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(Aylins Sicht)

Samstag: 31.12.2022; 19:18

Das letzte Tageslicht im Hintergrund verblasst langsam, als ich mich vor dem Spiegel im Badezimmer betrachte. Die Vorbereitungen für Silvester sind im vollen Gange, und ich möchte sicherstellen, dass ich für die Feier heute Abend bereit bin. Mit einem seufzenden Lächeln betrachtete ich mein Outfit - ein funkelndes schwarzes Kleid, das perfekt zu der heutigen Stimmung passt. Naomi, meine beste Freundin, wartete bereits unten im Wohnzimmer auf mich, während ich die letzten Handgriffe an meinem Make-up vollende. Ich entscheide mich für einen dezenten Smokey-Eye-Look und einen Hauch von Glitzer auf den Wangen, um dem Outfit etwas Glamour zu verleihen. „Bist du soweit, Aylin?", ruft Naomi laut durch unsere Wohnung. "Wir sollten bald los, die anderen warten schon!" „Jaaa! Ich komme gleich!", schnell überprüfte ich mein Outfit im Spiegel, bevor ich nach meiner Handtasche greife und mein Zimmer verlasse. Mit einem breiten grinsen steht Naomi bereits vor der Haustür und zappelt aufgeregt hin und her. "Na endlich, ich warte schon seit einer Ewigkeit", stöhnt sie genervt und dreht sich schwungvoll zu mir um. „Wow, du siehst umwerfend aus!", staunt sie bewundert. „Dieses Kleid wird heute Abend einigen den Kopf verdrehen." Kichernd pikse ich ihr in die Seite. „Jetzt rede nicht so viel und lass und endlich los." "Das wird eine großartige Nacht!" ruft sie noch laut aus, bevor wir gemeinsam unsere Wohnung verlassen.

Die Straßen sind beleuchtet von den funkelnden Lichtern der ganzen Nachtclubs, als Naomi und ich uns in meinem Wagen auf dem Weg zu Raphaels Haus machen. Die Stimmung im Auto ist etwas angespannt, und es wird schlimmer, je näher wir uns unserem Ziel nähern. "Wie aufgeregt bist du?", fragt Naomi mitfühlend, während sie ihren Blick kurz von der Straße nimmt, um mich anzusehen. "Sehr", unsicher beiße ich mir auf die Lippe und erwidere kurz ihren Blick. „Wegen Raf?" „Mehr wegen seiner Wohnung. Ich meine...ich habe für eine Zeit dort gewohnt. Es wird komisch sein." Wissend nickt sie mir zu, „es wird bestimmt nicht leicht." „Es wird schwer, weil mich alles an unsere gemeinsame Zeit erinnern wird. Ich bin das erste mal seit unserer Trennung wieder dort." Wieder nickt sie mir wissen zu und ihr Blick wird von Sekunde zu Sekunde weicher. „Wenn du möchtest bin ich den ganzen Abend bei dir und wir besaufen uns mal wieder so richtig." Mit einer schnellen Bewegung haut sie einige Male auf das Armaturenbrett. Ihre Reaktion lässt mir ein Kichern entweichen und ich sehe meine beste Freundin dankend an, „danke wirklich, aber Maxwell wird mir den Kopf abreißen, wenn er heute nicht bei dir sein kann." Auch sie muss jetzt lachen und schüttelt grinsend den Kopf, „das wird er schon überleben. Außerdem können wir auch zu dritt feiern."

Schließlich erreichten wir Raphaels Haus und parkten das Auto am Straßenrand. Mit einem etwas entspannteren Gefühl im Magen stiege ich aus meinem Wagen und folge Naomi ins Gebäuden. Im Aufzug angekommen drücke ich auf das altbekannte ‚RR' und mit einem Schwung bewegen wir uns in Richtung Penthaus. Kurz vor seinem Stockwerk angekommen, hören wir bereits die fröhlichen Stimmen und die laute Musik der Feier auf uns warteten. „Ich habe das Gefühl, dass diese Nacht trotzdem unvergesslich wird", bemerkte Naomi, während wir gemeinsam Raphaels Wohnung betreten. „Das hoffe ich mal. Nachdem Raphael an Lisas Geburtstag jeden existierenden Menschen einladen musste, kann ich mir nur vorstellen wir verrückt dieser Abend wird", stimmte ich ihr zu und spürte die leichte Aufregung in der Luft. Es ist Silvester, ein neues Jahr liegt vor uns, und ich konnte es kaum erwarten, diesen Abend mit meinen Freunden zu beginnen, auch wenn es hier sein muss.

Plötzlich tauchte Raphael im Gang auf, mit einem Grinsen im Gesicht, um uns zu begrüßen. "Hey! Schön, dass ihr da seid!", ruft er fröhlich und umarmte uns nacheinander. „Hey Raf!", begrüßt ihn Naomi und Umarmt ihn kurz. "Hey, Danke, dass wir kommen konnten", erwidere auch ich seine Umarmung und schenke ihm ein leichtes Lächeln. Es fühlt sich immer noch komisch an, jetzt so mit ihm umzugehen. Mit einer Handbewegung führte uns in seine Küche, in der uns bereits eine aufgewühlte Mary und ein etwas verwirrter Maxwell erwarten. „Aylin!" ruft Mary laut aus, als sie mich im Türrahmen erblickt. „Gut das du da bist! Wir müssen reden." Sie packt mich am Ärmel und zieht mich sofort hinter sich ins Bad. „Alles gut? Ist dem Baby was passiert? Hast du es John erzählt? Mary! Rede mit mir was ist los?" sprudelt es nur so aus mir heraus, die Panik ins Gesicht geschrieben. "Aylo, beruhig dich, dem Baby geht es gut und John weis es noch nicht. Ich wollte erst zum Arzt und sicher gehen, dass der Test auch richtig war", beruhigt sie mich sofort und legt ihre Hände auf meine Schultern. „Aber warum sind wir dann hier?" „Naja, John weis es noch nicht, und die anderen auch nicht. Wie soll ich heute trinken ohne aufzufallen?" Verzweifelt fährt sie sich durch ihn langes Haar, „sobald ich ein Getränk ablehne, werden die anderen misstrauisch und ich fliege auf. Dabei wollte ich es ihm doch anders erzählen." Schnell greife ich nach ihren Händen und schenke ihr einen aufmunternden Blick. „Mary, alles wird gut. Ich denke ich habe da so eine Idee, wie wir das heute Abend regeln können." Meine Worte lassen sie etwas entspannen und auch ihr Blick wird etwas weicher. „Aylo, was würde ich nur ohne dich machen." „Denk daran, wenn ihr die Taufpaten wählt", kichernd streiche ich über ihren kleinen Bauch. „Und jetzt lass uns endlich zurück, dein Mann vermisst dich bestimmt schon", und mit diesen Worten verlassen wir wieder das Bad und laufen zu den anderen ins Wohnzimmer.

Zwei Welten (Raf Camora & Bausa FF)Where stories live. Discover now