44- Die Suche beginnt...

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Sicht Lara
Schmerzen. Das ist das erste was ich spüre als ich aus dem Auto gezerrt werde. Er hat mir ernsthaft eine drüber gehauen. Mein Körper brennt. Meine Augen brennen. Ich muss weinen, aber ich kann nicht weinen. Sonst tötet er mich. Er zerrt mich mit sich. In kalten, einsamen Raum. Die Augenbinde wird mir vom Gesicht gerissen, was mich zusammenzucken lässt. „Die brauchst du jetzt nicht mehr. Hier ist es eh dunkel. Und auch so schön kalt" lacht er gehässig. „Du wirst ab jede Nacht hier schlafen. Zu essen gibt es Brot und Wasser und Tagsüber putzt du für mich und machst mir Essen du dummes Kind". Kurz schaue ich ihn ängstlich an. Er ist schwarz angezogen und sehr muskulös. Kein Wunder das der mich hier so einfach rein gezogen bekommen hat.

Bei seinem Anblick läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken. Schnell schaue ich weg und blicke mich im Raum um. Ich bin in einem dunklem Raum, mit keinerlei Lichtquellen. „Schau mich an wenn ich mit dir rede du dumme Misset" schreit er wütend und tritt mir stark in den Bauch. Aua, der hat gesessen. Sofort schaue ich ihm in die Augen. Seine Augen funkeln mich wütend an. Der Schmerz der von meinen Rippen aus geht, zieht mir über den ganzen Bauch bis in den Rücken. Ich darf mir jetzt keine Schmerzen anmerken lassen, sonst bekomme ich noch eine verpasst. Phil, Paula, wo seid ihr? Ohne was zu sagen verlässt er den Raum und schließt die Tür zu. Ich glaube ich bin in einem Keller. Es gibt hier kein einziges Fenster, also glaube ich. Ich sehe ja nichts.

Ach ja! Ich hab ja mein Handy dabei. Wie dumm war ich bloß? Mein Handy ziehe ich aus meiner Hosentasche heraus und entsperre es. Ich suche Phil's Nummer und rufe ihn an. Meine Schmerzen werden immer schlimmer und wegen der Angst wird meine Atmung immer unkontrollierter und schneller.

Sicht Phil
Jetzt muss es wirklich schnell gehen. Wir müssen sie dringend finden. Sie ist gerade mal 10. Wenn sie entführt worden ist oder in ein fremdes Auto mit eingestiegen ist, dann wird sie nicht wissen was sie tut. Es ist für Erwachsene leicht Kinder irgendwo hinzulocken. Zusammen mit der Polizei, dem Spürhund, RTW Besatzung und NEF, also auch Paula, laufen wir Laras Heimweg ab. Der Hund scheint ihre Spur zwar aufgenommen zu haben, doch wo er uns hinführt ist was ganz anderes als ihr Heimweg. Er führt uns in einen verlassenen Wald, wo keine Menschenseele irgendwie spazieren geht oder sonstiges. Wenn sie wirklich hier lang gegangen sein sollte, wird sie das nicht mit Absicht oder nicht freiwillig gemacht haben. Der Hund führt uns lange durch den Wald, bis dann der Hundeführer sich zu Wort meldet.

„Der Hund hat die Spur verloren Leute". „Scheiße" sage ich, als ich dann auch noch sehe das eine angrenzende Straße direkt neben dem Waldstück liegt. Kurz folgt Stille. Doch dann, ganz plötzlich klingelt mein Handy. „Das ist Lara, seid leise. Alle leise" sage ich aufgebracht in die Runde. Kurz darauf sind alle leise und ich nehme den Laras Anruf entgegen.

Ph: „Lara?"
L: „Phil Hilfe" haucht sie. Man hört das sie sehr schnell atmet.
Ph: „Lara, Lara, hey beruhige dich. Atme langsam. Wo bist du?"
L: „Ich weiß nicht. Da....war ein...Mann". Es ist zwar gut das sie spricht, aber nicht gut das sie so schnell atmet. Ich muss sie zuerst beruhigen.
Ph: „Lara hör mir zu. Du atmest jetzt bitte erstmal ganz langsam. Versuch mal tief ein-und auszuatmen. Super, und nochmal". Das klappt einigermaßen gut, sodass ich jetzt wieder mit ihr reden kann.
Ph: „Weißt du noch wie man einen Standort schickt? Ich habe es dir letztens gezeigt".
L: „Ja" haucht sie wieder.
Ph: „Okay, dann schick mir jetzt deinen Standort. Ich komme sofort zu dir Lara. Paula kommt auch"
Ein paar Sekunden später bekomme ich dann eine Nachricht von Lara.
Ph: „Super hast du das gemacht Lara. Bleib ganz ruhig und leg nicht auf, Ja?" sage ich und schicke ihren Standort an Paul weiter.
L: „Okay"

Zügig fahren wir los und folgen dem Weg bis zu Laras Standort. Ich fahre hinten im NEF bei Paula mit, die übrigens komplett außer sich vor Sorge ist. Lara habe ich noch immer am Telefon und versuche mit ihr im Gespräch zu bleiben damit ich mitbekomme das sie wach ist und nicht bewusstlos.

Ph: „Bist du noch da Maus?" (Keine Antwort)
Ph: „LARA?"
L: „Ja" flüstert sie leise.
Ph: „Tut dir was weh Lara?"
L: „Ja"
Ph: „Was tut dir weh Mäuschen?"
L: „Bauch, Kopf, Arm, Bein". Es ist nichts mehr als ein Flüstern.
Ph: „Okay ganz ruhig, bist du alleine?"
L: „Ja"
Ph: „Blutest du irgendwo Lara?"
L: „Bauch"
Ph: „Am Bauch?" frage ich beunruhigt. Das ist nie ein gutes Zeichen. Eine Verletzung am Bauch kann tödlich enden.
L: „Er hat mich getreten" haucht sie schwach.
Ph: „Okay Lara. Beweg dich nicht. Bleib einfach ganz ruhig liegen. Aber schön wach bleiben, Okay?"
L: „Hilfe Phil"
Ph: „Wir sind sofort da, ganz ruhig Schatz".

Meine Beruhigungsversuche klappen nicht gut. Immer wieder verfällt sie erneut in eine Panikattacke. Nach 6 Minuten haben wir den Standort erreicht und steigen zügig aus dem Auto aus. Die Zeit rennt. Lara droht jeden Moment bewusstlos zu werden. Inzwischen ist es draußen schon komplett dunkel. Ein Glück das die Straßenlaternen an sind. Mit Lara habe ich gerade das Telefonat beendet, da wir ja jetzt da sind. Das Haus sieht sehr heruntergekommen und alt aus. Ich kann mir nicht vorstellen das da wirklich jemand drinnen wohnt. 2 Mal klingeln wir, doch erst nach dem 3. Mal macht uns ein Herr die Tür auf. Ich kann meine Wut nicht mehr zurück halten, es geht einfach nicht. „Wo ist meine Tochter du Hund?" fahre ich den Mann sofort an. Stephan hält mich zurück. Wenn es um mein Kind geht hört der Spaß einfach auf.

„Was für ne Tochter? Ich hab hier kein Kind" sagt er gespielt freundlich. Mir reicht es. Ich renne an dem Mann vorbei direkt durch und durchsuche alle Räume nach Lara. Stephan und Paul haben ihn mittlerweile festgenommen, da er mir nach rennen wollte. „Lara?" schreie ich, doch es kommt keine Stimme zurück. „Fuck" fluche ich und suche weiter. Paula und meine Kollegen laufen mir hinterher.

„Das ist die letzte Tür, los Leute". Wir laufen die Treppe hinunter. Es ist ein Keller. Unten angekommen ist noch eine Tür die ich mit Gewalt aufstoße da sie zugeschlossen ist. Und was ich dort sehe, lässt mir echt das Blut in meinen Adern gefrieren......
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Hier ist dein versprochenes Kapitel @merciparis um 6:46 Uhr 🫣🥹😅

The Real Fighter- Wenn das Leben zum Kampf wirdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt