„Das Tier" als soziales Konstrukt

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„The Most Dangerous Animal in the World" war eine Ausstellung im Jahr 1963 im Bronx Zoo

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The Most Dangerous Animal in the World" war eine Ausstellung im Jahr 1963 im Bronx Zoo. Es enthielt einen Spiegel und Text, der die Gefahren beschreibt, die die Menschen für das Leben auf der Erde darstellen.

 Es enthielt einen Spiegel und Text, der die Gefahren beschreibt, die die Menschen für das Leben auf der Erde darstellen

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Wenn wir von „Gesellschaft" sprechen, schließen wir nicht-menschliche Tiere aus

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Wenn wir von „Gesellschaft" sprechen, schließen wir nicht-menschliche Tiere aus.

Diese werden mit der „Natur" in Verbindung gebracht, Menschen aber mit der „Kultur" (obwohl nicht-menschliche Tiere auch Teil von Kulturen sind und umgekehrt). Aber nicht nur der Dualismus Natur/Kultur ist nicht schlüssig, sondern auch der Dualiamus Tier/Mensch.

Alle Dualismen sind notwendig, um ein Hierarchie-System aufrechtzuerhalten.

Für uns erscheinen „Tiere" und „Menschen" als zwei grundverschiedene und gegensätzliche Kategorien zu sein.

Tiere selbst sind keine homogene Gruppe: Es gibt sehr unterschiedliche Arten unter ihnen.

Sie unterscheiden sich auch von den Pflanzen.

Aber obwohl der Mensch ein Säugetier ist, gehört er in der Vorstellung vieler nicht zu den Tieren. Zwischen Menschen und Tieren bestehe eine noch größere Kluft als zwischen Tieren und Pflanzen.

Diese Grenze hat es dem Menschen ermöglicht, dem Tier (also der „anderen" Gruppe) eine abwertende Bedeutung zu geben und sich selbst eine positive.

"Menschlich" ist positiv konnotiert, „tierisch" jedoch negativ. Das Tier steht für das Unmoralische, das Dreckige und das Minderwertige. Deshalb sind Tiernamen so gut für Beleidigungen geeignet.

 Deshalb sind Tiernamen so gut für Beleidigungen geeignet

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Hexensabbat (1798), Francisco Goya

Wenn man über einen Menschen sagt, er sei kein Mensch und vergleicht ihn mit einem Tier, dann möchte man diesem Menschen seine Rechte aberkennen und oft auch Gewalt ihm gegenüber legitimieren.

Wenn man hingegen sagt, dass Menschen "wie Tiere behandelt" wurden, kritisiert man zwar zu Recht das Verhalten gegenüber diesen Menschen, jedoch meint man damit auch, dass man dieses Verhalten bei nicht-menschlichen Tieren akzeptieren würde.

Es werden auch dann Unterschiede zwischen ihrem Verhalten und dem der Menschen gemacht, obwohl sie eigentlich gleich sind:

Sie fressen, anstatt zu essen.
Sie werfen, anstatt zu gebären.
Sie sind trächtig, anstatt schwanger.
Sie gehen ein oder verenden, anstatt zu sterben. (Gerade bei "eingehen" merkt man, dass sie eher zu den Pflanzen als zu den Menschen gehören.)
Ihre toten Körper (sofern sie nicht auf unserem Teller landen) werden als Kadaver oder Aas bezeichnet, anstatt als Leichen.

Sie sehen anders aus, verhalten sich anders, haben wenige intellektuellen Fähigkeiten, lesen keine Bücher, bauen keine Flugzeuge,...

Diese Differenzierung wird bewertet (ihr Verhalten wird als abstoßend empfunden) und führt zur gewünschten Schlussfolgerung, nämlich die Legitimation von Gewalt:

Weil sie anders aussehen, sich anders (also abstoßend) verhalten und „nicht intelligent" sind, können wir sie benutzen, ausbeuten und töten.

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