte. Ich mochte es, wenn er lachte. Er hatte ein süßes Lachen. Und wenn er lachte, sah er ein wenig aus wie ein Kind. Oder wenn er sich nervös am Kopf kratzte und sich auf die Lippe biss. „Ja. Ja, ich glaube, ich liebe ihn", dachte ich.

„Kai?", Lloyds Stimme riss mich aus meinen Gedanken. „Huh?", fragte ich abwesend. „Ich habe gesagt, dass ich zu Fuss da bin. Also müssen wir wohl oder Übel laufen." Erklärte er. „Achso, klar, ist okay", meinte ich und spürte, wie mir Hitze in die Wangen schoss. Bis zum Kloster war es gut eine Dreiviertelstunde. Wie sollte ich das Schaffen? Schließlich würde ich mich wohl haufenweise mit Lloyd unterhalten, wobei ich doch eigentlich damit beschäftigt war, nachzudenken.

„Ich mag es, wenn du rot wirst", lächelte Lloyd. Mein Herz setzte einen Schlag aus und ich blieb augenblicklich stehen, ohne es zu wollen. Hatte ich ihn richtig verstanden? Der grüne Ninja drehte sich um. Ich sah ihn nur aus großen Augen an. Lloyd kam etwas näher und mein Herz klopfte immer schneller. Ich schloss die Augen und spürte, wie Lloyd seine Lippen sanft auf meine legte. Ich erwiderte den Kuss zögerlich. Ein warmes, gutes Gefühl durchfuhr meinen Körper. Wir küssten uns eine gefühlte Ewigkeit. Die schönste Ewigkeit meines Lebens. Auch als der Kuss ein Ende nahm, spürte ich Lloyds weiche und zärtliche Lippen immer noch auf meinen. „Ich liebe dich, Kai", flüsterte Lloyd. „Ich habe mich nur nie getraut, es dir zu sagen." Fügte er hinzu. „Ich dich auch." Gab ich leise zurück und legte meine Lippen erneut auf seine.

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1335 Wörter

Dafür, dass ich kein wirklich grosser Fan von greenflame bin...

Mag ich den Oneshot

@Rxyx9416 danke für deine Ideen was den is betrifft, ohne dich wäre er bestimmt scheisse geworden <3

OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt