Kapitel 13

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,,Kannibalismus? Hier bei uns? Und wir haben auch noch Verräter? Niemals!", stritt Teichstern übertrieben laut ab als Schwarzrose ihm alles erzählte. ,,Aber es stimmt doch." ,,Ruh dich etwas aus.", erwiderte Teichstern einfach nur. Schwarzrose gab es auf. Seufzend verließ sie den Anführerbau und schlenderte sie zur Kinderstube zurück. Sie zuckte zusammen als draußen ein Schrei ertönte ,,Teichstern!", kreischte Weisblüte. Feuerspiel kam ins Lager mit seinem Sohn Hügelpfote am Genick gepackt. Der schwarze Kater hing schlaff und zerfetzt aus seinem Maul. Stechpalmenschweif trottete gedankenvertieft und zitternd neben ihrem Gefährten her. Gesteinpfote und Bergpfote eilten auf ihre Eltern zu. Schwarzrose wollte das alles garnicht sehen und drehte sich weg. ,,Was ist passiert? Darf ich raus?", piepste Finsterjunges der im Nest auf und ab hüpfte. ,,Später.", seuftzte Schwarzrose, legte sich ins Nest und putzte den kleinen schwarz-weißen Kater sorgfältig und liebevoll.

Am nächsten Morgen wachte Schwarzrose in ihrem Nest auf. Sie gähnte, ging aus der Kinderstube und holte eine Maus. Die Morgenpatroullie kam zurück. Teichstern saß auf dem Anführerbaum und schaute zu der Patrouille. Eisenschlag peitschte mit dem Schweif und verkündete ,,Noch immer keine Spur von Silberpfote und Welszahn." Finsterjunges lag in im Nest und maunzte um Milch. Schwarzrose legte sich auf die Seite und ließ den kleinen trinken. Dabei fraß sie die Maus. Doch ihrgendetwas stimmte nicht. Finsterjunges zog und biss und piepste dann unruhig. ,,Was ist?", fragte Schwarzrose besorgt. Finsterjunges funkelte seine Mutter aus großen, runden Augen an und maunzte ,,Keine Milch da." Rotkehlchenfeder gähnte ,,Soll ich Irrlichtglanz holen?" ,,Wäre sehr nett.", miaute Schwarzrose dankbar. Die Kätzin verschwand aus der Kinderstube. Schwarzroses schaute ihr kurz hinterher. Der schnelle Blick nach draussen verriet ihr, dass die meisten Katzen schon wach waren. Einige Herzschläge später kam auch schon Irrlichtglanz mit Kräutern die er Schwarzrose verabreichte. ,,Das hier ist Borretsch. Es hilft dir hoffentlich mehr Milch zu geben.", erklärte der orangene Kater mit einem überzeugendem Lächeln, doch Besorgnis blitzte in seinen bernsteinfarbenen Augen auf. Etwas später versuchte es Finsterjunges nocheinmal. Aber ohne Erfolg. Schwarzrose bekam Panik. Was wenn sie ihr Junges nicht ernähren konnte und es auch noch sterben würde wie das andere? Die Königin versuchte so gut wie möglich diese Angst zu verbergen um Finsterjunges nicht mit dieser Angst anzustecken.

Der Horror im Nebelclan Where stories live. Discover now