School of Elements II ~ The glowing time

3 Kapitel

Am nächsten Morgen hätte ich meinen Wecker am liebsten aus dem Fenster geworfen.
Mal wieder viel zu früh klingelte er. Also stand ich auf und machte mich fertig.
Als ich wieder aus dem Bad kam, standen die anderen drei ebenfalls auf um sich umzuziehen.
In der Zeit nahm ich meine Schultasche und stopfte alles, was ich heute brauchte hinein.
Zuerst hatten wir Mathe, dann Latein, Deutsch und Erdkunde.
Ich stöhnte. Heute würde ein schlimmer Tag werden.
Kurz darauf gingen wir zum Frühstück, wo schon Yette, Elsa, Cassi und June auf uns warteten.
In einer großen Schale war Müsli gefüllt, ich nahm mir etwas davon und löffelte es langsam und darum bemüht nicht einzuschlafen.
" Em? Hallo? Lebst du noch?" Ich zuckte zusammen, als eine Hand wild vor meinem Gesicht herumfuchtelte.
" Was?" Fragte ich irritiert und June fing an zu lachen.
" Egal. Wenn alle fertig sind, können wir uns zu Mathe aufmachen. "
" Okay." Stimmte ich zu und wir standen auf.

Ich fragte mich echt, wie ich die ersten Stunden überstanden hatte, als wir zu Feuerkunde gingen.
Mathe war noch auszuhalten, aber Latein und Erdkunde waren einfach nur langweilig und lang gewesen.
Als wir uns zu den anderen, wartenden Schülern stellten, kam Derek auf mich zu.
" Hey." Begrüßte er mich und gab mir einen Kuss.
" Hey. Und, was glaubst du wer der neue Lehrer ist?"
" Keine Ahnung. Wir haben nur zwei Lehrer  an der Schule für Feuerkunde, naja, jetzt nur noch einen und der macht die Älteren..."
" Dann wird es wohl jemand neues sein."
"Also ich hab noch keinen neuen Lehrer hier gesehen...." Überlegte  Derek und sah zu dem Eingang.
Als Derek sich  gerade wieder zu mir umdrehen wollte, erstarrte er mitten in der Bewegung.
" Was...?" Fragte ich, doch stockte mitten im Satz, als ich sah, wer da kam.
Ein Mann mit braunen Haaren, einem Stoppel Bart und einer Narbe quer durch das Gesicht näherte sich und stellte sich breitbeinig vor uns auf.
" Ist das der neue Lehrer?"
" Der sieht aber unheimlich aus." Hörte ich ein paar Schüler durch einander murmeln.
"Nein." Murmelte ich leise. Das konnte, durfte nicht sein.
Der neue Lehrer war mir nur allzu vertraut.
Ich sah zu Derek, der nicht minder geschockt aussah als ich.
Der neue Trainer war ein Geist.
Nicht nur irgendeiner, es war Marko.
Mein Trainer.
" Ruhe." Rief er durch das lauter werdender Gemurmel der Schüler.
Abrupt verstummten alle und sahen zu Marko.
" Da Mrs. Chandel leider kündigen musste und nun nicht mehr unterrichtet," Begann er und ließ seien Blick über die Schüler schweifen, "bin ich nun der neue Lehrer für Feuerkunde." Sein Blick blieb an Derek und
mir Hängen und ein kalter Schauer lief mir über den Rücken.
"Mein Name ist Phil Legatus. Einer kommt jetzt nach vorne und zeigt mir was ihr schon könnt ." Neben mir begann ein Junge seinem Freund etwas unverständliches zu zu flüstern und ehe irgendwer reagieren konnte, stand Mr Legatus vor ihm.
" Nun, hier haben wir also einen Freiwilligen. Schön, schön. Wie ist dein Name?" Fragte er mit kalter Stimme und der Junge wurde ganz blass.
" Mike." Murmelte er leise.
" Was? Rede lauter."
" Mike." Wiederholte der Junge lauter und schaute zu Mr Legatus auf.
" Gut, Mike. Da du dich ja netter weise als Freiwilliger gemeldet hast, zeig uns was du kannst."
Mit hochgezogenen Schultern trat er nach vorne und fing an ein paar Flammen auf seiner Hand erscheinen zu lassen.
" Das ist alles?" Fragte Mr Legatus, nachdem Mike eine blaue Flamme entstehen ließ.
" Naja, das ist das letzte, was wir gemacht haben." Meinte er.
" Naja, ich bin mir sicher, dass es viele gibt die es besser können. Geh zurück auf deinen Platz." Erleichtert stellte Mike sich schnell zurück in die Reihe, die wir automatisch gebildet hatten.
Mr Legatus Augen huschten die Schüler entlang und ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit, als sein Blick erneut an mir hängen blieb.
" Emily, komm nach vorne. "
Alle Blicke richteten sich auf mich und langsam trat ich neben Mr Legatus.
Er wusste, dass ich es besser als Mike konnte. Dass ich es besser als alle anderen konnte.
Dass ich Dinge konnte, die wir noch nicht durchgenommen hatten, die wir nie durch nehmen würden.
Nervös sah ich zu ihm auf.
"Und? Was jetzt?"
" Zeig, was du kannst." Sagte er abschätzig.
" Ich denke, ich kann genauso viel, wie Mike. Eher weniger. Ich hatte bei Mrs Chandel Nachhilfe, damit ich alles nach holen konnte. " Erwiderte ich,versucht unwissend zu klingen. Er durchbohrte mich mit seinem Blick.
Kurz hielt ich ihm stand.
Sah in seine braunen Augen, die nur darauf warteten, dass ich einen Fehler machte.
>> Was erwartest du von mir?<< fragte ich ihn. Ohne es zu merken, war ich in seine Gedanken eingedrungen.
>> Das du zeigst, was du kannst. Wie ich eben sagte.<< erwiderte er ungerührt.
>> Ach komm. Was soll das? Du bist mein Lehrer du weißt sowieso schon was ich kann. Denkst du wirklich, ich würde mich durch diese einfache Aufforderung verraten?<<
>> Ich weiß nicht, was du meinst.<<
" Also, was ist? " fragte er nun wieder vor der ganzen Klasse.
Verärgert warf ich ihm noch einen Blick zu und ließ dann eine blaue Flamme, wie vorher Mike, entstehen.
" Ich sehe, wir haben viel aufzuholen. Anscheinend war Mrs Chandel nicht ganz bewusst, dass es einen Lehrplan gibt." Sagte Mr Legatus mit einem hämischen Blick zu mir.
" Was denkst du, Emily, hab ich recht?" Fragte er an mich gewandt, da ich immer noch neben ihm stand.
Ich atmete tief durch, er versuchte nur mich zu provozieren. Ich durfte jetzt nichts falsches sagen.
Ich bemühte mich darum, keine Regung zu zeigen.
" Ich kenne den Lehrplan zwar nicht, aber wenn sie das so sagen, wird das wohl stimmen." Meinte ich nur und sah ihn herausfordernd an.
>> Sehr gut.<< sagte er zufrieden und beinahe wäre ich zusammen gezuckt, als er in meine Gedanken eindrang.
" Darf ich mich wieder in die Reihe stellen?" Fragte ich ungerührt.
" Ja." Schnell drehte ich mich um und versuchte so schnell es ging zu den anderen zu kommen.
>> Vergess nicht, dass ich dich immer noch auf den großen Kampf vorbereite, klar? Ich bin immer noch dein Trainer. Leg dich nicht mit mir an und vergess nicht auf wessen Seite du stehst.<<
Ein Schauer lief mir bei diesen Worten über den Rücken.
Ich drehte mich nicht um, zeigte keine Regung und bemühte mich darum, nichts zu denken.
Er sollte nicht merken, was diese Worte mir deutlich gemacht hatten.

Ich quetschte mich zwischen Yette und Cassi und Mr Legatus begann Gruppen ein zuteilen.
" Sag mal Em! Bist du verrückt?!" Rief Cassi sofort.
" Was? Wieso?"
" Hältst du es für schlau dich direkt mit dem neunen Lehrer anzulegen?" Fragte sie aufgeregt.
" Was hab ich denn gemacht?" Fragte ich möglichst Ahnungslos.
Eigentlich hatte ich nichts vor der ganzen Klasse gesagt, was wirklich schlimm war, außer vielleicht, dass ich gemeint hatte, was ich machen sollte, aber das konnte Cassi nicht meinen.
" Also ich hätte mich nicht getraut ihm so entgegenzutreten." Mischte sich Elsa ein.
" Der ist Mega unheimlich." Stimmte Yette ihr zu.
" Hoffentlich haben wir ihn nur dieses Jahr. Ich glaube kaum, dass der gut unterrichtet." Überlegte Elsa.
" So wie der aussieht möchte ich ihm jedenfalls nicht im Dunkeln begegnen. " Meinte June und wir mussten lachen.
Ja, es war nicht schön ihm und seinen Freunden im Dunkeln zu begegnen.
Dachte ich schaudernd und musste an das letzte Treffen denken.
Würde es bald noch mal eins geben? Und vor allem würde ich da hingehen? Ich war die zukünftige Geisterkönigin. Elija hatte mich erpresst, er hatte June entführt. Wäre es schlau da wieder hin zu gehen oder würde es an Selbstmord gleichen?
Ich hatte keine Ahnung. Marko schien zu wissen, wer ich war und doch hatte er mich als seine Schülerin bezeichnet und mich darauf hingewiesen, auf wessen Seite ich eigentlich stand.
Ich seufzte. Wie konnte ich es vor nur ein paar Tagen noch kaum erwarten wieder hier her zukommen?
Auf den Alltag und selbst auf das lernen freuen?
Ich war keine Woche hier und schon wünschte ich mich wieder auf die Magische Insel zurück.
Auch wenn ich dort nichts zu tun hätte und alleine wäre, ich müsste mich um nichts kümmern.
Es gäbe nichts was ich verzweifelt versuchte zu verstehen.
Es würde nichts unerwartet kommen.
Ich musste keine Entscheidungen treffen, die über mein Leben entscheiden würden....