Can

373 13 12
                                    

Das durfte nicht wahr sein. Jetzt musste ich ihr auch noch erzählen, warum und wie.

„Cano, sag jetzt." flüsterte sie.

„Ich hab mich geschlagen, okay?" sagte ich.

„Ja ACH. Aber warum denn??"

„Wegen dir, du Idiot!" jetzt wurde ich schon lauter. Sie verstummte und blieb wie angewurzelt stehen. Oh oh.

Plötzlich fing sie an zu lachen. „Wir kennen uns seit paar Stunden, wie kann denn das passiert sein!"

Ich schüttelte nur meinen Kopf und schaute ihr tief in die Augen. Sie hörte auf zu lachen und sagte nichts mehr.

„Lässt du mich jetzt bitte erklären?" sie nickte und ich fuhr fort. „Paar Jungs vom Späti vorhin wollten sich noch mal im Park treffen, um zu chillen. Aber die haben bloß über dich geredet. Ich konnte das einfach nicht mehr ertragen und hab dem einen ordentlich die Fresse puliert."

„Ach, findest du mich so schrecklich, dass du es nicht ertragen kannst, wenn andere vor dir über mich reden?" sie sah beleidigt aus, aber das würde sich gleich ändern.

„Du weißt nicht, was die alles gesagt haben. Sei froh, dass ich denen eine Bombe gegeben hab, sonst wär dir noch was passiert." sagte ich hektisch.

Und damit verstummte sie. Sie wusste auf was ich hinaus wollte. Aussprechen wollte es aber keiner von uns.

„Danke." sagte sie leise.

„Ach was."

„Ich hoffe die anderen sehen schlimmer aus als du nh."

Ich glaub ich hab noch nie so gelacht. Was so witzig war, wusste ich auch nicht, aber ohne lachen ging das jetzt nicht. Liana fing auch an zu lachen und schon wurde die Stimmung ein wenig lockerer.

„Normal. Würdest du die sehen, würdest du Angst bekommen." antwortete ich und grinste sie an. Sie lächelte nur schief und lief auf mich zu. Sie strich über meine Wange und drehte mein Kopf zur Seite.

„Das muss weh tun, oder?" ich nickte sanft und zog mein Kopf wieder zurück, um sie anzuschauen. Wir blieben einen Moment so und guckten uns nur an, keiner bewegte sich.

„Ich glaube es wär jetzt besser, wenn du schlafen gehst, Can." und damit unterbrach sie den Moment. Ich stimmte ihr zu und stand vom Stuhl auf. Ich nahm mein Shirt aus dem Bad und zog es mir über den Kopf.

Liana begleitete mich noch zur Tür, um mir eine gute Nacht zu wünschen, aber sobald die Tür ins Schloss fiel, ging's mir auf ein mal wieder scheisse.

Alleine sein ist doch nicht immer so toll, wie ich gedacht hatte. Jedenfalls nicht bis jetzt.

 Späti Chaya - PashanimWhere stories live. Discover now