[Kühler Wind]

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Kühler Wind kam dem Engel entgegen als er den Fahrstuhl verließ. Es lief ihm kalt den Rücken hinunter.

Crowley durfte nicht einfach alles wegwerfen. Er durfte nicht einfach beschließen hier den Schlussstrich zu ziehen und allem ein Ende zu setzen. Der Dämon durfte es einfach nicht.
Und der Engel konnte nicht dafür verantwortlich sein.
Er war der erste Freund den er jemals gehabt hatte. Der einzige dem er blind vertraute. Und auch der einzige für den der Engel alles aufs Spiel setzen würde.

Er schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Er musste atmen. Sich konzentrieren. Doch es fiel ihm unheimlich schwer.

Ein düsteres Brummen erklang. Es kam näher und wurde immer lauter. Und als er die Augen wieder öffnete, schoss der Bentley in einer teuflischen Geschwindigkeit um die Ecke. Der Auspuff qualmte.

Kurz war Aziraphale erleichtert als die roten Wellen zum Vorschein kamen doch gleich darauf packte ihn wieder die Angst. Er war wie versteinert. Er wollte los laufen, seinem Freund um den Hals fallen und erleichtert aufatmen. Doch es ging nicht. Es war als wären seine Schuhsohlen mit dem Asphalt verschmolzen. Er konnte nur dort stehen und ihn aus der Ferne beobachten. Zu mehr war er nicht in der Lage.

Crowley stieg aus dem Wagen, legte seine Hand auf das Dach des Autos und stützte seinen Kopf noch einmal an dem Metall ab. Der Bentley seufzte und begann aufgeregt mit den Lichtern zu flackern. Crowley strich sanft über die Fensterrahmen und die Motorhaube. Es sah nach einem Abschied aus.

Er wandte sich von dem Auto ab und steuerte den Buchladen an. Zielstrebig. Er war sich seiner Sache sicher. Das verängstigte den Engel nur noch zusätzlich.

Er war der Grund für Crowleys Verfassung. Er hatte ihn zurückgelassen. Allein und ohne eine einzige Antwort. Er rang mit sich. Er musste ihn aufhalten.

Der Engel griff in seine Manteltasche. Er zog ein Bild heraus. Es war das alte Polaroid Foto von der Zaubershow in dem kleinen alten Theater. Er umrandete Crowleys Gesicht mit seinem Finger und atmete tief durch.
Sein Freund war in Not. Nur er konnte ihm jetzt noch helfen.

Seine Füße lösten sich von dem Asphalt und er lief los, so schnell ihn seine Beine tragen konnten.

GoodOmens - in another lifeWhere stories live. Discover now