>8<

252 18 0
                                    

Schneller als gedacht fanden wir uns im Bett wieder. Schnell aufgrund dessen, dass die Lederriemen meiner Rüstung nicht aufgingen. Das war erbärmlich. Doch Brendon war das egal. Er manövrierte mich auf das Bett, kniete sich über mich und platzierte sein Knie genau zwischen meinen Beinen. Immer weiter schob er es hoch, bis es mich endgültig zum Stöhnen brachte.

Danach dauerte es nicht mehr lang bis wir beide unsere Hosen verloren. Shit tat das gut. Bei einem Stöhnen blieb es nicht und schließlich stand er wieder auf, aber statt zu gehen, wies er mich an sich vor ihn zu knien. Und ich sag euch, morgen würde ich nicht mehr sitzen können.

Zum Glück hatte ich mit einem kleinen Zauber dafür gesorgt, dass niemand rein kommen oder uns hören konnte. Das kleine 1x1 der Hexenkunst.

Bei einer Runde blieb es nicht und schlussendlich lagen wir beide, nach Luft schnappend, auf dem Bett und sahen grinsend an die Decke. Mein Herz klopfte wie wild, dabei hatte ich lange gedacht gar keins zu besitzen. Brendon war schon besonders... Irgendwie. Auch wenn ich nur seinen Körper kannte.

Eine ganze Weile blieb wir liegen und sagten nichts, sahen uns nicht mal an. Aber dann, spürte ich seine Finger an meinen und tatsächlich verschränkte er sie mit meinen. So wie ich es sonst immer tat. Deshalb drehte ich meinen Kopf jetzt doch zu ihm und musterte den Blonden. Normalerweise hatten wir Sex und gingen dann wieder unsere Wege, aber diesmal. Wir lagen sicher eine halbe Stunde einfach nebeneinander. Die Musik dröhnte von unten und ab und an klopfte es an der Tür, aber mehr passierte nicht.

Sein Blick blieb unverändert zur Decke gerichtet sodass ich ihn einfach nur betrachtet. Er sah schon echt gut aus. Aber sein Ich bin der beste Gehabe ging mir mächtig auf die Nerven. Das war mein Ding. Als ich meinen Blick auch wieder zur Decke richtete, räusperte er sich dann doch und ließ durch blicken, weshalb wir hier weiter rum lagen.

"Du bist echt alleine was?"
"Was meinst du?"
"Egal wann ich dich bei dir zuhause seh, du bist immer alleine. Immer. Niemand sonst läuft da rum. Keine Eltern, keine Familie, außer der Nerd und die Schwu... Cooper. Kommt niemand zu dir. Du bist einsam."

Verwundert darüber, worüber er sich Gedanken machte, sah ich wieder zu ihm und hatte mich sogar aufgesetzt. Hatte er recht? War ich einsam? Ich konnte mich verdoppeln und mit mir selbst reden. Ausserdem war ich ja auch noch in der Schule. Ich sagte nichts dazu. Mir fiel nicht mal auf, dass er das S-Wort wegen mir nicht ausgesprochen hatte. Dabei war er es selbst, aber naja.

"Hast du schon mal nicht alleine Frühstück und zu Abend gegessen?"

Mit Mr Davis. Vor Wochen. Das war ehrlich gesagt das erste und letzte Mal seit Jahrzehnten. Selbst zuhause saß ich immer alleine. Morgens, mittags und abends. Mein Onkel hatte keine Zeit und die anderen mieden mich. Jetzt aß ich mit Jace und Coop zu Mittag. Aber sobald ich zuhause war, alone. Er hatte recht.

"Ich habs nicht anders kennen gelernt."
"Dann ändern wir das."

Hatte ich das richtig verstanden? Er wollte Zeit mit mir verbringen, ganz ohne Aussicht auf Sex und Co? Träumte ich? Oder hatte ich das missverstanden und es sollte eine Drohung sein?

"Übrigens... Ja."
"Was ja?"
"Auf deine Frage. Dein Kostüm ist heiß genug, aber nächstes Mal sollte es sich öffnen lassen. Und jetzt lass und feiern, bevor deine Freunde noch eine Vermisstenanzeige aufgeben."

Was ist eine Vermisstenanzeige? Statt zu fragen, grinste ich nur wieder und sah dabei zu wie der blonde Schönling aufstand und sich wieder anzog. Shit. Ich glaub ich bin verknallt. Das konnte ja heiter werden. Nachdem er das Zimmer verlassen hatte, wartete ich fünf Minuten, damit es nicht auf fiel, ehe ich ebenfalls aufstand. Noch während ich aufstand, legten sich meine Klamotten wieder an meinen Körper, das Zepter flog zurück in meine Hand und für einen Moment fühlte ich mich gar nicht mehr einsam.
Ich fühlte mich wirklich mächtig.

Aber nur bis es erneut klopfte und Coop in der Tür erschien. Er grinste und wackelte mit den Augenbrauen als er checkte was passiert war. Und leider checkte er noch viel mehr. Zwar sagte er nichts, aber sein Blick war eindeutig. So kam er zu mir, richtete meine Haare und schnipste an eines meiner Hörner. Vermutlich war es nicht beabsichtigt, aber es vibrierte durch meinen ganzen Körper. Es waren ja eben meine echten und keine aufgeklebten!

"Coop?"
"Ja Leik?"
"Hast du eigentlich einen Freund?"
"Willst du mich auch ins Bett ziehen?"

Grinsend deutete er zurück auf das Bett, von dem ich gerade aufgestanden war und schüttelte schnell meinen Kopf. Dabei grinsten wir beide breit. Zwar legte ich einen Arm um seine Schultern, aber nicht um ihn ins Bett zu ziehen, sondern zurück zur Party. Seine Mimik bei der Frage hatte als Antwort sogar gereicht.

"Frühstückst du mit deinem Freund?"
"Morgens und abends, ich wohn praktisch bei ihm. Nein er ist nicht an unserer Schule, aber ja er ist älter. Aber längst nicht mehr in der Schule."

Coop hatte wohl mit noch mehr Fragen gerechnet, aber mich interessierte nur das Essen. Der Rest war seine Sache. Nur wenn er einen Freund hatte, warum passte der nicht auf ihn auf, sondern ich? Älter... Ich stand auch auf ältere. Brendon war echt die Ausnahme, dass machte wohl seine Dynamik. Vielleicht sollte ich wirklich mal mit ihm frühstücken. Dann musste ich erstmal googeln was zu einem richtigen Frühstück gehörte. Blamieren wollte ich mich auch nicht. Warum war mir das so wichtig?

Ich hatte nicht mitbekommen wie wir unten ankamen, aber ich konnte den Alkohol um uns rum praktisch riechen. War ich der einzige der noch nüchtern war? Fünf Mal lief das gleiche Lied hintereinander und niemandem fiel es auf. So fing ich gar nicht erst mit dem Tanzen an, das konnte sich doch keiner geben. Auf der Suche nach dem DJ Pult, nahm ich mir noch ein Bier aus dem Kühlschrank und musste feststellen, dass es gar keinen DJ gab.

Oder er war mittlerweile woanders beschäftigt. Jedenfalls besah ich mich kurz der Technik, aber in Endeffekt war doch eh alles gleich. So dauerte es nicht lange und mein eigener Mix der Rolling Stones dröhnte aus den Boxen. Das war meine Musik. Erst waren sie verwirrt, doch dann nahm das ganze nochmal ein anderes Level an. Immer wieder bekam ich ein neues Bier und war nun wohl verantwortlich für die Musik.

Stuart, der Footballer und Veranstalter brachte mir das nächste Bier und für einen Moment hatte vermutlich auch vergessen das er mich nicht ausstehen konnte. Denn er grinste und beobachtete mich sogar kurz bei meiner Arbeit.

"Wer ist das?"
"Rolling Stones, ich war damals live bei deren allerersten Konzert!"
"Geil!"

Damit stürzte er sich wieder in die Menge und obwohl das sicher fast 60 Jahre her war, fand er es nicht seltsam. Entweder er war schon zu dicht, oder er hatte keine Ahnung wen ich meinte. Das brachte mich aber nur dazu die ganze Palette abzuspielen und nochmal einen Tick aufzudrehen. Das es Nachbarn gab, hatte ich dabei völlig übersehen.

Anmerkungen?

Leikus [abgeschlossen] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt