Liana

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Ach du scheisse.

„Kannst du mir aushelfen?"

Can stand vor meiner Tür. Ein blaues Auge und eine zerkratze Wange. Er hielt sich die Rippen, da ist sicher auch noch was kaputt.

„Was hast du bitte angestellt?" ich war panisch. Wie ist ihm das denn passiert? Ich hab ihn doch vor einer halben Stunde noch gesehen. Und es ist nach 4, warum war er noch draußen?

„Keine große Sache. Ich brauch nur paar Pflaster. Hab davon leider keiner." sagte er und zuckte mit den Schultern.

„Ach und du dachtest ich hab welche?"

„Joa, siehst mir anständig aus." sagte er und grinste.

Ich verdrehte meine Augen und zog ihn rein. „Na schön. Aber was krieg ich dafür?"

Can schaute mich dumm an. „Wie was kriegst du dafür? Du sollst mir hier helfen und ich bin verletzt."

Ich hob eine Augenbraue und stellte mich vor ihn, meine Hände auf meinen Hüften.

Er nickte und zog ein Joint aus seiner Tasche. „Geht doch." sagte ich und zwinkerte ihm zu. Ich nahm den Joint und legte ihn auf meinen Tisch.

Schnell nahm ich seinen Arm und schleppte ihn ins Bad. Mein kleines Schwimmbad war immer noch so, wie ich es verlassen hatte, mein Cocktail auch.

Ich setzte ihn auf mein Klo und nahm ein Haarband, um seine Haare aus seinem Gesicht zu kriegen. Dummer Lockenkopf.

„Zieh dein Shirt aus." sagte ich, als ich gerade den Schrank zu meinen Pflastern öffnete.

„Oha, lass uns doch erst mal essen gehen." ich lachte. Nicht weil es lustig war, sondern eher lächerlich. Trotzdem zog er sein Shirt aus und ließ mich machen. Viel Wahl hatte er ja nicht.

Ich nahm ein Wattepad und tränkte es in Desinfektionsmittel. „Achtung, das brennt."

Ich tupfte ihm leicht über die Wange und hoffte, dass es nicht all zu sehr weh tun würde. Er atmete langsam ein und wieder aus. Jap, das tat definitiv weh.

Ich stand genau vor ihm. Ich merkte garnicht, wie er mich beobachtete, doch als ich es tat, hob ich meine Augenbrauen und streifte noch mal mit dem Wattepad über seine Wange. Diesmal aber etwas fester. Er schnaubte und legte seinen Kopf auf meinen Bauch. Ein Lachen konnte ich mir jetzt nicht mehr verkneifen.

Er schubste mich von ihm weg und schmollte.

„Ach du armes Baby. Nicht weinen Mama ist ja da." sagte ich in einer Baby Stimme.

„Ach ja? Gugugaga, ich brauch meine Milch." jetzt hob er eine Augenbraue.

Ich stoppte mein Lachen. Oh. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich rot wurde, weil mir auch ganz schnell heiß wurde.

Ich räusperte mich und wandte mich ab, um noch mal an meinen Schrank zu gehen. Dabei nahm ich nochmal einen Schluck von meinem Cocktail. Alkohol hilft immer.

Als ich mich wieder umdrehte, stand er plötzlich genau vor mir. Can grinste und lehnte sich nach vorne ans Waschbecken, ich war direkt zwischen ihm und dem Waschbecken.

„Und? Was sagst du, Mamacita?"

 Späti Chaya - PashanimWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu